Force India überrascht über enge Zeitabstände

Startpositionen fast identisch, Abstand zu Spitze deutlich verkürzt: Force India blickt zuversichtlich auf das Rennen in Schanghai

(Motorsport-Total.com) - Für die beiden Force-India-Piloten war das Qualifying in Schanghai heute nach dem zweiten Teil beendet. Paul di Resta qualifizierte sich mit einer Zeit von 1:36.317 Minuten für den 15. Startplatz, eine Position hinter ihm wird Teamkollege Nico Hülkenberg starten, der eine Zeit von 1:36.745 Minuten fuhr. Damit wiederholte Force India nahezu die Qualifying-Leistung aus Malaysia, als di Resta und Hülkenberg auf die Plätze 14 und 16 fuhren.

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Nico Hülkenberg und Paul di Resta starten morgen im Mittelfeld

Obwohl die absoluten Ergebnisse stagnieren, war di Resta nicht unzufrieden mit dem Ergebnis der Qualifikation: "Von Platz 15 bin ich enttäuscht, aber nicht vom Abstand zur Spitze. Wir waren in Q2 nur sechs Zehntelsekunden hinter der schnellsten Zeit", so der Schotte. In einem der engsten Qualifyings der vergangenen Jahre zeigte di Resta eine deutliche Steigerung gegenüber Malaysia. Fehlten ihm dort in Q2 noch 1,1 Sekunden auf die Zeit von Kimi Räikkönen, so lag er heute nur 0,6 Sekunden hinter Mark Webber zurück.

"Es ist unglaublich eng", sagt der 26-Jährige. Di Resta schildert anschaulich, wie dicht das Feld vor ihm zusammenlag. "Wäre ich viereinhalb Zehntelsekunden schneller gefahren, wäre ich Sechster oder Siebter. So stehe ich mit viereinhalb Zehnteln Vorsprung nur eine Position vor Nico." Eine schnellere Zeit wäre seiner Meinung nach nicht möglich gewesen. "Ich habe alles aus dem Auto herausgeholt", sagt di Resta.

Hülkenberg: Auto ist nicht schnell genug

"Wenn alles sehr gut gelaufen wäre, dann wäre Q3 möglich gewesen", erklärt di Resta, der den geringen Abstand zur Spitze als positive Erkenntnis aus dem Qualifying mitnimmt. "Wenn mir gestern jemand gesagt hätte, dass wir in Q2 nur sechs Zehntelsekunden hinter der Spitze sein werden, hätte ich das nicht geglaubt. So dicht waren wir bisher noch nie dran."

Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg war mit seiner Qualifikation nicht völlig zufrieden Zoom

Hülkenberg hingegen zeigte sich nicht so zufrieden. "Nach den Eindrücken von gestern hätten wir ein wenig mehr erwartet. Die Plätze 15 und 16 zeigen, dass unser Auto nicht schnell genug ist und uns ein wenig fehlt." Vor allem die mehr als vier Zehntelsekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen dürften dem 24-Jährigen kaum schmecken. Allerdings erkennt auch er: "Es geht sehr eng zu. Drei oder vier Zehntelsekunden mehr oder weniger machen einen großen Unterschied in der Startaufstellung."

Während der Deutsche nach eigener Aussage in der Qualifikation "aggressiv" war und alle weichen Reifensätze nutzte, blickte di Resta schon auf das Rennen. "Wir haben einen Satz Reifen gespart, was nicht allen gelungen ist. Daher fühlen wir uns ganz wohl für das Rennen." Hülkenberg erwartet jedoch keinen Nachteil für den morgigen Grand Prix. "Nach den Eindrücken von gestern und heute sollte der Reifenverschleiß hier kein Problem sein."


Fotos: Force India, Großer Preis von China, Samstag


Force India rechnet nicht mit Regen

Dieser würde bei einem möglichen Regenrennen ohnehin keine Rolle spielen. Während Reifenhersteller Pirelli die Chance darauf mit 50:50 einstuft, geht Force India von einem trockenen Rennen aus. Auf die Frage, welche Bedingungen er bevorzugen würde, antwortet Hülkenberg: "Eher nass."

"Regen wäre keine schlechte Sache." Nico Hülkenberg

"Wenn es feucht sein sollte, ist die Wahrscheinlichkeit, einen Fehler zu machen, aber auch Plätze zu gewinnen, größer", sagt der Deutsche. "Diese zwei Möglichkeiten gibt es. In Malaysia haben wir davon profitiert, aber das muss morgen nicht zwangsläufig wieder so sein. Aber Regen wäre keine schlechte Sache."

Für die kommenden Rennen hoffen beide Piloten auf Updates ihres VJM05, vor allem um im engen Mittelfeld nach vorne zu kommen und den Sprung in Q3 zu schaffen. "Die Jungs um uns herum haben auch schnelle Autos, aber wir klopfen an die Türe. Ein gutes Update kann schon einen großen Sprung bedeuten", hofft di Resta, während Hülkenberg enthüllt, dass für den Europaauftakt einige neue Teile bei Force India geplant sind. "Wir müssen hart an guten Updates für Barcelona arbeiten", so der Deutsche.