• 13.06.2011 13:20

  • von Dieter Rencken

Hembery: "Regenreifen haben gut funktioniert"

Erstmals wurden bei einem Grand Prix die neuen Schlechtwetterreifen von Pirelli eingesetzt - Motorsportchef Paul Hembery ist mit der Performance in Montreal zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Für Pirelli stellte das Rennen in Kanada eine Premiere dar. Bislang kamen die Regenreifen und Intermediates hie und da zum Einsatz, aber Montreal war ein richtiges Regenrennen. Es war aber nicht durchgehend gleich nass, sondern die Strecke trocknete auf, weshalb von Regenpneus auf Intermediates und schließlich auf Slicks gewechselt wurde. Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery zieht ein positives Fazit. Die Reifen haben ihre Leistung gebracht und der Sieg wurde erst in der letzten Runde entschieden.

Titel-Bild zur News:

Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery hat das Rennen mit Spannung verfolgt

Frage: "Was sagst du zur Performance der Regenreifen?"
Paul Hembery: "Ich bin zufrieden. Wenn ein Rennen so lange unterbrochen wird und es zahlreiche Safety-Car-Phasen gibt, dann ist es nicht leicht, genaue Daten zu bekommen, wie sie sich auf einer auftrocknenden Strecke verhalten. Bei den Regenreifen gab es keine Blasenbildung. Die Intermediates haben gut bei auftrocknender Strecke funktioniert. Am Ende wurden die superweichen Slicks aufgezogen, die uns ein aufregendes Finale beschert haben. Das wollten wir alle sehen."

Frage: "Mit dem Verschleiß der Reifen bist du also zufrieden?"
Hembery: "Ja. Es gab keine Blasenbildung und es hat alles sehr gut funktioniert."

Frage: "Hast du schon Feedback von den Teams erhalten?"
Hembery: "Dafür ist es noch zu früh. Wir werden mit den Fahrern sprechen, weil es sehr starken Regen gab. Die Unterbrechung hat fast zwei Stunden gedauert. Das war die richtige Entscheidung. Als wieder gestartet wurde, haben sie dann drei verschiedene Reifen verwendet."

Frage: "Gab es für alle Fahrer genug Regenreifen?"
Hembery: "Ja, das war kein Problem."

Frage: "Der Grund für den Abbruch und die lange Unterbrechung war, dass das Wasser kaum abgeflossen ist und auf der Strecke stehen blieb."
Hembery: "Ja, denn der Asphalt ist nicht grobkörnig. Das Wasser fließt deshalb nicht ab, sondern bleibt auf der Oberfläche stehen. Man hat Abwasserkanäle rund um die Strecke, aber man muss das Wasser dorthin befördern. Deshalb hat man die Besen und Kehrmaschinen in der Unterbrechung gesehen. Bei manchen Streckenabschnitten war es okay, aber an anderen Stand das Wasser sehr tief und bewegte sich nicht. Nachdem das Wasser weg war, konnte wieder gefahren werden."


Fotos: Großer Preis von Kanada, Girls


Frage: "Vor einem Jahr in Montreal fiel die Entscheidung, dass Pirelli die Königsklasse ausrüsten wird. Damals wünschte man sich von euch einen 'Kanada-Reifen', weil es im Vorjahr aufgrund der Bridgestone-Pneus ein spannendes Rennen gab. Wie siehst du das im Rückblick?"
Hembery: "Ich glaube, wir haben ihnen einen Kanada-Reifen in einer anderen Form gegeben. Ich finde, dass jedes Formel-1-Rennen das in der letzten Runde entschieden wird, fantastisch ist. Für die Fans war es schade, weil sie so lange warten mussten, aber es gab Überholmanöver, Kollisionen und andere Zwischenfälle. Alles war dabei. Wir sahen ein tolles Finale und einen neuen Saisonsieger. Wenn man sich das Gesamtbild ansieht, müssten wir alle damit glücklich sein."

Frage: "Schade ist natürlich, das viele Fernsehstationen die Übertragung abbrechen mussten. Viele Fans konnten das Rennen also gar nicht sehen."
Hembery: "Ich schätze, dass man bei diesen Sendern die Höhepunkte sehen wird. Die Fans werden in den Nachrichten sehen, wie spannend das Ende war. Sie wollen sich sicher die Höhepunkte der letzten Runden sehen, denn es haben mehrere Fahrer in der Spitzengruppe aufregende Manöver gezeigt. Jenson Button hat gewonnen und Mark Webber hat sich noch auf das Podium gekämpft. Das hat gezeigt, dass die Formel 1 in dieser Saison aufregend ist."

Frage: "Der nächste Grand Prix findet in Valencia statt. Ihr werdet dort mit der mittleren Mischung fahren?"
Hembery: "Ja, wir setzten dort die mittlere und die weiche Mischung ein. Die mittlere Sorte haben wir in Kanada am Freitag getestet. Wir hätten in Valencia wahrscheinlich mit der weichen und der superweichen Mischung fahren können, aber wir wollten die mittlere Mischung in einem Rennen ausprobieren, denn wir brauchen diese Reifensorte in Silverstone."

In der Unterbrechung wurde das Regenwasser von der Strecke geschoben Zoom

"Silverstone ist sehr schnell und fordert die Reifen. Wenn wir dort mit der harten und der weichen Mischung fahren würden, dann gäbe es viel mehr Boxenstopps als man eigentlich braucht. Wir mussten eine Balance finden, weshalb wir einige Rennkilometer damit abspulen wollen."

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