• 13.11.2011 21:11

Button: "Ein sehr schwieriges Rennen"

McLaren-Pilot Jenson Button spricht über seinen dritten Platz in Abu Dhabi und über das KER-System, das bei seinem Auto nicht immer funktionierte

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button hatte beim Großen Preis von Abu Dhabi kein leichtes Spiel. Der britische McLaren-Fahrer musste sich einerseits mit schnellen Konkurrenten, andererseits mit einem "langsamen" Auto herumschlagen - KERS quittierte nach wenigen Runden den Dienst, sodass Button technische gehemmt agierte. Trotzdem brachte der Ex-Champion nach 55 Umläufen den dritten Platz über die Linie. In der Pressekonferenz schildert der Routinier, wie knifflig seine Situation wirklich war.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button durfte als Dritter an der Siegerehrung in Abu Dhabi teilnehmen

Frage: "Jenson, Platz drei in Abu Dhabi. Du hattest ein tolles Duell mit Mark Webber, aber offenbar auch Probleme mit KERS..."
Jenson Button: "Ja, so war es. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich auf weichen Reifen das Tempo gehabt hätte. Ich denke, es geschah in der 13. oder 14. Runde, dass ich plötzlich gar kein KERS mehr hatte. Ich musste mich gegen Webber und Massa verteidigen. Ohne KERS war das ziemlich interessant."

"Im darauf folgenden Stint wurde mir gesagt, dass ich wieder versuchen könnte, KERS erneut einzusetzen. Wenigstens hatten wir es dann wieder. Es hielt dann aber nur für jeweils zwei Runden. Danach musste ich es erneut resetten. Das ist nicht nur beim Beschleunigen ein Problem, sondern auch auf der Bremse. Wenn KERS aktiviert ist, hast du dadurch eine etwas größere Motorbremse."

"Ich bin recht zufrieden." Jenson Button

"Hast du kein KERS, dann ist auch die Bremswirkung geringer. Jedes Mal, als ich an eine Kurve gelangte, wusste ich nicht, was mir zur Verfügung stehen würde. Würde ich eine Motorbremse haben oder nicht? Das war ziemlich knifflig. Ich bin aber recht zufrieden damit, das Ziel gesehen und Dritter geworden zu sein."

Frage: "Traten deine schlimmsten Befürchtungen im Hinblick auf den verstellbaren Heckflügel ein oder wurde all dies vom Fehlen von KERS in den Schatten gestellt?"
Button: "Ja. Der verstellbare Heckflügel funktionierte hier doch ziemlich gut."

"Das war sehr schade für mich. Ich hatte nämlich ein paar schöne Duelle im Rennen, doch ohne KERS war es über weite Strecken sehr schwierig. Wir fanden zwar einen Weg, KERS erneut zum Arbeiten zu bringen, doch es hielt halt immer nur für ein paar Runden und stellte seinen Dienst danach wieder ein."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Abu Dhabi


"Es gab keine Warnung, wenn es wieder einmal nicht ging. Ich verlor daher die komplette Motorbremse. Es war nicht einfach. Daher bin ich sehr zufrieden damit, auf dem Podest gelandet zu sein. Ich hatte ein sehr schwieriges Rennen für mich."

Webbers Strategie überrascht

Frage: "Überraschte dich die Taktik von Mark Webber?"
Button: "Ja, ich war sogar sehr überrascht. Ich weiß nicht, ob sie vielleicht dachten, dass ich für den Rest des Rennens ein Problem mit KERS haben würde. Als ich Schwierigkeiten damit hatte, war ich natürlich deutlich langsamer und er setzte mich 15 Runden lang heftig unter Druck. Ich wusste aber, dass er nochmals stoppen musste."

"Es war eine seltsame Entscheidung." Jenson Button

"Sobald das Problem gelöst war, fuhr ich gleich einmal eine halbe Sekunde schneller. Ich weiß nicht. Es war eine seltsame Entscheidung, doch sie hatten beim ersten Boxenstopp ja auch einen Fehler gemacht, denke ich. Das hatte sie einiges an Boden gekostet. Das traf ihn sicher hart und danach konnte er nicht mehr so richtig in das Geschehen eingreifen."

Frage: "Peilst du in Brasilien den Sieg an?"
Button: "Das würde ich gerne tun. Lewis leistete hier einfach großartige Arbeit und das Auto scheint gut zu funktionieren. Wir haben alle Möglichkeiten. Ferrari sieht derzeit auch stark aus, Red Bull sowieso. Es sieht ganz nach einer richtig guten Show in Brasilien aus."

Frage: "Ist Interlagos ein guter Ort für das Saisonfinale?"
Button: "Allerdings, doch dort habe ich noch nie gewonnen. Ich stand schon auf dem Podest, was dort ein tolles Gefühl ist. In den vergangenen Jahren war ich dort in der Qualifikation aber nie besser als 13. Ich würde also gerne etwas besser abschneiden."

"Es macht mir aber großen Spaß, dort zu fahren. Die Fans sind sehr leidenschaftlich. Darauf freue ich mich. Ich verlor hier drei Punkte auf Fernando, wenn wir auf den Kampf um den zweiten WM-Platz zu sprechen kommen. Im nächsten Rennen ist aber noch alles drin."

Button freut sich auf die Zukunft

Frage: "Die Saison ist fast schon vorbei. Was siehst du, wenn du zurückblickst?"
Button: "Es war ein ziemlich gutes Jahr. Wir waren das 'Beinahe-Team'. Wir waren fast dazu in der Lage, Red Bull zu schlagen. Wir waren die Herausforderer, aber halt nicht gut genug. Wir hatten halt einen schwachen Start in die Saison."

"Wir werden hart arbeiten." Jenson Button

"Hoffentlich wird das 2012 anders sein. Wir werden hart arbeiten, damit wir dann schon zu Saisonbeginn gute Ergebnisse einfahren können. Diese tollen Resultate bedeuten dem Team sehr viel. Es gibt überhaupt viel positive Energie in der Mannschaft. Hoffentlich ist auch das eine Hilfe."

Frage: "Hast du den Eindruck, näher an Red Bull heranzukommen?"
Button: "Das ist schwierig zu sagen, wo Seb doch heute nicht mit dabei war. Ich war nicht viel näher dran als sonst, würde ich sagen."

"Wir hatten aber auch einige Probleme. Lewis - ich weiß nicht. Seb war das gesamte Wochenende über sehr schnell. Wäre er schnell genug gewesen, um das Rennen zu gewinnen? Keine Ahnung. Wichtig ist: Er hatte auch mal Pech. Schön, dass das allen von uns einmal passiert."

¿pbvin|512|4243||0|1pb¿Frage: "Jenson, im kommenden Sommer wirst du nach Dublin reisen, um dort an einer Formel-1-Demo teilzunehmen. Freust du dich schon darauf? Was hast du dafür eingeplant? Sightseeing oder vielleicht ein, zwei Guinness?"
Button: "Wow. Normalerweise plane ich ja nicht so weit voraus. Ich bin froh darüber. Ich dachte doch, dass ich diese Reise machen werde."

"Ja, ich freue mich darauf. Es ist eine nette Stadt. Ich war dort schon ein paar Mal und hatte stets eine gute Zeit. Ja, ich freue mich auf diese Erfahrung. Hoffentlich genießen wir dort eine tolle Unterstützung. Ich bekam schon viele Twitter-Meldungen deswegen. Es ist also reichlich Interesse vorhanden. Ich freue mich darauf."