• 27.02.2014 21:40

  • von Dominik Sharaf

Cosworth plant Comeback: Nur das Team fehlt noch...

Die Motorenschmiede aus Northampton hat einen fertigen V6-Turbomotor auf Lager, allerdings ist nach der Trennung von Marussia kein Partner in Sicht

(Motorsport-Total.com) - Selten zuvor gab es in der Formel-1-Geschichte so wenig Motorenhersteller wie in der Saison 2014 - nämlich mit Mercedes, Ferrari und Renault nur drei an der Zahl. Dabei scheint ein Engagement für Konzerne attraktiv, schließlich folgt die Königsklasse mit ihrer Regelnovelle dem Trend in der Automobilbranche zu Downsizing, Turbounterstützung und Elektroenergie. Im kommenden Jahr wird aus dem Trio durch den Honda-Einstieg ein Quartett, vielleicht aber auch ein Quintett. Der Joker heißt Cosworth.

Titel-Bild zur News: Cosworth Logo

Der Name steht für Formel-1-Geschichte: Bei Cosworth sind nicht die Lichter aus Zoom

Im vergangenen Jahr hatten sich die unabhängig operierenden Briten zurückgezogen, weil ihr letzter verbliebener Kunde Marussia sich für die neue Ära mit Ferrari zusammengetan hatte. Gerüchten zufolge soll entweder zu diesem Zeitpunkt oder sogar erst später, der neue Antriebsstrang mit V6-Turbomotor, eventuell auch diversen Systemen zur Rückgewinnung von Energie, fertig gewesen sein. Auf eine entsprechende Anfrage erhielt 'Motorsport-Total.com' von Cosworth bis Donnerstagabend keine Antwort.

Stimmt die Geschichte, stellt sich die Frage: Was passiert mit dem Schattenantriebsstrang? Laut Hai Reisiger hatte der Rückzug nichts mit einem Desinteresse an der Formel 1 zu tun. "Es gab kein Team oder Teams, die gewillt waren, die Entwicklung finanziell zu unterstützen", sagt der Cosworth-Boss gegenüber 'NBC' und stößt die Tür zu einem Comeback in der Beletage auf - sofern es denn jemanden gibt, der die Geldbörse öffnet. "Wir hätten da eine kostengünstige Lösung, um in die Startaufstellung zu kommen", rührt Reisiger die Werbetrommel.

Die vagen Spekulationen, Red Bull könnte in Northampton das Ruder übernehmen und nach dem derzeitigen Renault-Debakel sein eigenes Motoren-Süppchen kochen, scheinen zu weit hergeholt. Doch es gibt noch eine weitere Einsatzmöglichkeit, zumindest für die V6-Motoren. Auch die US-amerikanische IndyCar-Serie ist in Zukunft nach dieser Formel unterwegs, wenn auch mit 2,2 Litern Hubraum statt mit 1,6 Litern. Cosworth ist deshalb ausdrücklich darum bemüht, in Übersee einen Partner zu finden.