• 17.01.2010 16:44

  • von Stefan Ziegler

Herbert: "Michael wird einstecken müssen"

Der frühere Formel-1-Pilot Johnny Herbert prophezeit Michael Schumacher eine schwierige Rückkehr, hält aber noch immer große Stücke auf "Schumi"

(Motorsport-Total.com) - Wenn Michael Schumacher in dieser Saison in den Rennbetrieb zurückkehrt, dann bläst ihm ein eiskalter Wind ins Gesicht. Davon ist zumindest der ehemalige Formel-1-Rennfahrer Johnny Herbert überzeugt. Der frühere Benetton-Teamkollege von "Schumi" setzt in diesem Jahr zweifelsfrei auf die "jungen Wilden" der Formel 1 und sieht Rekordchampion Schumacher etwas im Hintertreffen.

Titel-Bild zur News: Johnny Herbert

Johnny Herbert freut sich auf die neue Saison und das PS-Generationenduell

"Jungs wie Lewis, Sebastian und Jenson haben eine ganz andere Mentalität, als sie damals üblich war, als Michael noch fuhr. Für ihn wird das deutlich härter werden", sagt Herbert knapp zwei Monate vor dem Saisonauftakt bei der Autosport International Show in Birmingham. "Um Michael gab es immer eine spezielle Aura, wenn man seinen Helm im Rückspiegel gesehen hat - genau wie bei Ayrton."#w1#

"Es gab nur wenige Piloten, die ihm gegenüber niemals auch nur einen Zentimeter nachgegeben haben. Jetzt werden alle etwas härter mit ihm umgehen", meint Herbert und fügt an: "Ich hoffe, das wird etwas Staub aufwirbeln, denn das würde der Sache an Würze verleihen. Dann wird deutlich werden, dass es nicht mehr so ist, dass Michael nur austeilt. Michael wird endlich auch einstecken müssen."

"Lewis hat ja schon mehrfach betont, wie schade er es findet, nicht mehr gegen Michael gefahren zu sein. Jetzt bekommt er seine Gelegenheit", stellt der 45-Jährige heraus. "Ich rechne fest mit einem überaus spannenden Jahr. Für Michael wird das allerdings eine vollkommen andere Welt sein", so Herbert. Schumacher müsse nun seine Herangehensweise ändern, um wieder erfolgreich zu sein.¿pbvin|512|2350|schumacher|0|1pb¿

"Michaels Arbeitseinstellung beruhte darauf, in Fiorano zu testen, zu analysieren, das Rennen zu bestreiten, zu testen, zu analysieren und wieder ein Rennen zu fahren. Da ging es einzig und alleine um die Entwicklung", beschreibt Herbert das frühere Vorgehen des siebenmaligen Formel-1-Weltmeisters und merkt an: "Dieses Mal steht ihm dafür aber nur der Februar zur Verfügung."

"Während der Saison hat er keine Möglichkeit dazu. Es gibt also eine ganze Reihe an Dingen, die es damals nicht gab. Es wird anders für ihn sein", sagt Herbert, will in Bezug auf Schumachers Comeback aber nicht nur schwarzsehen: "Michael ist einer der Fittesten da draußen", gibt Herbert abschließend zu Protokoll. "Seine 41 Jahre werden ihn körperlich nicht in die Bredouille bringen."