• 12.05.2012 16:55

  • von Dominik Sharaf

HRT: Wackel-Kamera bremst Karthikeyan aus

Der Heim-Grand-Prix findet für das Formel-1-Schlusslicht mit nur einem Auto statt - Team hofft auf Gnade der Rennleitung - de la Rosa will Marussia attackieren

(Motorsport-Total.com) - Für HRT hätte es gar nicht schlimmer kommen können: Nachdem das Team unter der Woche ein neues Fabrikgelände und neue Geschäftsräume in Madrid eingeweiht hatte, schien die Truppe neues Selbstvertrauen getankt zu haben. Doch im Qualifying am Samstagnachmittag in Barcelona folgte die große Ernüchterung: Nahrain Karthikeyan riss als einziger Pilot die 107-Prozent-Hürde, Pedro de la Rosa geht vom letzten Startplatz aus ins Rennen.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa

de la Rosa will vor den Augen der Spanier und vor Marussia ins Ziel kommen

Der Inder hofft auf seine nachträgliche Zulassung zum Grand Prix durch die Rennleitung. "Es war für mich bisher ein unglückliches Wochenende. Der Vormittag lief noch rund", resümiert er. Wenige Stunden später jedoch ging er im Qualifying schon mit seinem ersten Reifensatz aufs Ganze und machte einen Fehler in Kurve drei. Mit einem Bremsplatten und einer indiskutablen Rundenzeit von 1:31.122 Minuten schleppte sich Karthikeyan zurück an die Box.

Anschließend wurde festgestellt, dass die On-Board-Kamera am Auto wackelt. "Es wäre gefährlich gewesen, damit auf die Strecke zu gehen", bemerkt Toni Cuquerella. weshalb HRT zur eigenen Sicherheit und der anderer Teilnehmer auf einen zweiten Versuch verzichtet hätte. Der Technikdirektor ist optimistisch: "Mit dem Speed, den wir am Vormittag gezeigt haben, wird es kein Problem sein, morgen das Rennen in Angriff zu nehmen", so Cuquerella.

Immerhin fast acht Zehntelsekunden innerhalb der 107-Prozent-Hürde qualifizierte sich Pedro de la Rosa. Seine Rundenzeiten von 1:27.555 aus Q1 war trotzdem noch rund eine halbe Sekunde langsamer als die von Timo Glock auf Rang 22. "Es lief gut, gerade am Nachmittag, und ich bin sehr glücklich mit dem, was wir erreicht haben", meint der Spanier. "Wir haben zwei sehr gute Runden hingelegt und sind unter die Marke von 1:28.000 Minuten gekommen - was uns weder am Freitag noch am Vormittag gelungen war", freut sich de la Rosa.

Dem 41-Jährigen zaubert sein Startplatz 23 kein Lachen auf das Gesicht: "Ich weiß, dass es so aussieht, als hätten wir die gleiche Position wie immer inne", räumt er ein. Aber in Sachen Leistung haben wir Fortschritte gemacht. Wie ich immer betone, haben wir einigen Verbesserungsspielraum, aber wir sind auf dem richtigen Weg", meint de la Rosa und gibt sich kämpferisch: "Wir müssen einen guten Start hinlegen, den Marussia Paroli bieten und vor den Augen unserer Fans das Ziel erreichen", fordert er.