Einstand nach Maß für Ceccon bei Toro Rosso

Kevin Ceccon konnte bei seinem Formel-1-Debüt auf Anhieb überzeugen und fuhr am Nachmittag eine komplette Rennsimulation

(Motorsport-Total.com) - Mit gerade einmal 18 Jahren und drei absolvierten Saisons im Formelsport besitzt Kevin Ceccon von allen Teilnehmern der Young-Driver-Days die wenigste Erfahrung. Dennoch schlug sich der Italiener bei seinem ersten Formel-1-Test fast schon wie ein alter Hase und spulte für Toro Rosso heute 97 fehlerfreie Runden ab. Damit war das italienische Team, wie auch schon gestern, das Fleißigste. Ceccons schnellste Runde war mit 1:44.808 Minuten knapp vier Zehntelsekunden schneller als die beste Zeit Stefano Colettis gestern.

Titel-Bild zur News: Kevin Ceccon

Kevin Ceccon hinterließ bei seinem ersten Formel-1-Test bleibenden Eindruck

Wie schon am Vortag absolvierte Toro Rosso auch heute ein zweigeteiltes Testprogramm: "Am Vormittag haben wir die Aerodynamik-Messungen an verschiedenen Teilen fortgesetzt, am Nachmittag stand die Arbeit mit den Reifen im Mittelpunkt", erklärt Chefingenieur Laurent Mekies. "Während Coletti gestern vor allem Short-Runs gefahren ist, konnte Ceccon schon einmal spüren, wie sich ein Grand Prix anfühlt, denn er fuhr eine komplette Rennsimulation."

Fehlerfreies Debüt des jungen Italieners

Das Toro Rosso dem Neuling ein solches Programm zutraut, zeugt vom Vertrauen des Rennstalls in den Fahrer. Und das wurde nicht enttäuscht: "Obwohl wir ihm mit einem komplexen Programm viel abverlangt haben, hat er eine fehlerfreie Leistung abgeliefert. Aus Sicht des Teams war das ein weiterer guter Tag, an dem alles nach Plan verlaufen ist", stellt Mekies zufrieden fest.

Geht mit Kevin Ceccon also ein neuer Stern am Rennsporthimmel auf? Die Grundvoraussetzungen scheinen zu stimmen, denn die bisherige Entwicklung des Italieners verlief im Schnelldurchlauf. Erst Anfang 2009 wechselte er vom Kart ins Formelauto. Nach zwei Jahren in der italienischen Formel 3 kam er 2011, noch als 17-Jähriger, zu seinen ersten Einsätzen in der GP2. Ein elfter Platz im Hauptrennen von Monaco steht dort als bestes Resultat zu Buche.

Mit Konstanz zum Auto-GP-Titel

Das Hauptaugenmerk Ceccons lag in diesem Jahr jedoch auf der Auto-GP. In der Formelserie, in der mit den früheren A1GP-Fahrzeugen gefahren wird, gelang dem Italiener zwar nur ein Rennsieg. Dank einer sehr konstanten Leistung im gesamten Saisonverlauf mit insgesamt fünf Podiumsplatzierungen gewann er letztendlich die Meisterschaft. Quasi als Belohnung ermöglichte ihm Toro Rosso seine ersten Runden in der Formel 1.


Fotos: Young-Driver-Test in Abu Dhabi


Und die hinterließen bei Ceccon bleibenden Eindruck: "Es war eine unbeschreibliche Erfahrung für mich, ein Formel-1-Auto zu fahren und mit dem Team zu arbeiten. Ich habe das Gefühl, dass ich an diesem einen Tag mehr gelernt habe, als an einer ganzen Reihe von Tagen in den anderen Kategorien. Ich bin zwei Long-Runs gefahren, wobei ich viele Dinge verstehen konnte. Morgen will ich mich weiter verbessern und dem Team bei der Vorbereitung auf die nächste Saison helfen."

Zum Abschluss der Young-Driver-Days kommen morgen beide Toro-Rosso-Testfahrer zum Einsatz. Coletti wird vormittags fahren, am Nachmittag sitzt Ceccon erneut im Auto.