• 12.10.2009 14:31

Interview: Vatanens Engagement für Frauen

Beaulah Schoeman vom südafrikanischen MSA und Maria Spetz vom schwedischen Automobilklub sprechen über ihre Kandidatur für Ari Vatanen

(Motorsport-Total.com) - Bei seiner Kandidatur für das Amt des FIA-Präsidenten stehen Ari Vatanen in seinem Team zwei erfahrene Frauen zur Seite. Beaulah Schoeman, Geschäftsführerin des südafrikanischen Motorsportverbands Motorsport South Africa (MSA), kandidiert für den Senat, sofern Vatanen die Wahl gewinnen sollte. Maria Spetz, Geschäftsführerin des schwedischen Automobilklubs Motormännens Riksförbund ist eine der Kandidatinnen als Vizepräsident für Mobilität. Im Interview sprechen die beiden Kandidatinnen über Vatanens Bewerbung und die Stellung von Frauen im Bereich Mobilität und im Motorsport.

Titel-Bild zur News: FIA

Innerhalb der FIA ist der Frauenanteil im Moment noch sehr niedrig

Frage: "Warum unterstützen Sie Ari Vatanen?"

Beaulah Schoeman: "Ari Vatanen ist nicht nur eine äußerst integre Persönlichkeit, sondern er ist auch mit den Problemen und dem Leistungsvermögen der Verbände, Veranstalter und Bewerber des afrikanischen Kontinents vertraut. Ich bin überzeugt, dass Ari Vatanen die FIA in ein neues Zeitalter führen kann. Und genau das brauchen wir jetzt unbedingt."#w1#

Maria Spetz: "Der Präsident der FIA muss sowohl die FIA-Klubs aus dem Sportbereich als auch die aus dem Mobilitätsbereich vertreten. Ari Vatanen verfügt über langjährige Erfahrung in beiden Bereichen. Die FIA ist eine starke und international einflussreiche Organisation. Es gilt, diese Stärke und diesen Einfluss mit Transparenz und Respekt ihren Mitgliedern, Partnern und der Gesellschaft gegenüber auszubauen. Für mich hat Ari Vatanen die Qualitäten, diese Mission erfolgreich abzuschließen."

Frage: "Die FIA ist nach wie vor stark von Männern dominiert. Wie schätzen Sie die Chancen für Frauen ein, stärker in Verbänden des Bereichs Mobilität und Motorsportverbänden eingebunden zu werden?"

Schoeman: "Die Tatsache, dass in der FIA immer noch meist nur Männer an der Spitze stehen, ist Beweis genug, dass es Zeit für einen Wandel ist. Ari Vatanen ist sich dessen bewusst und möchte diesen herbeiführen. Dies bedeutet, dass Frauen mit einer Begeisterung für Motorsport und Mobilität die Gelegenheit haben werden, sich zu engagieren. Nach 43 Jahren im Motorsport weiß ich, dass es nicht immer einfach geradeaus geht, sondern oft Kurven und Steigungen zu bewältigen sind. Doch Frauen sind dem gewachsen, denn sie stehen den Männern in ihren Fähigkeiten nicht nach. Schließlich sind 52 Prozent der Weltbevölkerung weiblich. Warum sollten Frauen dann nicht die Gelegenheit bekommen, sich zu engagieren?"

Spetz: "Ich bin Vertreterin eines Klubs des Bereichs Mobilität. Unsere Schwerpunkte sind Verkehrssicherheit und Verbraucherschutz. Für die meisten Frauen sind dies sehr wichtige Themen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass alle Organisationen, Unternehmen, Verbände und so weiter von einem guten Frauenanteil profitieren. Wir dürfen nicht vergessen, dass im Bereich Mobilität der Großteil unserer Mitglieder eine ganze Familie vertritt. Dies bedeutet, dass wir uns sowohl Männer- als auch Frauenthemen annehmen müssen, wenn wir eine treue und wachsende Mitgliederbasis wollen."

Frage: "Können Sie Ihrer Meinung nach mit Ihrer Kandidatur ein stärkeres Engagement von Frauen bewirken und welche anderen Maßnahmen planen Sie in diesem Zusammenhang?"

Schoeman: "Ich hoffe aufrichtig, mit meiner Kandidatur Frauen zu mehr Engagement bewegen und sie davon überzeugen zu können, dass Frauen im Motorsport einen Platz haben - sei es als Bewerberinnen oder Funktionärinnen oder in der Verwaltung -, ebenso in der FIA und in ihren eigenen Verbänden und im Bereich Mobilität. Nach der Gründung des 'Women-in-Motorsport-Panel' durch den MSA im August 2006 hat sich die Zahl der Fahrerinnen verdreifacht, ebenso die Zahl der Mitarbeiterinnen in der Verwaltung und der Funktionärinnen. Erst in Gesprächen mit Frauen merkt man, wie gerne sie sich einbringen möchten. Ich werde mich nicht nur um die Aufgaben kümmern, die mir übertragen werden, sondern mich auch dafür einsetzen, dass Frauen im Motorsport und im Bereich Mobilität stärker wahrgenommen werden."

Spetz: "Ich halte es für wichtig, alle neuen guten Kräfte - Männer wie Frauen - willkommen zu heißen, die zur Verbesserung und Weiterentwicklung der äußerst bedeutenden Rolle der FIA und der Klubs beitragen können. Und wichtig ist natürlich auch, am Image und an der Marke FIA zu arbeiten, damit die FIA für die kommende Generation attraktiver wird."