• 13.07.2012 17:04

  • von Felix Matthey

Kann McLaren in Hockenheim den Abstand verkürzen?

Vor der Sommerpause Ende Juli will McLaren sich noch einmal deutlich steigern - Abstand zur Spitze soll in Hockenheim und Budapest verkürzt werden

(Motorsport-Total.com) - McLarens Heimrennen in Silverstone fiel auch ohne Regen am Sonntag ziemlich ins Wasser: Letztendlich reichte es im Rennen nur zu den Plätzen acht und zehn, wodurch man wertvolle Punkte liegen ließ und weiter an Boden auf die Spitzen-Teams verlor. In den letzten beiden Rennen in Silverstone und Valencia holte man lediglich neun Punkte. Vor der Sommerpause Ende Juli will man nun beim Großen Preis von Deutschland in Hockenheim sowie beim anschließenden Rennen in Ungarn wieder die Wende schaffen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Das Heimrennen in Silverstone verlief für McLaren sehr enttäuschend

"Nach den enttäuschenden Rennwochenenden ist es wichtig, dass wir in Deutschland und Ungarn unsere Möglichkeiten nutzen", so Jenson Button, der in Silverstone Zehnter wurde. "Ich mochte Hockenheim schon immer. Ich bin dort schon gefahren als wir noch durch die Wälder gerast sind - Mann ist das lange her! - und ich fuhr 2004 hier auch ein gutes Rennen, in dem ich Zweiter wurde, obwohl ich nach einer Strafversetzung nur von Platz 13 gestartet war. Auf dieser Strecke kann man attackieren und gute Rennen fahren. Das neuere Streckenlayout ist besser für die Zuschauer."

Mit genauen Prognosen hält sich der 32-Jährige vorerst noch zurück: "Was unsere Leistung angeht ist es denke ich schwierig, genau vorherzusagen, wo wir in der Rangordnung stehen werden. Valencia und Silverstone waren definitiv schwierige Rennen für uns, doch ich glaube nicht, dass sie wirklich unsere wahre Pace wiederspiegeln. Dieses Jahr muss man sich wirklich ohne Zwischenfälle aufs Rennen vorbereiten, wenn man das Optimum aus dem Auto herausholen möchte. Und genau das wollen wir in Deutschland erreichen."

"Was unsere Leistung angeht ist es denke ich schwierig, genau vorherzusagen, wo wir in der Rangordnung stehen werden." Jenson Button

Teamkollege Lewis Hamilton wurde nach seinem Heimrennen eine ganz besondere Ehre zuteil: Er durfte das olympische Feuer für die diesjährigen Olympischen Spiele in seiner Heimat London tragen, ein Erlebnis, das auch bei der Verarbeitung des letzten Rennens half: "Ich habe unser enttäuschendes Wochenende in Silverstone recht schnell verarbeitet, da ich nur einen Tag nach dem Rennen das olympische Feuer tragen durfte und mich dann voll und ganz aufs das Rennen in Hockenheim konzentrierte."

Der Grand Prix in Deutschland ist zudem ein Jubiläum für den Weltmeister von 2008. Es wird sein 100. Formel-1-Rennen sein: "Unglaublich, dass ich kommende Woche meinen 100. Grand Prix bestreiten werde. Das ist unglaublich", so Hamilton. "Es kommt mir wie gestern vor, dass ich mein erstes Rennen bestritt."

Auf der alten Streckenvariante von Hockenheim - ein extrem schneller Kurs, der kilometerweit durch verschlafene Waldstücke führte - wäre Hamilton gerne gefahren. Der Brite debütierte allerdings erst 2007 in der Formel 1, die alte Strecke wurde Ende 2001 bereits abgerissen. "Ich habe es immer bereut, nicht früher in die Formel 1 gekommen zu sein um noch auf der alten Strecke von Hockenheim zu fahren", ärgert sich der 27-Jährige.

Lewis Hamilton

Lewis Hamilton wäre zu gerne auf dem alten Hockenheimring gefahren Zoom

"Die Strecke führte kilometerweit in den Wald hinein und wurde nur von ein paar schnellen Schikanen unterbrochen. Es muss unglaublich gewesen sein, um diese Strecke mit so wenig Abtrieb wie möglich zu jagen, hinter einem Auto im Windschatten zu hängen um dann im richtigen Moment herauszuziehen und zu überholen", schwärmt der Brite.

Allerdings kann Hamilton auch dem neuen, deutlich kürzeren Kurs etwas abgewinnen, da man dort vor allem gut überholen kann: "Die Haarnadelkurve nach der langen Geraden ist eine klassische Überholmöglichkeit und die gesamte Strecke lädt quasi zu Überholmanövern ein. Es wird das erste Mal seit Einführung des DRS-Systems sein, dass wir in Hockenheim fahren werden. Das dürfte für ein noch aufregenderes Rennen sorgen."

Teamchef Martin Whitmarsh erläutert worauf es für sein Team vor der Saisonpause ankommt: "Wir sind fest entschlossen, unsere aggressive Entwicklungsstrategie über den Sommer weiter fortzuführen. Wir möchten den Rückstand auf die WM-Spitze außerdem noch vor der Sommerpause verkürzen."