• 29.08.2009 13:14

Hülkenberg: "Ferrari hat mich noch nicht kontaktiert"

Nico Hülkenberg befindet sich auf dem Weg zum GP2-Titel und hofft für 2010 auf ein Formel-1-Cockpit bei Team Williams - Ferrari-Einsätze noch kein Thema

(Motorsport-Total.com/Sky) - Tabellenführer Nico Hülkenberg befindet sich nach Nico Rosberg und Timo Glock auf dem besten Weg, der dritte deutsche GP2-Champion werden. Wie fast alle GP2-Titelträger hofft der 22-jährige Deutsche in der kommenden Saison dann auf ein Formel-1-Cockpit. Im Fall Hülkenberg bei Frank Williams, bei dem er bereits mehr als nur ein reiner Testfahrer ist. Ferrari-Einsätze sind jedoch noch kein Thema.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg ist derzeit der klare Tabellenführer in der GP2-Serie

Frage: "Nico, du machst in deinem ersten GP2-Jahr einen Riesenjob und liegst in der Gesamtwertung 20 Punkte vor Vitaly Petrov. Eigentlich kann dieses Jahr in der GP2-Serie nichts mehr schiefgehen, oder?"
Nico Hülkenberg: "Es kann noch einiges schiefgehen. Es sind noch 60 Punkte zu vergeben und ich habe nur 20 Punkte Vorsprung, von daher ist für ihn theoretisch noch alles möglich. Aber wir stehen gut da, wir haben uns am Freitag wieder gut qualifiziert. Ich starte heute von Platz zwei, er von Position vier, von daher ist nach wie vor alles offen."#w1#

Frage: "Du fährst für ART Grand Prix. Das Team wird unter anderem von Nicolas Todt, dem Sohn von Jean Todt und dem Manager von Felipe Massa, geführt. Es gilt in der GP2 als das beste Team, auch Lewis Hamilton und Nico Rosberg sind schon für ART gefahren. Was macht ART anders als die anderen?"
Hülkenberg: "Ich glaube, sie arbeiten ganz einfach sehr professionell und gezielt am Auto und an den Fahrern. Mein Teamkollege Pastor Maldonado und ich haben in diesem Jahr auch sehr gezielt mit dem Team zusammengearbeitet."

"Es war ja nicht so, dass wir in dieser Saison von Anfang an so dominant waren, sondern wir haben uns Stück für Stück dorthin gearbeitet. Wir haben das Auto verbessert, ich habe mich verbessert, und nun befinden wir uns in einer starken Position, in der wir regelmäßig um die Siege kämpfen. Beide Seiten haben dafür hart gearbeitet."

Frage: "Du bist noch sehr jung, wirkst aber schon sehr eloquent, wie ein alter Hund. Wo hast du das alles gelernt und wie wird man in so jungen Jahren schon so cool?"
Hülkenberg: "Ich bin zwar noch jung, aber ich betreibe den Kartsport schon seit meinem siebten Lebensjahr. Man wächst da rein, man hat viel mit erwachsenen Leuten zu tun. Den ganzen Druck und den ganzen Rummel rund um den Motorsport erleben wir schon seit Jahren."

Hülkenberg, der Williams-Werksstudent

Nico Hülkenberg

2010 möchte Nico Hülkenberg den Sprung in die Formel 1 schaffen Zoom

"Wenn man dann in die Formel 1 kommt und einen guten Eindruck macht, wundern sich zwar viele Leute, aber wir hatten eben eine lange Ausbildung und kommen nicht ganz unvorbereitet in diese Regionen."

Frage: "Du bist bei Williams unter Vertrag. Dem Team also, in dem dein Namensvetter Nico Rosberg fährt. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass du nächstes Jahr in der Formel 1 landen wirst?"
Hülkenberg: "Ich hoffe, dass sie sehr groß sind. Ich weiß, dass Frank und das ganze Team Williams mit meinen GP2-Leistungen sehr zufrieden sind. Auch die Tests, die ich für das Team bisher gefahren bin, waren immer sehr gut. Ich hoffe, dass sie sich für mich entscheiden werden und dass ich 2010 hier ein Cockpit bekomme. Aber das wird sich noch herausstellen."

Frage: "Du arbeitest im Nebenberuf richtig in der Williams-Fabrik. Was genau machst du da?"
Hülkenberg: "Wenn ich in England bin, bin ich einfach ziemlich regelmäßig in der Fabrik und durchlaufe da die verschiedenen Abteilungen. Etwa die Windkanal- oder die Karbonabteilung. Dort bekomme ich einen Eindruck, wie ein Formel-1-Auto von Anfang bis zum Ende gebaut wird, wie Abteilungen ineinandergreifen. Ich greife einfach viel technisches Know-How auf, das ich dann hoffentlich in der Zukunft gut verwenden kann."

Frage: "Es gibt Gerüchte, dass du bei einem der nächsten Rennen in einem Ferrari-Cockpit sitzen wirst, weil Luca Badoer einen nicht ganz so erfolgreichen Job macht. Was sagst du dazu?"
Hülkenberg: "Ich glaube, im Moment ist das eher noch eine große Medienblase. Mich hat seitens Ferrari noch niemand kontaktiert, von daher glaube ich da noch nicht daran."

Frage: "Wann bist du Weltmeister?"
Hülkenberg: "Hoffentlich in ein paar Jahren."