• 21.04.2012 15:35

  • von Stefan Ziegler

Caterham: Kovalainen schafft den Sprung in Q2

Heikki Kovalainen warf im Qualifying zum Großen Preis von Bahrain Michael Schumacher aus dem Wettbewerb - Startplätze 16 und 20 für Caterham

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher musste aussteigen, Heikki Kovalainen durfte sitzenbleiben: Caterham-Fahrer Kovalainen schaffte nämlich in letzter Sekunde überraschend eine neue persönliche Bestzeit und sorgte damit in Q1 für das unerwartet frühe Aus von Mercedes-Pilot Schumacher. Während für die Silberpfeile ein 18. Startplatz eine Enttäuschung ist, freut man sich bei Caterham über Position 16.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen schaffte für Caterham den Einzug in die zweite Quali-Einheit

Eben diese sicherte sich Kovalainen in Q2, allerdings auch nur aufgrund der Nicht-Teilnahme von Pastor Maldonado (Williams) der sich ohne Zeit noch hinter dem finnischen Rennfahrer einreihte. Immerhin: Kovalainen ließ im direkten Vergleich zu seinem Teamkollegen Witali Petrow auf Platz 20 rein gar nichts anbrennen. Der Formel-1-Routinier war fast genau eine Sekunde schneller unterwegs.

"Das war eine exzellente Qualifikation für unser Team", sagt Kovalainen. "Es ist ein Bonus für uns, den Einzug in Q2 geschafft zu haben. Wir hatten aber bereits am Morgen gesehen, dass wir einigen Autos recht nahe kamen. Wir dachten uns: Angesichts der heißen und windigen Bedingungen würden wir vielleicht eine Chance haben, mit weichen Reifen in Q2 vorzudringen. Das gelang", meint der Finne.

Kovalainen begeistert von Startrang 16

"Wir sparten uns sogar noch einen Reifensatz auf, da wir uns sicher waren, nicht viel weiter nach vorn zu fahren. Wenn man den Verschleiß bedenkt, ist das Reifenmanagement am Sonntag sicherlich ungeheuer wichtig", betont der Caterham-Pilot und fügt hinzu: "Insgesamt freue ich mich für das Team. Wir arbeiteten sehr hart, um uns in eine Position zu bringen, in der wir kämpfen können."

"Im Winter gelangen uns Fortschritte." Heikki Kovalainen

"Heute zeigten wir: Wir sind nahe genug dran, um solche Ergebnisse einzufahren. Im Winter gelangen uns Fortschritte. Das hat sich bisher zwar noch nicht so sehr gezeigt, doch ein solches Resultat wie am Samstag ist das, was wir leisten können. Ein guter Tag für das Team", findet Kovalainen. Auch Petrow zeigt sich, trotz des verlorenen Teamduells gegen Kovalainen, "recht zufrieden", wie er sagt.

"Wir hatten im dritten Freien Training ein Problem mit dem Unterboden, das uns etwas Zeit kostete. Wir fanden deshalb keine Balance auf den weichen Reifen, aus denen ich dann im Qualifying auch nicht so viel herausholen konnte. Mein Versuch auf der härteren Mischung war okay. Damit kam ich nahe an meinen Teamkollegen heran und mein Auto fühlte sich gut an", berichtet der Russe.

Ist das Mittelfeld in Reichweite?

"Als wir auf die weichere Mischung gingen, fühlte sich das Fahrzeug aber nicht mehr richtig an. Es ging nicht so sehr um die Balance, sondern mehr um das Verhalten auf der Bremse. Ich denke, das kostete mich auf den weichen Reifen am meisten Zeit. Ich habe aber den Eindruck, dass wir langsam aber sicher dahin gelangen, wo wir hinwollen. Wir sind viel näher an unseren Vorderleuten dran."

"Der Sonntag wird ein guter Tag für uns." Witali Petrow

In diesem Punkt lasse sich ein klarer Aufwärtstrend seit China verzeichnen, erklärt Petrow. "In den Rennen konnten wir es bereits mit einigen Fahrzeugen aus dem Mittelfeld aufnehmen. Ich glaube daher: Der Sonntag wird ein guter Tag für uns. Es wird sicher interessant. Es wird viele Boxenstopps geben und die Reifennutzung wird entscheidend sein." Erst einmal gibt es aber Lob vom Technikchef.


Fotos: Caterham, Großer Preis von Bahrain


"Wir alle freuen uns über dieses Ergebnis", meint Mark Smith. "Am Vormittag hatten wir ein sehr gutes drittes Freies Training, und die Arbeit, welche wir über Nacht verrichtet hatten, machte sich mit dem Resultat von Heikki bezahlt. An seinem Auto funktionierte alles genau so, wie wir das geplant hatten. Und dies ist ein klares Zeichen dafür, dass das gesamte Team Fortschritte erzielt", erklärt Smith.

Caterham hofft auf das Renntempo

"Witali hatte auf seinem ersten Reifensatz der mittleren Mischung einen starken Versuch, aber er war einfach nicht in der Lage, auf seinem zweiten Run das Maximum aus den Reifen herauszuholen. Er hat jedoch schon gezeigt, wie stark er an Sonntagen ist, also haben wir guten Grund, auch im Hinblick auf seine Chancen positiv gestimmt zu sein. Wir wissen, dass wir über ein gutes Paket verfügen."

"Es ist für uns und das gesamte Team ein sehr gutes Ergebnis." Thierry Salvi

"Daher freuen wir uns auf einen Grand Prix, der definitiv aufregend wird", sagt der Technische Direktor des Caterham-Rennstalls. "Unser Ziel ist, jene Geschwindigkeit an den Tag zu legen, die wir schon in den ersten drei Rennen der Saison gezeigt haben." Darauf setzt auch Renault-Ingenieur Thierry Salvi. "Es ist für uns und das gesamte Team ein sehr gutes Ergebnis, Heikki in Q2 zu sehen", erklärt er.

"Wir haben daran gearbeitet, den Fahrern die richtige Balance zwischen der Höchstgeschwindigkeit und der Traktion aus den langsamen Kurven heraus zu geben, und das heutige Ergebnis zeigt, dass wir für diese Strecke das richtige Setup gefunden haben. Der Gegenwind war heute besonders auf der Hauptgeraden stärker als gestern. Deshalb mussten wir die Motoreneinstellungen noch optimieren."