• 20.06.2014 11:58

  • von Dominik Sharaf

Causa Massa: Perez winkt späte Gnade

Weil der Force-India-Pilot in Montreal nicht vernommen wurde und neue Beweise auftauchten, will die FIA ihre Strafe überdenken - Stewards wollen keinen Präzedenzfall

(Motorsport-Total.com) - Sergio Perez darf hoffen: Der Force-India-Pilot könnte seiner Rückversetzung um fünf Plätze in der Startaufstellung zum Österreich-Grand-Prix in letzter Sekunde ledig werden. Nachdem der Mexikaner infolge seiner Kollision mit Felipe Massa in Kanada wegen seines Krankenhaus-Aufenthalts nicht von den FIA-Kommissaren vernommen wurde, präsentierte sein Team am Freitagmorgen in Spielberg neuen Beweise für die Unschuld Perez'. Um 16:00 Uhr soll eine endgültige Entscheidung fallen.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa, Sergio Perez

Viel Rauch um einen spektakulären Vorfall: Der Nachklapp geht in Runde zwei Zoom

Möglich wird eine Revision des Urteil durch den Artikel 13.10 des Sportlichen Reglements, der es den Offiziellen erlaubt, eine Entscheidung beim Auftauchen neuer Indizien zu korrigieren. "Es sind außergewöhnliche Umstände, bei denen der Fahrer ins Hospital gebracht wurde und nicht in der Lage war, mit seinem Team zu sprechen oder der Anhörung beizuwohnen", heißt es in einem offiziellen FIA-Kommuniqué inklusive der Einschränkung: "Dieser Entschluss darf nicht als Präzedenzfall gewertet werden."

Die Strafe hatte aber bei vielen Experten für Verwunderung gesorgt: Schließlich hatten die TV-Bilder der Szene zunächst vermuten lassen, dass ein missglücktes Bremsmanöver Massas mindestens im gleichen Maße Grund für den Zusammenprall war wie ein Spurwechsel seines Force-India-Konkurrenten.

Seit dem Vorfall herrscht Eiszeit zwischen den beiden. "Im Hospital wollte ich nicht mit ihm sprechen. Ich war sauer, weil er sehr gefährlich gefahren ist. Ich werde jedenfalls nicht zu ihm gehen", sagt der Brasilianer. Auch Perez steht der Sinn nicht nach Dialog: "Er hat seine Meinung, ich habe meine Ansicht. Wir werden den Fall noch einmal mit der FIA besprechen. Wir sind sicher, dass wir ausreichend Beweise haben, um meine Unschuld darzulegen", zeigt sich der 24-Jährige zuversichtlich.