• 30.06.2013 20:15

  • von Fabian Hust

Ferrari zufrieden: Punkte auf Vettel gewonnen

Auch wenn Ferrari in Silverstone mit Massa kein problemloses Rennen erlebte, ist man zufrieden, denn Alonso machte Punkte gut

(Motorsport-Total.com) - Auch das Ferrari-Team blieb in Silverstone nicht von den Reifenproblemen verschont. Felipe Massa wurde durch einen Reifenplatzer zurückgeworfen, beendete das Rennen schlussendlich aber noch als Sechster. Teamkollege Fernando Alonso hatte hingegen Glück, denn er profitierte von den Problemen, unter anderem auch von einem Getriebedefekt bei Vettel, sodass er Zähler auf den Champion gutmachen konnte. Der Spanier sah die Zielflagge als Dritter.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso konnte selbst kaum glauben, dass er auf dem Podium steht Zoom

"Falls man mir heute Vormittag gesagt hätte, dass ich auf dem Podium landen würde, so hätte ich nicht gedacht, dass dies möglich ist", so Alonso. "Gestern haben wir das Qualifying weit abgeschlagen beendet, und unsere Erwartungen für dieses Rennen war es gewesen, auf einen fünften oder sechsten Platz zu kommen und zu hoffen, so viele Punkte wie möglich zu holen."

"Nach ein paar negativen Erfahrungen haben wir heute gesehen, dass wir in gewisser Weise Glück hatten, angefangen von Perez und dann beim ersten Stopp angesichts eines komplett heruntergefahrenen Reifens - glücklicherweise in der letzten Kurve - und dann in Bezug auf Vettels Ausfall."

Alonso überglücklich über das positive Ende des Wochenendes

"Am Ende eines schwierigen Wochenendes war es nur schwer vorstellbar, dass wir so viel Boden gutmachen können. Aber nun müssen wir versuchen, uns zu verbessern, beginnend mit dem folgenden Rennen in Deutschland. Erst dort werden wir verstehen, ob wir tatsächlich zurückgefallen sind, oder ob dieses Wochenende ein Ausrutscher war."

"Bis zum Großen Preis von Kanada sahen wir, dass Ferrari in der Lage ist, um das Podium zu kämpfen, dass wir jedoch auch etwas im Qualifying zu kämpfen hatten, bevor wir dann im Rennen über ein großartiges Tempo verfügten. Nun ist es das Ziel, wieder zurück in diese Situation zu kommen. Es ist unmöglich zu sagen, was mit den Reifen passierte, und das ist etwas, das die Experten klären müssen."

"Mit meinem Rennen bin ich sehr zufrieden, dass dieses Mal wirklich makellos war", so Massa. "Nach einem fantastischen Start und einer perfekten ersten Runde, vielleicht eine der besten meiner Karriere, habe ich es geschafft, einen attackierenden ersten Rennabschnitt zu fahren. In Runde zehn, als ich in der Mitte der fünften Kurve war, ging mein linkes Hinterrad kaputt, und ich musste an die Box kommen."

Massa machte aus der Not eine Tugend

"Nach diesem erzwungenen Boxenstopp war ich Letzter. Von da an begann ich eine großartige Aufholjagd, dank einer Menge sehr schöner Überholmanöver. Ohne dieses Reifenproblem hätte ich es auf das Podium schaffen können, denn heute hatte ich ein gutes Gefühl für das Auto, sowohl für mich selbst als auch Fernando hat gezeigt, dass wir mit jenen an der Spitze kämpfen können."

"Nun beziehen sich unsere größten Sorgen auf die Sicherheit, denn selbst wenn wir nicht wirklich sagen können, was heute passiert ist, ist es inakzeptabel, mit dem Wissen fahren zu müssen, dass man nicht sicher ist. Selbst wenn glücklicherweise nichts Ernstes passiert ist, war das, was wir gesehen haben, sehr gefährlich. Ich hatte dieses Problem schon zweimal vor Bahrain, und wenn nicht etwas so schnell wie möglich getan wird, bin ich mir sicher, dass es erneut passieren wird."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Großbritannien


"In ein paar Tagen werden wir auf dem Nürburgring sein, eine Strecke, die ich sehr mag, und wo ich hoffe, dass ich ein Auto habe, das im Qualifying konkurrenzfähiger ist, sodass ich von weiter vorne starten kann. Das würde es mir erlauben, ein weiteres starkes Rennen zu haben."

Domenicali spricht von "beträchtlich anderen Erwartungen"

"In Bezug auf die Leistung kamen wir nach Silverstone mit beträchtlich anderen Erwartungen, als wir an diesem Wochenende demonstriert haben", so Teamchef Stefano Domenicali. "Nun ist es unser Hauptziel, sofort ein Verständnis dafür zu bekommen, warum wir uns in dieser Situation befinden."

"Wenn wir uns weiterhin im Kampf um die Weltmeisterschaft befinden wollen, ist es wichtig, dass wir das Auto verbessern. Denn in Bezug auf die Leistung haben unsere Rivalen einen weiteren Schritt nach vorn gemacht."

"Heute hat die Punktetabelle jenem Ziel entsprochen, dass wir uns selbst gesetzt hatten, nämlich dass wir den Rückstand vor der Sommerpause reduzieren. Sowohl Fernando als auch Felipe fuhren unglaubliche Rennen, und das Team war in der Lage, die Reifenprobleme in der bestmöglichen Art und Weise in den Griff zu bekommen."

Die Suche nach den Antworten beginnt jetzt

"Nun gibt es nur wenig Zeit zum Reagieren, und wir können in Vorbereitung auf den Großen Preis von Deutschland ein paar sehr arbeitsreiche Tage erwarten. Wir müssen diese Tage nutzen, um nach vorn zu blicken, ruhig und stetig daran zu arbeiten, Antworten auf die Fragen zu erhalten, die an diesem Wochenende aufgetaucht sind."

"Das war ein spektakuläres Rennen", so Pat Fry, Technischer Direktor. "Angesichts zweier Safety-Car-Phasen und der Probleme, die im Zusammenhang mit den Reifen auftraten, war es jedoch kein einfach zu managendes Rennen. Das gestaltete die Arbeit an der Boxenmauer sehr kompliziert."

"Um zu versuchen, mögliche Reifenschäden zu verhindern, nahmen wir ein paar Veränderungen vor. Diese hatten das Ziel, hauptsächlich den Reifendruck in den Griff zu bekommen, und wir versuchten, den Fahrern Ratschläge zu geben, wie sie mit der Situation umgehen."

Alonso im Glück, Massa im Pech

"Mit Fernando hatten wir etwas Glück, wohingegen wir es mit Felipe nicht hatten. Aber wir können dennoch Befriedigung aus der Tatsache ziehen, wie wir das Rennen gelesen haben, denn die Leistung beider F138 verbesserte sich im Vergleich zu dem, was wir am Freitag und Samstag gesehen haben."

"In der kurzen Zeit, die wir vor dem nächsten Rennen in Deutschland haben, werden wir versuchen, methodisch an allen Aspekten zu arbeiten, die uns dabei helfen könnten, unsere Leistung zu verbessern. Wir müssen versuchen, die richtigen Kompromisse zwischen dem Qualifying und Rennen zu finden, denn wir haben heute gesehen, dass Punkte lediglich am Sonntag vergeben werden."