• 09.04.2009 09:48

  • von Pete Fink

Ecclestone: McLaren-Auschluss denkbar

Bernie Ecclestone will nicht ausschließen, dass dem McLaren-Team bei der Verhandlung des FIA-Weltrats am 29. April eine Sperre drohen könnte

(Motorsport-Total.com) - In der Lügenaffäre um Lewis Hamilton und McLaren-Mercedes wird am 29. April vor dem FIA-Weltrat in Paris verhandelt. In den darauffolgenden Wochen findet der Formel-1-Europaauftakt in Barcelona und Monaco statt. Möglicherweise ohne die Silberpfeile, wie auch Formel-1-Supremo Bernie Ecclestone nicht ausschließen will.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Für Bernie Ecclestone wäre eine McLaren-Sperre im Bereich des Möglichen

"Wir müssen uns ganz genau ansehen, was vorgefallen ist", erklärte Ecclestone gegenüber dem Britischen 'Daily Express'. "Es geht darum, dass ein WM-Punkt und ein Platz gestohlen wurde. Beides ist bare Münze wert, also handelt es sich prinzipiell um einen Betrug."#w1#

Sollte sich dieser Betrugsverdacht bestätigen, gäbe es laut Ecclestone "viele Optionen. Es wäre schrecklich, wenn irgendein Team gesperrt werden würde. Aber es könnte passieren." Allerdings schränkte der 78-Jährige ein, dass die ganze Angelegenheit in Melbourne seiner Meinung nach damit begonnen habe, "dass man nicht großartig über die Konsequenzen nachgedacht hat."

Tyrrell und BAR-Honda als Präzedenzfälle?

"Es ist für niemanden gut, wenn er für ähnliche Vergehen zweimal kurz hintereinander vor Gericht steht." Bernie Ecclestone

Dazu kommt, dass sich Hamilton in Malaysia öffentlich entschuldigte und das Team den verantwortlichen Sportdirektor Dave Ryan mittlerweile entlassen hat. Allerdings handelt es sich bei McLaren-Mercedes auch um einen Wiederholungstäter, wie Ecclestone erinnerte: "Es ist noch nicht lange her, als McLaren vor dem Weltrat stand. Es ist für niemanden gut, wenn er für ähnliche Vergehen zweimal kurz hintereinander vor Gericht steht."

Bereits im Sommer 2007 musste McLaren-Mercedes aufgrund der Spionageaffäre vor den FIA-Weltrat treten. Das damalige Strafmaß betrug satte 100 Millionen US-Dollar und die Aberkennung aller Konstrukteurspunkte. Angesichts der aktuellen Wirtschaftskrise könnte eine derartige Bestrafung verheerende Konsequenzen mit sich führen.

Doch auch für einen Formel-1-Ausschluss gibt es Präzedenzfälle: 1984 wurde das Tyrrell-Team wegen Gewichtsmanipulationen mit Bleikugeln im Tank von der Weltmeisterschaft ausgeschlossen. 2005 erwischte es in der Benzin-Ballast-Affäre das damalige BAR-Honda-Team.

In Imola wog Jenson Buttons Auto nach dem Rennen nur 594,6 Kilogramm. Der Vorwurf lautete, Benzin mithilfe eines zusätzlichen Tanks als flexiblen Ballast einzusetzen, um im Rennen unter dem eigentlichen Gewichtslimit fahren zu können. Das Strafmaß damals: Zwei Rennen Sperre.