• 08.06.2009 17:12

  • von Britta Weddige

Ecclestone kritisiert: Zu wenig PR für Istanbul

Bernie Ecclestone musste das Istanbul-Rennen krank zu Hause verfolgen und gibt den türkischen Offiziellen die Schuld an den leeren Tribünen

(Motorsport-Total.com) - Manch einer sprach sogar schon vom "Geister-Grand-Prix" in Istanbul: 130.000 Zuschauer haben im Istanbul Park Platz, doch die Tribünen waren leer. Teilweise wurden sie sogar abgedeckt, damit der Mangel an Fans nicht gleich auf den ersten Blick auffällt. Während Teamchefs und Fahrer vor allem den hohen Ticketpreisen die Schuld geben, sieht Formel-1-Chef Ecclestone die türkischen Offiziellen in der Verantwortung.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Laut Bernie Ecclestone wurde zu wenig Werbung für das Istanbul-Rennen gemacht

Ecclestone konnte wegen einer Nieren-Infektion nicht selbst in die Türkei reisen und verfolgte das Rennen zu Hause in England vor dem Fernseher. Der 78-Jährige hat die Strecke von der Handelskammer in Istanbul gemietet. Für die Promotion des Rennens sind seiner Meinung nach aber die Offiziellen vor Ort zuständig. "Ich muss so bald wie möglich mit dem türkischen Premierminister über die Zukunft der Strecke sprechen. Sie machen einfach keine Werbung für das Rennen", sagte Ecclestone dem 'Daily Express'.#w1#

Ecclestone ist sich ohnehin noch nicht ganz sicher, ob er mit der Formel 1 noch lange in der Türkei bleiben möchte - der Istanbul-Grand-Prix wackelt. Allerdings glaubt der Formel-1-Boss durchaus, dass sich aus dem Rennen mit der richtigen Vermarktung durchaus etwas machen ließe: "Das dortige Einzugsgebiet ist mit Osteuropa und dem Mittleren Osten groß. Das Layout ist brillant, sie machen nur keine Werbung", sagte er und fügte witzelnd hinzu: "Vielleicht sollten sie das Ganze einfach nach Großbritannien verlegen."

"Vielleicht sollten sie das Ganze einfach nach Großbritannien verlegen." Bernie Ecclestone

Ansonsten war es für Ecclestone ein völlig neues Erlebnis, einen Grand Prix aus dem heimischen Wohnzimmer zu verfolgen. Meistens reist er nämlich schon ab, bevor die karierte Flagge geschwenkt wird. "Ich gehe auf den Grid, schaue mir den Start an und verschwinde dann", berichtete er. "Mein Job ist dann erledigt. Es ist wichtiger, dass ich am Montag gleich wieder im Büro bin und schaue, wie man die Dinge noch verbessern und noch mehr Geld verdienen kann. Das mögen die Teams."

Nun aber sah er ein Rennen bis zum Ende - und freute sich über Mark Webbers zweiten Platz. "Die Leute übersehen ihn gern", sagte Ecclestone über den Australier. Außerdem gab er sich als Fan von Felipe Massa zu erkennen. Weniger überzeugt war er von der Leistung Kimi Räikkönens: "Wenn sie keinen Vertrag für nächstes Jahr haben, bin ich nicht sicher, ob Ferrari ihn hält. Im Moment sind Alonso, Lewis, Vettel und Jenson die Besten."