Crashs und Strafen von Malaysia sind abgehakt

Beim Formel-1-Rennen in Malaysia sprach die Rennleitung nach zwei Unfällen harte Strafen aus, doch die Unfallgegner haben die Zwischenfälle abgehakt

(Motorsport-Total.com) - Nachdem die Rennkommissare der Formel 1 im vergangenen Jahr nach Unfällen oftmals von einer Strafe abgesehen hatten, fuhren die Stewards beim Grand Prix von Malaysia eine etwas härtere Linie. Die Leidtragenden waren die beiden Force-India-Piloten Nico Hülkenberg und Sergio Perez, die als Unfallverursacher nicht nur eine Zehn-Sekunden-Strafe sondern auch zwei Strafpunkte erhielten.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg, Sergio Perez

Nico Hülkenberg und Sergio Perez wurden in Sepang für Unfälle bestraft Zoom

Hülkenberg war ein Runde 16 in Kurve 2 mit Daniil Kwjat (Red Bull) kollidiert und hatte den Russen dabei umgedreht. Für Hülkenberg war die Szene ein normaler Rennunfall. "Ich habe nach dem Rennen mit Daniil gesprochen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass ich wieder innen hereinsteche und hat mich auch nicht gesehen", sagt Hülkenberg bei der Pressekonferenz im Vorfeld des Grand Prix von China in Schanghai.

"Ich habe versucht, ihm auszuweichen, aber es war zu spät und so haben wir uns berührt", schildert der Deutsche den Unfall. Die Rennleitung hingegen war der Ansicht, Hülkenberg habe den Unfall verhindern können und verhängte eine auch für ihn überraschend hohe Strafe, über die sich der Force-India-Pilot aber nicht mehr ärgern will. "Die Strafe war vielleicht etwas hart, aber das ist jetzt Geschichte", sagt er.

Nur fünf Runden nach der Kollision von Hülkenberg nahm sein Teamkollege Perez Lotus-Pilot Romain Grosjean aufs Horn, der sich nach der Berührung ebenfalls drehte. "Ich war über Sergio nicht besonders glücklich", kritisiert Grosjean den Mexikaner. "Es war ein gutes Manöver außen in einer schnellen Kurve, bei dem ich einiges riskiert habe. Und dann kam er mir in die Quere."

Doch auch in diesem Fall haben sich die Kontrahenten nach dem Rennen ausgesprochen. "Sergio hat sich nach dem Rennen bei mir entschuldigt und erklärt, dass seine Reifen abgefahren waren und er daher nach außen gerutscht ist", sagt Grosjean. Doch diese Entschuldigung halt Grosjean wenig. "Seine Strafe bringt mir die Zeit, die ich durch den Dreher verloren habe, nicht mehr zurück. Man muss in schnellen Kurven vorsichtig sein, dass man nicht die Reifen eines anderen berührt", so sein Rat an den Kollegen.

Eine andere Kollision zu Beginn des Malaysia-Rennens blieb ohne Strafe. Ich der letzten Kurve der ersten Runde waren Felipe Nasr (Sauber) und Kimi Räikkönen (Ferrari) miteinander kollidiert. Laut Nasr trug sich die Szene wie folgt zu: "Ich hatte in der ersten Runde einige Plätze gutgemacht, aber dann bin ich mit Kimi aneinander geraten. Er ist in der letzten Kurve herübergezogen, um eine Kollision mit Sainz zu vermeiden, aber mein Auto war schon da", beschreibt Nasr die Szene.

Diese hatte für beide Fahrer Folgen. Nasr musste in der Box seinen kaputten Frontflügel wechseln lassen, Räikkönen erlitt einen Reifenschaden und musste eine komplette Runde auf der Felge an den Box humpeln. "Es war nur eine leichte Berührung mit dem Frontflügel, ich bin ihm nicht ins Auto gefahren", ist sich Nasr keiner großen Schuld bewusst. "Das hätte man vermeiden können, aber rückblickend betrachtet war das eine Rennsituation."