• 14.11.2009 17:51

  • von Stefan Ziegler & Lennart Schmid

Lauda: KERS als "Grundfehler der Großen"

Ex-Champion Niki Lauda hat die Wurzel allen Übels für Ferrari und McLaren-Mercedes erkannt: Für ihn haben sich diese Teams mit KERS "verrannt"

(Motorsport-Total.com) - Kaum war Brawn im März 2009 zu den Testfahrten der Formel 1 hinzugestoßen, deutete sich schon an, was sich wenig später bestätigen sollte: Ferrari und McLaren-Mercedes zählten in der abgelaufenen Saison nicht zu den Spitzenteams der Formel 1 und mussten sich 2009 häufig mit den Verfolgerpositionen hinter Brawn und Red Bull zufrieden geben. Wegen KERS, meint Niki Lauda.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda

Wegen KERS waren Ferrari und McLaren laut Niki Lauda 2009 nicht vorne mit dabei

Der ehemalige Rennfahrer hat im inzwischen wieder aus der Formel 1 verbannten Energierückgewinnungssystem den großen Hemmschuh erkannt, der Rot und Silber in diesem Jahr massiv eingebremst haben soll: "Die großen Teams haben sich in dieses blöde KERS verrannt", hält Lauda in einer Diskussionsrunde auf 'ServusTV' fest und fügt an: "Das war der Grundfehler der Großen."#w1#

"Für drei Zehntel diesen riesigen Aufwand zu betreiben - Brawn und Red Bull haben sich aus diesem Wahnsinn herausgehalten", gibt der frühere Weltmeister zu Protokoll und begrüßt die neuen Regeln für 2010, wonach "KERS wieder weg" ist. Jetzt sei die Stunde der Revanche gekommen, so Lauda: "Die Großen werden jetzt mit aller Kraft versuchen, den Rückstand wieder aufzuholen."

Kann es Red Bull trotzdem gelingen, sich in der Spitzengruppe der Formel 1 zu behaupten? Lauda ist zuversichtlich. Aufgrund der Regeländerungen würden zwar "die Karten wieder neu gemischt" werden, "aber die Basis bei Red Bull ist gut", wie der Österreicher findet. "Und es ist immer leichter, mit einer guten Basis zu starten, als mit einer schlechten zwei Schritte aufzuholen", erläuterte der Ex-Pilot.

Helmut Marko stimmt zu: "Es ist ein wesentlich motivierenderes Gefühl, wenn man weiß, man kann ganz vorne an der Spitze mitfahren", so der Red-Bull-Konsulent. "Nach dem Sieg in Abu Dhabi ist ein Ruck durch das ganze Team gegangen. Jeder hat gesagt: 'Jetzt erst recht! Nächstes Jahr holen wir den Titel!'", berichtet Marko, fügt aber abschließend an: "Die Luft wird dünner, ganz klar."