Gelbe-Flaggen-Pech: Williams klagt Force India an

Valtteri Bottas und Felipe Massa können ihre Q2-Runde in Singapur nicht beenden und verpassen die Top 10 - Hat sich Sergio Perez durchgemogelt?

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Qualifying zum Grand Prix von Singapur herrscht Frustration bei Williams. Valtteri Bottas und Felipe Massa konnten sich am Samstag viel besser in Szene setzen als noch beim Trainingsauftakt einen Tag zuvor. Doch ihre Chancen auf Top-10-Startplätze wurden jäh zunichte gemacht, als es zum Ende von Q2 zu einer Doppel-Gelb-Situation kam. Der Ärger darüber verstärkt sich, weil das Team davon ausgeht, dass die direkte Konkurrenz von Force India einen Vorteil daraus zog.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa, Valtteri Bottas

Felipe Massa und Valtteri Bottas hoffen nachträglich noch auf bessere Startplätze Zoom

Gleich nachdem Massa enttäuscht aus seinem Auto stieg war zu hören wie Chefingenieur Rob Smedley ihm berichtete, dass Sergio Perez seiner Meinung nach nicht signifikant langsamer geworden ist, wie es die Regeln vorschreiben. "Ich habe es selbst nicht gesehen", räumt Massa ein. "Ich bin gefahren und habe abgebremst. Und wie ich gehört habe, haben das andere Autos nicht getan. Wenn das der Fall ist, dann müssen sie etwas tun."

Beide Williams Piloten, die am Freitag nicht einmal in Top-10-Nähe kommen konnten, waren auf ihren Runden klar auf dem Weg in die ersten fünf Startreihen. Dann kam ihnen aber der Crash von Romain Grosjean und ein paar Kurven weiter das Ausrollen von Jenson Button in den Weg. "Es sah wie eine gute Runde aus", berichtet Bottas. "Ich habe schon ein paar Zehntel gutgemacht und habe in der bestimmten Kurve dann abgebremst. Dennoch konnte ich meine Rundenzeit verbessern. Q3 wäre also definitiv drin gewesen."

Auch Massa meint: "Es hätte sicherlich eine bessere Runde werden können. Ich war in dem Moment schon schneller als meine persönliche Bestzeit. Aber leider musste ich mitten in der Runde abbremsen." Schlussendlich landete sie noch auf den Rängen elf und zwölf. Auf Nico Hülkenberg auf dem Q2-Rang zehn fehlten lediglich drei Tausendstelsekunden.

"Mein Ingenieur hat mir gesagt, dass ich abbremsen soll", bringt Massa den Vorwurf gegenüber der Konkurrenz noch einmal auf den Punkt. "Und ich denke, es gab nicht nur einmal gelb, sondern zweimal. Wenn man an zwei Stellen abbremsen muss, ist es doch schwierig, seine Rundenzeit zu verbessern." Und Bottas deutet bereits Konsequenzen an: "Ich habe gehört, dass einige nicht wirklich abgebremst haben. Also mal schauen, von wo ich morgen starten werde." Und tatsächlich: Perez wird wegen seines Verhaltens unter gelb zu den Stewarts zitiert.


Fotos: Williams, Großer Preis von Singapur, Samstag


Einen Vorteil hat das Williams-Pech dann doch noch: Die freie Reifenwahl für die Startplätze außerhalb der Top 10. "Wenn ich die Wahl zwischen den Plätzen zehn und elf habe, ziehe ich Platz elf vor", so Massa. Und Bottas fügt hinzu: "Es ist ein sehr anspruchsvolles Rennen, was die Strategie angeht. Wir bekommen das morgen hoffentlich hin. Unsere Rennpace sah zum Glück das ganze Wochenende besser aus, als die über eine Runde. Ich denke, wir können den Kampf mit Force India und Toro Rosso aufnehmen."

Für das Team geht es um viel. In der WM trennen Williams auf Rang vier und Force India auf Platz fünf lediglich drei Punkte. "Auf eine Runde scheinen sie uns einen Schritt voraus", so Bottas über die Rivalen Perez und Hülkenberg. "Aber bei der Renn-Pace sieht es ähnlich aus. Ich denke, es wird ein enger Kampf." Massa ergänzt: "Es ist für uns keine einfache Strecke und es wird kein einfaches Rennen. Aber hier in Singapur kann alles passieren und man muss dafür bereit sein."