• 08.09.2013 09:43

  • von Roman Wittemeier

FIA-Präsidentschaft: Todt fühlt sich sicher

FIA-Präsident Jean Todt hat keine Angst vor seinem Gegenkandidaten David Ward: "Ich setze auf Harmonie und Konsens" - Kontakte sollen helfen

(Motorsport-Total.com) - Anfang Dezember wird sich Jean Todt als Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA zur Wiederwahl stellen. Wie schon bei seiner Amtsübernahme im Jahr 2009 gibt es einen Gegenkandidaten. Der heißt in diesem Fall David Ward und war ehemals die rechte Hand von Ex-FIA-Präsident Max Mosley - er ist Insidern also alles andere als unbekannt. Ward hat am Donnerstag ein 20-Punkte-Programm vorgelegt, mit dem er im Wahlkampf Stimmen gewinnen möchte.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

FIA-Präsident Jean Todt will im Dezember im Amt bestätigt werden Zoom

"Die ganze Szene weiß, dass ich viel Unterstützung genieße", zeigt sich Todt ob des Gegenkandidaten wenig beunruhigt. "Wir haben etwas angefangen. Es ist wie die Besteigung eines großen Berges. Wir sind jetzt auf 3.000 Meter angekommen, haben aber noch ein gutes Stück vor uns. Ich freue mich über die Unterstützung aus Reihen der Teamchefs. In den Medien hieß es, man hasse mich in der Formel-1-Szene. Aber das entspricht offenbar nicht der Realität."

Todt muss sich offenbar wenig Sorgen machen. "Stabilität würde uns gut zu Gesicht stehen", meint Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali. "Jean hat im besten Interesse des Sports gehandelt", lobt McLaren-Teamboss Martin Whitmarsh den aktuellen Amtsinhaber. Den Herausforderer beäugt der Brite skeptisch: "David Ward habe ich in den vergangenen 25 Jahren nicht oft im Fahrerlager gesehen. Sollte Jean wieder antreten, dann glaube ich, dass er den Sport in seiner zweiten Amtszeit weiterbringen wird."

Dass Todt erneut antritt, steht nun fest. Und er hat viele prominente Fürsprecher - auch Gerhard Berger. "Ich unterstütze Jean Todt, der seit 25 Jahren ein Freund von mir ist", so der Österreicher. Allerdings ist Berger nicht zu hundert Prozent glücklich mit den bisherigen Amtshandlungen des Franzosen. "Die Regeln müssen klarer und nachhaltiger werden und dürfen nicht dauernd geändert werden", meint der Ex-Formel-1-Pilot. Man müsse die Kosten im Rahmen halten, damit die Formel 1 Stabilität genießen könne.

"Auch ich mache manchmal Fehler, ich bin schließlich ein Mensch. Manchmal mache ich Dinge aber auch richtig", sagt Todt. "Ich bin kein Diktator-Typ. Für mich funktionieren die Dinge mit Harmonie und Konsens besser. Das ist meine Art der Amtsführung." Der Franzose kann auf ein gutes Netzwerk bauen. Enge Drähte zu seinem Ex-Team Ferrari, oder zu Herstellern wie Peugeot werden helfen. "Ich habe mir im Laufe der Zeit eine Reihe guter Kontakte aufgebaut", sagt er.