• 07.09.2009 10:51

  • von Britta Weddige

Hamilton: "Weniger Überholmanöver mit vollen Tanks"

Lewis Hamilton spricht über die Formel-1-Saison 2010, die DTM und das kommende Rennen in Monza

(Motorsport-Total.com) - Am Rande des DTM-Rennens in Brands Hatch echauffierte sich Lewis Hamilton über das Auftankverbot in der kommenden Saison und outete sich als Verfechter der bestehenden Regelung.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Geht es nach Hamiltan, darf 2010 weiter Sprit nachgefasst werden

Frage: "Lewis, nun hast du das Rennen in Monza vor der Brust. Was sind deine Erwartungen?"
Lewis Hamilton: "Ich freue mich sehr auf Monza, das ist eine der besten Strecken in der Welt. Was man dort braucht, ist Downforce. Da wir dieses Mal dort nicht testen können, wird es eine Herausforderung für alle Fahrer, sich an den Kurs zu gewöhnen. Ich hoffe natürlich darauf, dass wir ein Auto haben werden, mit dem man um den Sieg mitfahren kann."#w1#

Frage: "Wird dir KERS in Monza helfen?"
Hamilton: "Ich denke schon, schließlich besitzt der Kurs lange Geraden. Ich hoffe darauf, dass es uns gerade im Qualifying einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschafft."

Frage: "Dein Team hat einen wirklich guten Job gemacht. Ihr seid von null auf 100 durchgestartet, oder?"
Hamilton: "Von null würde ich nicht reden, schließlich habe ich die Nummer eins auf dem Auto stehen. Wir haben wirklich gemeinsam hart daran gearbeitet, um wieder an der Spitze mitfahren zu können."

"160 Kilo: Das wird eine große Herausforderung für die Reifen." Lewis Hamilton

Frage: "Blick doch einmal voraus auf das Jahr 2010. Wie stark werden die Regeländerungen Einfluss auf deine Erfolgsaussichten haben?"
Hamilton: "Nun, im Vergleich zu dieser Saison wird es im nächsten Jahr wenig radikale Änderungen geben. Ich hoffe aber, dass wir aus diesem Jahr unsere Lehren gezogen haben und es im nächsten Jahr besser machen werden. Die größte Änderung ist wohl das Tankverbot. Es wird also einen sehr viel größeren Tank in den Autos geben. Normalerweise passen dort 60 bis 70 Kilogramm Sprit hinein. Jetzt werden es um die 160 Kilo werden. Das wird schon eine große Herausforderung - vor allem für die Reifen."

Frage: "Musst du nun noch ökonomischer fahren?"
Hamilton: "Nein, ich versuche immer Sprit zu sparen (lacht; Anm. d. Red.)!"

Frage: "Haben die Mechaniker in Anbetracht der Tatsache, dass das Nachtanken wegfällt, schon daran gearbeitet, die Reifen noch schneller zu wechseln?"
Hamilton: "Wir sind schon recht schnell, aber natürlich kann man immer noch schneller, noch besser sein. Man kann sicherlich noch ein bisschen Zeit beim Reifenwechseln finden. In all meinen Rennen gibt es auch immer Sachen, die ich besser hätte machen können."

Frage: "Aber beim Reifenwechsel liegt doch alles in den Händen der Mechaniker. Du als Fahrer kannst wenig machen..."
Hamilton: "Das stimmt so nicht! Als Fahrer kann man beim Pitstop eine Menge machen. Wir müssen so schnell wie möglich reinkommen und präzise auf dem Punkt stoppen. Wenn man nicht ganz genau anhält, muss sich der Mechaniker bewegen. Das kostet Zeit. Die schlimmsten Fehler passieren aber beim Tanken, das fällt ja nun weg."

Frage: "Was hältst du den grundsätzlich von der Regeländerung, dass Tankstopps nicht mehr erlaubt sein werden?"
Hamilton: "Es gab so etwas ja schon mal vor ein paar Jahren und das fand ich eigentlich nicht so gut. Ich weiß also eigentlich nicht genau, warum wir zu dieser Regelung zurückkehren. Aber gut, dass ist die Entscheidung. Aber eigentlich mag ich die derzeitige Regelung. Mit den vollen Tanks wird man wahrscheinlich weniger Überholmanöver sehen."

Frage: "Wir befinden uns ja hier am Rande des DTM-Rennens in Brands Hatch. Hast du unter den britischen Fahrern einen Favoriten?"
Hamilton: "Nein. Einen Fahrer, dem ich besonders die Daumen drücke, gibt es nicht. Ich kenne eigentlich alle Fahrer relativ gut, bin gegen sie Rennen gefahren oder habe sie irgendwo in meiner Karriere schon einmal getroffen. Deshalb habe ich vor allen Respekt und unterstütze Sie auch alle in gleichen Maßen."