• 20.03.2012 15:22

Button gegen Vettel: Winner-"W" statt "krummer Finger"

Im Vorjahr fuhr Sebastian Vettel seinen zweiten WM-Titel nahezu konkurrenzlos ein - 2012 hat ihm Jenson Button den Kampf angesagt

(Motorsport-Total.com/SID) - "W" für Winner gegen den "krummen" Vettel-Finger: Nach seinem Auftaktsieg in Melbourne hat Jenson Button Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel den Kampf angesagt. Genau dieses "W", das Button nach dem Triumph im Albert Park mit den Händen formte, soll das neue Symbol der Königsklasse werden, wenn es nach dem McLaren-Piloten geht. Denn nach den elf Siegen des Heppenheimers in der Vorsaison ist Button des Vettel-Fingers überdrüssig.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button will das Winner-"W" In diesem Jahr noch ein paar Mal zeigen

Allerdings weiß Button auch, dass zwischen Wunsch und Wirklichkeit in der Formel 1 oft Welten liegen können. "Ich bin mir leider sicher, dass wir den krummen Finger dieses Jahr noch ein paar Mal sehen werden", sagt der Brite über Vettels berühmten Zeigefinger, der nach einem Unfall 2006 in Spa nicht wieder gerade zusammengewachsen war: "Aber wir werden alles tun, das zu verhindern."

Auf dem Stadtkurs in Melbourne zeigte Button mit seinem dritten Erfolg in den letzten vier Jahren bereits eindrucksvoll, dass er dieser Ankündigung durchaus noch häufiger Taten folgen lassen kann. Das glaubt auch der dreimalige Weltmeister und heutige RTL-Experte Niki Lauda, der für den 32-Jährigen sein "Kapperl" zog. Dass Button im Vorjahr das interne Duell bei McLaren gegen den damals taumelnden Lewis Hamilton dominiert habe, sei nichts Besonderes gewesen. "Aber jetzt ist der Lewis ausgeglichen, steht auf der Pole - und der Button gewinnt trotzdem", meint der Österreicher.

Experten und Gegner loben Button

Laudas Landsmann Alexander Wurz imponiert der Brite ebenfalls. "Er hat eine Sensationsform", sagt der frühere Formel-1-Pilot: "So eine Explosivität habe ich so noch nicht gesehen. Das war ultragut." Und für Mercedes-Sportchef Norbert Haug ist Button "ein Hammer-Rennen gefahren. Ich hätte nicht gedacht, dass er von Position zwei aus den Start gewinnen kann."

Die Saison 2011 beendete Button als Vize-Weltmeister, vor den starken Konkurrenten wie Ferrari-Pilot Fernando Alonso, Mark Webber im zweiten Red Bull und eben Hamilton. In diesem Jahr scheinen er und das Auto noch stärker zu sein. Button sei über den Winter hinweg besser und besser geworden, sagte sein Teamchef Martin Whitmarsh. Er kombiniere zudem "eine leichte, reife und entspannte Art mit tiefem Hunger nach Siegen". Mit seinem Sieg in Australien habe Button gesehen, "dass er eine gute Chance hat, in diesem Jahr den Titel zu holen", sagte der McLaren-Boss.

Vor drei Jahren war für Button sein erster Sieg in Melbourne der Startschuss für den Durchmarsch zum ersten WM-Titel. Der damalige Brawn-Pilot ließ seinerzeit in den folgenden sechs Rennen fünf weitere Siege folgen und verschaffte sich damit einen Vorsprung, den Vettel letztlich nicht mehr wettmachen konnte.

Sollte es in diesem Jahr ähnlich laufen, würde sich Button sicher nicht beschweren. Vor allem bekäme er dann auch noch einige Gelegenheiten, sein neues Markenzeichen ein bisschen zu trainieren, denn die Premiere des "Winner-W" in Melbourne geriet mit einer Wasserflasche in der Hand dann doch noch etwas wackelig.

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