Force India sammelt in China Strafen statt Punkte

Beim Grand Prix von China geht Force India leer aus - Nico Hülkenberg und Sergio Perez sorgen für Chaos in der Boxengasse

(Motorsport-Total.com) - Ein ereignisreiches Rennen kann für manche Fahrer ein Vorteil sein - für Force India gingen die zahlreichen Vorfälle beim Grand Prix von China nach hinten los. Sergio Perez und Nico Hülkenberg beendeten das dritte Saisonrennen nur auf den Plätzen elf und 15 und können dem Team damit wieder nicht mir Punkten dienen. Dafür verliehen sie dem Sonntagnachmittag eine gewisse Würze. Ihr Boxengassenverhalten wurde je mit einer Strafe "belohnt".

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Für Force India lohnt sich ein Blick ins Boxengassen-Regelwerk Zoom

"Es war ein frustrierendes Rennen, auch wenn der Start und die ersten paar Runden sehr gut waren", bilanziert Hülkenberg. "Ich konnte von Rang 13 auf Platz fünf vorschießen und einen Platz nach dem anderen gutmachen. Das Safety-Car hat dann aber all die gute Vorarbeit über Bord geworfen."

Was war geschehen? Nach der Startkollision der beiden Ferraris und einigen anderen Berührungen ist der Weg für das Force-India-Duo zunächst frei für gute Top-5-Positionen. Die Strecke ist allerdings übersät von Trümmerteilen, weswegen sich die Rennleitung in Runde 3 für den Einsatz des Safety-Cars entscheidet. In der Boxengasse herrscht Rushhour und das Elend für Force India nimmt seinen Lauf.


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Zunächst ist es Hülkenberg, der seine Kollegen verärgert, weil er in der Einfahrt zur Boxengasse zu stark abbremst. Sebastian Vettel setzt sogar zum Überholen an der engen Stelle an. Für dieses regelwidrige Verhalten wurde später im Rennen eine Fünf-Sekunden-Strafe für den Emmericher ausgerufen. Der sah seine Felle mit dem ersten Reifenwechsel aber ohnehin schon davonschwimmen.

"Ich musste mich in der Box hinter Checo einreihen und das warf mich das weit zurück", erklärt er. "Die "schmutzige Luft" hat uns beeinträchtigt, es kamen auch noch ein paar schnellere Autos durch - das alles zerstörte meine Reifen. Die Zeitstrafe war ein zusätzlicher Nackenschlag, aber änderte am Ende auch nicht mehr wirklich etwas an meinem Ergebnis. Wir hatten einfach nicht die Pace, um zurück in die Punkte zu kommen. Daran müssen wir arbeiten und uns in den kommenden Rennen verbessern."

Teamkollege Perez kam von seinem guten siebten Startplatz auch nicht viel weiter. "Heute ging es sich für uns nicht aus und das Timing des Safety-Cars hat da nicht wirklich geholfen", so der Mexikaner. "Der Start war noch sehr gut und es sah alles sehr vielversprechend aus. Ich war schon Dritter, als das Safety-Car rauskam und uns keine andere Möglichkeit blieb, als an die Box zu fahren. Damit fiel ich zurück. Ich musste hart kämpfen, denn die Autos um mich herum waren auf anderen Reifen und es versuchten auch ein paar schnellere Autos, ihre Plätze wieder gut zu machen. Das belastete vor allem die Reifen."

Drei China-Strafen für Force India

Perez bekam nach dem Rennen noch eine 5.000-Euro-Geldstrafe, weil er beim ersten Boxenstopp unsicher losgelassen wurde. Damit strich er die dritte Strafe für das Team an diesem Wochenende ein. Hülkenberg hatte wegen seines losen Reifen im Qualifying schon drei Plätze weiter hinten starten müssen.

Mit der zweiten Null-Punkte-Ausbeute in Folge bleibt Force India damit auf Rang sieben unter den Konstrukteuren mit insgesamt nur sechs Zählern. "Es gab ein paar gute Kämpfe dort draußen und wir konnten gut mithalten", sucht Perez nach positiven Aspekten aus Schanghai. "Die Punkte waren aber schon zu Beginn des Rennens verloren. Ich denke, dass wir die richtige Strategie gewählt haben, aber das Rennen sollte einfach nicht unseres sein. Das bedeutet aber auch, dass wir unsere Hausaufgaben besser machen müssen, um in den nächsten Rennen zurückschlagen zu können."