• 13.05.2017 18:04

  • von Dominik Sharaf

Ernüchterung bei Red Bull: Schneller, aber kein Stück besser

Wie immer die Plätze fünf und sechs: DIe Österreicher betonen, den Rückstand auf die Spitze verkürzt zu haben - Probleme im Schlusssektor bremsten Ricciardo

(Motorsport-Total.com) - Es war alles besser. Und doch reichte es nur für die gewohnten Plätze fünf und sechs: Bei Red Bull waren die Gesichter nach dem Qualifying zum Spanien-Grand-Prix in Barcelona am Samstag erwartet lang. Das Update zum Europa-Auftakt hat den RB13 schneller gemacht, aber nicht an die Branchenführer Mercedes und Ferrari herangeführt. Mit 0,557 Sekunden Rückstand auf die Pole-Position holte Max Verstappen wohl alles aus dem Auto heraus. Er wähnt sich "auf gutem Wege".

Titel-Bild zur News: Max Verstappen

Verstappen brachte den RB13 in Barcelona an den Rande seiner Möglichkeiten Zoom

Schließlich trennte die Mannschaft noch vor zwei Wochen rund eine Sekunde mehr von der Spitze und das von der Teamführung ausgegebene Ziel, auf einige Zehntel heranzukommen, wurde erfüllt. Dennoch will niemand bei Red Bull jubeln. "Wir schließen die Lücke", stellt Teamchef Christian Horner nüchtern fest. Verstappen sieht die Spitze entschwinden, umso mehr die Österreicher sich nähern: "Alle machen Hausaufgaben und bringen Updates. Am Ende kommt das Gleiche heraus."

Hinzu kommt, dass sich die letzten Zehntelsekunden schwieriger werden finden lassen. "Ein langsames Auto schneller zu machen ist einfacher", bläst Verstappen die Backen auf und betont, dass der RB13 derzeit kein schlechtes Auto sei. Nach Set-up-Änderungen hätte er im Qualifying die "beste Balance der Saison" vorgefunden. "Im letzten Sektor war ich Drittschnellster", unterstreicht er nicht wissend, dass sich Sebastian Vettel und Valtteri Bottas in dem Abschnitt Schnitzer leisteten. Sonst hätte es wieder nur für Platz fünf gereicht, auf den Red Bull ein Abonnement zu besitzen scheint.

Wie groß der Vorsprung auf das Mittelfeld geworden ist, belegt der Fall Daniel Ricciardo, der mit 1,026 Sekunden Rückstand Sechster wurde - obwohl er auf der Strecke Federn ließ. "Es war nicht mein bester Tag", räumt der Australier ein. "Der erste und zweite Sektor waren nicht umwerfend, aber in Ordnung. Im letzten Sektor hatten wir Probleme. Da habe ich hauptsächlich verloren."

Ricciardo bestätigt, dass der RB13 in den schnellen Kurven stark ist, in langsamen Passagen aber nicht optimal funktioniert, was nicht am Wind in Barcelona gelegen haben kann. "Darauf habe ich keine Antwort", rätselt er und glaubt nicht, dass er mehr hätte rausholen können als Verstappen.


Fotos: Großer Preis von Spanien


Der Niederländer hofft auf starke Longruns am Sonntag, die sich am Freitag allerdings so nicht abgezeichnet haben: "Wir sind im Rennen für gewöhnlich besser aufgestellt. Ich kann aber noch nicht sagen, ob es reicht, um sie anzugreifen", schielt Verstappen auf Mercedes und Ferrari und vermutet, das Tempo der Spitze zumindest mitgehen zu können. "Wir sind nicht schlechter." Ricciardo weiß, dass es für ihn schlechter kaum laufen kann: "Platz sechs ist Mindeste, wo wir sein wollen. Daher schaue ich nach vorne."