• 28.07.2012 16:03

  • von Dominik Sharaf

Grosjean: Spitzenleistung ohne neues DRS

Der GP2-Champion könnte mit einem bärenstarken Samstag die größte Hürde auf dem Weg zum ersten Sieg genommen haben - ohne das neue DRS-System

(Motorsport-Total.com) - Immer wieder macht Lotus die relative Qualifying-Schwäche ihres E20 dafür verantwortlich, dass es mit einem Grand-Prix-Erfolg bisher nicht klappte. Das könnte sich in Ungarn ändern: Am Samstagnachmittag fuhr Romain Grosjean mit einer Rundenzeit von 1:21.366 Minuten (+0,413 Sekunden) am Hungaroring auf den zweiten Startplatz und ist damit ein heißer Kandidat auf den Sieg. "Wir haben normalerweise gute Sonntage. Das wird ein interessantes Rennen", blickt der Franzose in der FIA-Pressekonferenz voraus.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Daumen hoch: Romain Grosjean startet am Sonntag von Platz zwei ins Rennen

Ein Selbstläufer war die Qualifikation allerdings nicht, weiß Grosjean. "Wir hatten einen schwierigen Deutschland-Grand-Prix", erinnert er an ein verkorkstes Rennwochenende in Hockenheim. "Und wir wussten, dass es auch in Ungarn hart werden würde. Aber die Jungs haben das Auto super hinbekommen", lobt er seine Crew, die ihm ein gutes Gefühl gegeben hat. "Es ist gut, zurück an der Spitze zu sein", freut sich Grosjean.

Lewis Hamilton ist nicht nicht überrascht, Lotus an der Spitze zu sehen. Im Gegenteil: "Es ist eine Überraschung, dass sie noch kein Rennen gewonnen haben", bemerkt der McLaren-Pilot. "Das ist ein Team, das in der Vergangenheit viele tolle Resultate eingefahren und viele WM-Titel geholt hat. Sie wieder in Form zu sehen, wundert mich nicht", so der Brite weiter. Hamilton vergleicht Lotus mit Ferrari: "Sie waren eine Weile nicht gut, jetzt sind sie wieder an der Spitze. Sie haben viel Tradition in diesem Sport."

Grosjean musste noch ohne das neue DRS auskommen, das Kimi Räikkönen am Freitag testete. "Wir mussten das Chassis beim Lufteinlass modifizieren. Das gelang uns aber leider nur bei einem Auto", erklärt er und mutmaßt, dass es sich der Vorteil ohne lange Geraden in Ungarn gar nicht stark bemerkbar gemacht hätte. Im Vorfeld hatte der 26-Jährige aber auch vermutet, "dass es bei Kimi noch besser funktioniert."

Im Unterschied zum Doppel-System von Mercedes, das den Luftstrom am Heckflügel leitet, so die Front stabilisiert, Abtrieb reduziert und die Höchstgeschwindigkeit verbessert, beeinflussen die Schwarz-Goldenen ausschließlich die Heckpartie. Die Luft wird durch die Airbox geführt, zur Kühlung eingesetzt, unter bestimmten Umständen dann an den Endplatten vorbei dem Heckflügel zugeführt. Der Abtrieb wird reduziert und der DRS-Effekt verstärkt. In Spa soll der erste Renneinsatz erfolgen.