• 08.11.2013 20:10

  • von Dominik Sharaf

Klüger sparen mit Boullier: Kostenfalle Aerodynamik

Der Lotus-Teamchef will der Konkurrenz mit konsequenten EInschnitten bei der Aerodynamik die Daumenschrauben ansetzen, weiß aber: "Es wird schwierig"

(Motorsport-Total.com) - Die klamme Lotus-Mannschaft muss jeden Penny zweimal umdrehen, wenn er denn überhaupt in der leeren Kasse in Enstone landet. Logisch, dass Eric Boullier für massive Kosteneinsparungen in der Formel 1 plädiert. Den Rotstift will der Teamchef bei der Aerodynamik ansetzen und am Regelwerk schrauben, um künftig mit einem geringeren Budget über die Runden zu kommen: "Man könnte einen flachen Unterboden einführen und sich auf breitere Reifen zurückbesinnen", sagt Boullier 'Autosport'.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier

Sparkommissar Eric Boullier hat Ideen für mehr Netto vom Brutto Zoom

Die Überlegung hinter dieser Forderung: Mehr auf mechanischen Grip und weniger auf die zur Zeit so wichtige aerodynamische Leistung zu setzen würde sich nach Ansicht vieler Experten deutlich kostensenkend auswirken. "Bei den Windkanälen könnte es bleiben", relativiert Boullier, der den Hokuspokus um Luftleitung und Anpressdruck nicht versteht. "Aber vielleicht würde die Relevanz abnehmen", so der Franzose weiter. In der Vergangenheit war es ausgerechnet Lotus, die mit Raffinessen wie Passiv-DRS erfolglos zu punkten versuchten.

Neue Regeln des Automobil-Weltverbandes FIA sieht Boullier als einzigen Weg zu seinem Ziel. Und noch sei dieser nicht verbaut, findet er: "Es ist schon spät, aber es ist ganz sicher niemals zu spät. Vieles hätte schon vor geraumer Zeit erledigt werden sollen", erklärt der 39-Jährige und ist sich bewusst, dass er eine Herkulesaufgabe formuliert: "Die Formel 1 ist auch ein Wettbewerb, was es sehr schwierig macht, jemanden zu stoppen, der mehr Geld ausgeben will. Wenn das nicht geht, braucht es andere Ideen."