• 02.04.2009 10:01

  • von Stefan Ziegler

Heidfeld: "Wir sind in einer guten Position"

Nick Heidfeld sieht das BMW Sauber F1 Team vor dem zweiten Rennen in einer guten Ausgangslage - KERS-Einsatz in Malaysia noch nicht fix

(Motorsport-Total.com) - Für Nick Heidfeld hielt der Saisonauftakt im Albert Park nicht viele positive Momente bereit. Schon in der Qualifikation kam der BMW Sauber F1 Team Fahrer nicht über Q2 hinaus und wurde beim Rennstart prompt in einen Unfall verwickelt, wobei sein Rennwagen erheblich in Mitleidenschaft gezogen wurde. So fuhr Heidfeld in Australien stets im Mittelfeld, ohne jedoch eine wirkliche Chance auf Punkte zu haben. Das Mitführen von KERS machte sich für den 31-Jährigen dennoch bezahlt.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld geht mit einem guten Gefühl in das zweite Rennwochenende des Jahres

Gegen die beiden Brawn-Fahrzeuge hätte aber vermutlich auch Heidfeld den Kürzeren gezogen: "Es war recht offensichtlich, dass sie den schnellsten Wagen hatten", gab der Deutsche vor dem Grand Prix von Malaysia zu Protokoll. "Leider war es genau dieselbe Situation wie bei den Testfahrten. Die meisten von uns hatten noch darauf gehofft, dass sie aus irgendwelchen Gründen im Renntrimm nicht so schnell sein würden."#w1#

Heidfeld rechnet mit Brawn und Williams

"Sie liegen definitiv vorne und ich erwarte, dass sie auch in Malaysia den Ton angeben werden", meinte Heidfeld, der das BMW Sauber F1 Team im vorderen Mittelfeld ansiedelt. "Wir sind in einer guten Position, haben aber nicht unbedingt den stärksten Wagen nach Brawn. Wir befinden uns in einer Verfolgergruppe, haben diese in Melbourne allerdings nicht angeführt. Wir wissen aber aus den vergangenen Jahren, dass Melbourne uns nicht zwangsweise mit einem stimmigen Gesamteindruck versorgt."

"Die Pace von Williams hat mich in Melbourne überrascht." Nick Heidfeld

"Ich hoffe also darauf, dass wir etwas stärker sind, als es in Australien den Anschein hatte", erläuterte Heidfeld. "Die Pace von Williams hat mich in Melbourne überrascht und ich bin gespannt, wie sie sich auf einer normalen Strecke schlagen werden." Doch während die britische Konkurrenz definitiv auf den Einsatz von KERS verzichten wird, behält sich die Mannschaft aus München und Hinwil noch vor, auch in Sepang auf den Zusatzboost von über 80 PS zu bauen.

"Wir befinden uns diesbezüglich noch immer in einer Lernphase, denn in Melbourne haben wir das System schließlich zum ersten Mal im Renneinsatz erprobt. Wir sind noch immer am überlegen, ob wir es in Malaysia einsetzen oder nicht", kommentierte Heidfeld die neue Technologie und ging näher auf die praktische Anwendung von KERS ein: "In Melbourne habe ich es in jeder Runde genutzt, was vor allem in der Qualifikation ein klarer Vorteil war."

KERS oder nicht KERS - das ist die Frage in Sepang...

"Allerdings war der Grip nicht besonders gut und definitiv anders, als ich das erwartet hatte. Das kam KERS nicht gerade entgegen. Um es richtig zum arbeiten zu bringen, brauchst du guten Grip und eine gute Balance", schilderte Heidfeld seine ersten Rennerfahrungen mit KERS. Vor allem im Positionskampf erwies sich die Neuerung als durchaus hilfreich, wie der BMW Sauber F1 Team Pilot feststellen konnte: "Wie viele andere Fahrer schon berichtet haben, die ohne KERS unterwegs waren, hatten sie Schwierigkeiten beim Überholen."

"KERS wird beim Start sicherlich hilfreich sein" Nick Heidfeld

"Mein Wagen war schwer beschädigt und recht langsam - dennoch konnte ich einige deutlich schnellere Autos hinter mir halten. Immer, wenn sie zu einem Überholmanöver ansetzten, habe ich den Boostknopf gedrückt und sie kamen nicht vorbei", sagte Heidfeld, der auch in Malaysia wieder mit der Nutzung von KERS liebäugelt: "Hier haben wir eine der längsten Geraden vor der ersten Kurve, weshalb KERS beim Start sicherlich hilfreich sein wird."

"Die langen Geraden an sich haben aber keinen großen Einfluss darauf, ob man nun mit oder ohne KERS schneller unterwegs ist. Die Unterschiede zwischen Melbourne und Sepang halten sich in überschaubaren Grenzen", erläuterte Heidfeld abschließend. "Ich hätte eigentlich erwartet, dass KERS hier einen großen Vorteil darstellen würde, doch es wird wohl nicht viel anders sein als in Melbourne."