• 28.01.2010 18:11

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Ferrari wieder durch und durch italienisch

Luca di Montezemolo freut sich über die vielen Italiener bei Ferrari und über Latino Fernando Alonso, von dem er viel hält

(Motorsport-Total.com) - Luca di Montezemolo ist Italiener durch und durch, ein echter Ferraristi: "Ferrari ist seit 20 Jahren meine Familie und das Wichtigste in meinem Leben", sagt er. Am meisten Freude bereitet es ihm, wenn das "Cavallino rampante" von Landsleuten gesattelt wird und den Konkurrenten aus dem Ausland davonreitet.

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo mit dem Ferrari F10

Luca di Montezemolo freut sich: So italienisch war Ferrari lange nicht mehr

Zwei Deutsche im deutschen Mercedes, zwei Briten im britischen McLaren - und wenn schon keine Italiener, dann wenigstens zwei Latinos im italienischen Ferrari. Die Zeiten der deutschen Gründlichkeit, als Michael Schumacher internationale Führungskräfte wie Ross Brawn oder Rory Byrne in Maranello salonfähig machte, sind längst vorbei. Derzeit haben in Maranello großteils Italiener das Sagen.#w1#

Viele Italiener auf Führungspositionen

Stefano Domenicali ist Teamchef, Aldo Costa Technischer Direktor, Luca Marmorini Motorenbauer, Marco de Luca Leiter des Bereichs Aerodynamik und Luca Baldisseri Teammanager. Dazu kommt noch der "halbe Italiener" (Copyright: Montezemolo) Nikolas Tombazis, Chefdesigner aus Griechenland, Fernando Alonsos Renningenieur Andrea Stella sowie die Testfahrergarde mit Giancarlo Fisichella und Luca Badoer.


Fotos: Präsentation des Ferrari F10


Alonso ist zwar Spanier, aber auch einer der Lieblingsfahrer von Montezemolo, der den jungen Mann gemeinsam mit dem damaligen Teamchef Jean Todt eigentlich schon 2001 verpflichten wollte. Doch Ferrari wollte den Minardi-Newcomer 2002 bei Prost platzieren, weshalb sich Alonso auf einen Deal mit Flavio Briatore einließ, der ihm nach einem Lehrjahr als Renault-Testfahrer eine Cockpitgarantie für 2003 und einen Managervertrag anbot.

"Wir wollten Alonso schon lange haben", gesteht Montezemolo. "2005 haben wir uns für Räikkönen entschieden, aber die Alternative wäre immer Alonso gewesen. Er kommt zum perfekten Zeitpunkt zu uns, denn er ist mit 28 Jahren noch verhältnismäßig jung, aber schon sehr erfahren. Er ist ein starker Fahrer und ein zweifacher Weltmeister. 2005 waren wir für ihn kein Gegner, aber 2006 hat er Schumacher im Ferrari geschlagen. Daher halte ich ihn für die richtige Wahl."

Gute Arbeitseinstellung von Alonso

Stefano Domenicali, Nikolas Tombazis, Luca Marmorini und Aldo Costa

Italiener dominieren: Domenicali, der Grieche Tombazis, Marmorini und Costa Zoom

Mit ein Grund für die Verpflichtung des zweifachen Weltmeisters war dessen Arbeitseinsatz sowie die Fähigkeit, ein Team zu führen: "In den vergangenen Wochen hat er bei Domenicali und den Ingenieuren einen guten Eindruck hinterlassen, weil er wirklich fokussiert ist und mit den Ingenieuren zusammenarbeiten will", sagt Montezemolo, der von der Arbeitseinstellung von Vorgänger Kimi Räikkönen bekanntlich nicht immer restlos begeistert war.

Aber ihm ist auch klar, dass Alonso erst einmal Leistung abliefern muss, bevor man ihn allzu sehr loben darf: "Ich bin seit Juli 1973 bei Ferrari. Viele Champions sind gekommen und gegangen, aber Ferrari ist immer noch Ferrari", gibt der 62-Jährige zu Protokoll und fügt an: "Ich halte Alonso gemeinsam mit Massa, der seit seinem Unfall eine neue, noch motiviertere Person ist, für ein sehr schnelles und frisches Gespann."

"Ich bin schon sehr gespannt darauf, wo wir nach dem Qualifying in Bahrain stehen werden", meint Montezemolo abschließend und kann sich eine Anspielung auf das neue Tankverbot nicht verkneifen: "Besonders dieses Jahr, weil alle gleich viel Benzin an Bord haben werden und man daher sehen wird, wer wie schnell ist. Früher konnte ich vor dem Fernseher nie verstehen, warum jemand die Pole-Position hat."

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