• 10.02.2013 11:18

  • von Roman Wittemeier

Ecclestone: Juristischer Ärger in den USA

Im Zuge der Gribkowsky-Affäre droht Bernie Ecclestone erheblicher Ärger in New York - Der Formel-1-Boss bleibt entspannt: Gilt US-Recht nicht für den Briten?

(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone muss im Zuge der Gribkowsky-Affäre gleich an zwei Fronten kämpfen. Nicht nur die Justiz in Deutschland ist dem Formel-1-Boss auf den Fersen, sondern auch in den USA droht dem Briten viel Ärger. Vor Gericht in New York geht es um stattliche 650 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 486 Millionen Euro). Die Bluewaters Communications Holding hat den 82-Jährigen auf Schadensersatz in entsprechender Höhe verklagt.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone sieht sich in den USA erheblicher Forderungen ausgesetzt Zoom

Hintergrund ist der Verkauf von 47 Prozent Anteilen an der Formel 1 an die CVC. Jenes Anteilspaket hatte zuvor der BayernLB gehört. Mit Schmiergeldzahlungen an den ehemaligen Risikovorstand der Bayern LB, Gerhard Gribkowsky, soll Ecclestone dafür gesorgt haben, dass dieser Deal über die Bühne ging. Der Formel-1-Vermarkter hatte ein erhebliches Interesse am Transfer der Anteile an die CVC, weil er so die Fäden der Königsklasse weiterhin in der Hand halten konnte.

Im Bieterverfahren für die 47 Prozent an den Formel-1-Rechten hatte Bluewater nach eigener Aussage ein höheres Angebot (angeblich eine Milliarde Dollar) abgegeben als die CVC. Somit hätte das amerikanische Unternehmen eigentlich den Zuschlag erhalten müssen. Dies war nicht der Fall. Bluewater fühlt sich betrogen und zieht nun mit entsprechenden Schadensersatzforderungen vor Gericht in New York. Aus Sicht der Bluewater-Anwälte ist die Justiz in den USA für den Fall zuständig, aus Sicht von Ecclestone ist dies nicht der Fall.

In einer Eidesstattlichen Erklärung vom 31. Januar dieses Jahres habe der Brite erklärt, dass "New York und die USA nicht der Schauplatz entsprechender Verhandlungen gewesen ist, sondern hauptsächlich Europa und der Mittlere Osten", heißt es vom Wirtschaftsdienst 'Bloomberg'. Daher sieht sich Ecclestone in den USA keinerlei juristischer Gefahr ausgesetzt, die Justiz in Nordamerika sei schlichtweg für diesen Fall nicht zuständig.

Anders sehen dies die Bluewater-Anwälte. Man sei "voller Zuversicht, dass New York der geeignete Ort für ein entsprechendes Verfahren ist", so die Advokaten aus den USA. Sie halten es für wahrscheinlich, dass Ecclestone Teile des Gribkowsky-Deals im Rahmen seiner acht USA-Besuche seit 2005 abgewickelt hat. Außerdem seien an den Transaktionen zwischen dem Formel-1-Boss und dem ehemaligen BayernLB-Mann womöglich amerikanische Banken beteiligt gewesen.

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