• 27.05.2012 17:18

  • von Dominik Sharaf

Fry will auf Protest gegen Red Bull verzichten

Der Mercedes-Teamgeschäftsführer fällt die Entscheidung aus sportlichen Gründen und zugunsten der Transparenz - Fry glaubt, dass Schumacher an die Spitze fahren kann

(Motorsport-Total.com) - Die Zielflagge ist gefallen, doch einige Verantwortliche in der Formel 1 diskutieren noch immer über das Ergebnis. Der Debatte um die Regelkonformität des Red Bull RB8 will sich Nick Fry nicht anschließen: "Es gab in der Nacht das Gerücht, dass Leute damit unzufrieden seien. Ross (Brawn, Anm. d. Red.) hat klar gemacht, dass wir nicht damit glücklich waren, als zu Beginn des Jahres ständig unser Auto infrage gestellt wurde", meint der Teamgeschäftsführer von Mercedes bei 'Sky Sports F1'.

Titel-Bild zur News: Nick Fry (Mercedes-Geschäftsführer)

Will ein klares Resultat und keine Diskussionen um das Ergebnis: Nick Fry

Fry spricht sich für Transparenz aus: "Wenn es ein Problem gibt, sollte das im Vorfeld geklärt werden. So verwirrt es die Leute nur", macht er klar und sieht die Attraktivität des Spektakels gefährdet: "Wir sind alle Motorsport-Fans. Wir wollen ein verlässliches Resultat wie im Fußball, wo nach 90 Minuten feststeht, wer gewonnen hat", fordert Fry. "Es wird undurchsichtig, wenn danach die Diskussion beginnt."

Daher gibt es für den Silberpfeil-Verantwortlichen nur eine mögliche Konsequenz: "Wir werden uns da nicht anschließen und wollen, dass der Sieger feststeht", erklärt er. Lieber spricht Fry über ein aus seiner Sicht positives Mercedes-Resultat: "Wir haben ein schnelles Auto und viele Verbesserungen durchgeführt. Wir sind gut in langsamen und mittelschnellen Kurven", erkennt er die Vorzüge des überarbeiteten Boliden.

Mit gemischten Gefühlen blickt er auf die Leistung der beiden Piloten: "Nico (Rosberg, Anm. d. Red.) hat einen tollen Job gemacht, aber bei Michael (Schumacher, Anm. d. Red.) läuft es nicht. Er hat einfach Pech", so Fry, der sich in die Lage des Rekord-Weltmeisters versetzen kann. "Natürlich ist er enttäuscht. Er hatte auf einen sehr viel besseren Tag gehofft. Aber seine Leistung am Samstag war doch fantastisch."

Deshalb ist der Brite zuversichtlich. Nicht nur, was Schumacher betrifft: "Ich bin mir sicher, dass er nicht aufgibt und in Montreal zurückschlägt. Nico ist in einer guten Position. Wir können für den Rest des Jahres optimistisch sein." Und auch an der unverändert undurchsichtigen Reifensituation scheint Fry Gefallen gefunden zu haben: "Es ist ein Kreuz für die Ingenieure, aber auch ein großer Spaß und ziemlich unterhaltsam. Die vielen Sieger sind sehr positiv für die Formel 1."