• 10.10.2010 17:26

  • von Fabian Hust

Flavio Briatore vor Formel-1-Comeback?

Eigentlich hatte der Italiener vor noch nicht allzu langer Zeit eine Rückkehr in den Sport ausgeschlossen, doch nun gibt es offenbar Möglichkeiten

(Motorsport-Total.com) - Noch am Rande des Großen Preises von Italien hatte Flavio Briatore bei seiner Stippvisite in Monza Mitte September erklärt, dass er kein Interesse an einer Rückkehr in die Formel 1 hat. Doch nun scheinen sich die Vorzeichen geändert zu haben.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore

Flavio Briatore könnte kommendes Jahr wieder im Fahrerlager auftauchen

In einem Interview mit dem 'Journal du Dimanche' hat der ehemalige Renault-Teamchef einen Hinweis darauf gegeben, dass er derzeit eine Rückkehr in den Sport in das Visier genommen hat, höchstwahrscheinlich in einer Promotion-Funktion für den Sport.

"Das sind Gerüchte, sie haben keinen Einfluss auf die Angelegenheit", so Briatore auf Gerüchte über eine Rolle an der Seite von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, bei Pirelli oder Ferrari angesprochen. "Sicher ist, dass ich eine zweijährige Pause eingelegt habe. Dann bin ich bereit, ein neues berufliches Abenteuer einzugehen."

Im Zuge des "Crashgate"-Skandals war dem 60-Jährigen vom Automobilweltverband FIA ein zweijähriges Berufsverbot auferlegt worden. In die Rolle des Teamchefs möchte er auf keinen Fall mehr schlüpfen: "Darunter habe ich einen Schlussstrich gezogen, aber das bedeutet nicht, dass ich mich von der Formel 1 verabschiedet habe. Davon bin ich weit entfernt."

Wie eine mögliche Betätigung in der "Königsklasse des Motorsports" aussehen könnte, darüber schweigt sich der Italiener aus - gibt aber zumindest ein paar Hinweise: "Es gibt immer noch ein paar interessante Dinge, die es in Zukunft zu erledigen gilt - aber mehr im kommerziellen Umfeld, im Business. Was die sportliche Seite betrifft, so habe ich schon alles gegeben." Er könne keine genauen Pläne enthüllen, es sei jedoch "möglich", dass er wieder im Fahrerlager arbeitet.

Briatore, der sich während seiner aktiven Zeit als Teamchef für Kosteneinsparung eingesetzt hat, spricht sich nach wie vor für diese aus: "Ich würde die Kosten viel drastischer limitieren, um mindestens 70 Prozent. Die Teams befinden sich im Todeskampf. Die Autos sind lediglich um zwei Sekunden schneller als GP2-Autos, und dies ist eine Disziplin, in der man auf ein Budget zurückgreift, das um das Zehnfache geringer ist."

"Es ist verrückt, besonders wenn es extrem schwierig wird, Sponsoren zu finden", so Briatore weiter. "Die Formel 1 kämpft um das Überleben, und sie realisiert es nicht. Wir müssen aufhören, Meetings zu haben, in denen nichts entschieden wird."