• 22.11.2012 22:20

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Kobayashi: Nicht alle Chancen genutzt

Kamui Kobayashi steht vor seinem Aus bei Sauber - Der Japaner gibt sich vor dem letzten Saisonrennen selbstkritisch: "Nicht alle Chancen genutzt"

(Motorsport-Total.com) - Sergio Perez hat am Donnerstag in Interlagos das ausgeplaudert, was viele Beobachter seit vielen Wochen ahnten: Esteban Gutierrez wird 2013 Teamkollege von Nico Hülkenberg bei den Schweizern, für Kamui Kobayashi ist dann kein Platz mehr. Der Japaner, der seit 2010 in Diensten von Sauber steht, sucht nach Sponsoren und einem neuen Cockpit. Bislang waren die Bemühungen noch nicht von Erfolg gekrönt.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Zuversicht sieht etwas anders aus: Kamui Kobayashi in Interlagos Zoom

Dass Kobayashi überhaupt in diese Situation geriet, war einerseits der starken Leistungen von Youngster Perez zuzuschreiben, andererseits aber auch der Stagnation der eigenen Entwicklung. Der Japaner holte bislang weniger Zähler als sein bisheriger Teamkollege. "Ich hatte im Saisonverlauf mehrfach auch einfach Pech und dadurch nicht immer die Punkte holen können, die möglich gewesen wären. Ich habe aber 58 Punkte auf dem Konto. So schlecht ist das doch gar nicht", sagt er.

"Ohne Pech hätten es aber locker 20 oder 30 Zähler mehr sein können", meint Kobayashi. Er bekommt dann aber doch noch den Dreh zur Selbstkritik. "Es gab Situation, da habe ich mich mitten in Reihen der Ferraris oder McLarens qualifizieren können. Wenn an einem Wochenende alles rund lief, dann war es viel einfacher. Aber wenn du im Qualifying weiter hinten landest, dann wird es immer schwierig. Wir hatten in diesem Jahr auf jeden Fall einige gute Chancen, ich hätte sicherlich drei- bis viermal auf dem Podium stehen können."

Die Ursache für das teils schwache Abschneiden des Japaners lag oftmals an unglücklichen Leistungen im Qualifying. Im Gegensatz zu den Vorjahren konnte sich Kobayashi nicht mehr so spektakulär und kaltschnäuzig nach vorn arbeiten wie in den Vorjahren. Konsequenz: Perez darf 2012 für das Topteam McLaren fahren, er selbst steht vor dem Aus. "Ich wünsche mir, dass Sergio bei McLaren stark auftrumpft, denn das rückt auch meine Leistungen wieder in ein besseres Licht", so der 26-Jährige.