• 25.04.2009 19:55

  • von Fabian Hust & Dieter Rencken

Button: "Auf Longruns behalten wir die Oberhand"

Nach dem enttäuschenden Qualifying hat Button Vettel als größten Gegner ausgemacht, zeigt sich für das Rennen dennoch zuversichtlich

(Motorsport-Total.com) - Noch hat Jenson Button in der WM-Wertung eine ordentliche Führung, aber die Luft für den Briten droht dünner zu werden. In der Qualifikation zum Großen Preis von Bahrain musste sich der Brawn-Pilot beiden Toyota-Fahrern und Sebastian Vettel im Red Bull Racing-Boliden geschlagen geben. Und auch im Rennen sieht es danach aus, als könnte sich Button gegen die Konkurrenz schwer tun.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button befürchtet, dass gegen Sebastian Vettel kein Kraut gewachsen ist

"Es war sehr rutschig", beschreibt Button seine Eindrücke. "Ich konnte in der Qualifikation einfach keine Haftung finden. Unsere Balance war mit wenig Benzin an Bord nicht großartig. Sie war etwas besser, als wir mehr Benzin an Bord hatten. Das ist mit diesem Auto normal. Aber wir haben nicht die Geschwindigkeit, und in dieser Hitze kämpfen wir ziemlich, um eine Balance zu finden."#w1#

"Ich denke nicht, dass wir schwer unterwegs sind. Vielleicht sind wir sogar etwas leicht." Jenson Button

Im Hinblick auf das Rennen ist der Brite optimistischer gestimmt: "Unsere Geschwindigkeit auf Longruns war gestern sehr gut, aber wir konnten einfach keine Runde zu Stande bekommen und verloren im Vergleich zu unseren Gegnern. Gestern waren wir schnell, heute waren wir nicht so schnell. Ich würde unsere Position in der Startaufstellung nicht der Benzinmenge zuschreiben. Ich denke nicht, dass wir schwer unterwegs sind. Vielleicht sind wir sogar etwas leicht."

"Die Toyota und Lewis werden ungefähr zur gleichen Zeit an die Box kommen, Vettel ist meiner Meinung nach länger unterwegs. Wir haben einfach nicht die Geschwindigkeit, wir sind langsamer als Toyota und meiner Meinung nach auch als Red Bull, zumindest auf einer Runde."

"Auf den Longruns denke ich jedoch, dass wir eine ordentliche Geschwindigkeit haben." Jenson Button

"Auf den Longruns denke ich jedoch, dass wir eine ordentliche Geschwindigkeit haben, wir müssen einfach hoffen, dass wir morgen im Rennen eine saubere Strecke haben und dann einen Unterschied ausmachen können. Problematisch wird es, wenn wir in derselben Runde wie alle anderen an die Box kommen, dann gibt es keine Möglichkeit, Zeit gutzumachen. Es wird meiner Meinung nach ein hartes Rennen und es wird in der ersten Kurve interessant werden."

Und warum ist nach Meinung des 29-Jährigen die Geschwindigkeit im Qualifying verloren gegangen? "Die hatten wir auch in Schanghai nicht wirklich. Aber es sieht danach aus, als hätten alle anderen seit Schanghai einen kleinen Schritt nach vorn gemacht. Und Toyota, egal in welcher Runde sie an die Box kommen, sie werden nichts Dummes tun, sie sind einfach schneller als wir. Und wenn sie in derselben Runde an die Box kommen, dann sind sie wesentlich schneller als wir."

"Ihre Geschwindigkeit ist eine kleine Überraschung." Jenson Button

"Ihre Geschwindigkeit ist eine kleine Überraschung. Es gibt keinen Grund, warum unser Auto im Vergleich zu Schanghai oder Malaysia nichtfunktionieren sollte, aber hier funktioniert es nicht ganz so gut. Wir müssen einfach hoffen, dass wir morgen auf den Longruns die notwendige Geschwindigkeit haben."

Sebastian Vettel schätzt Button als größten Gegner im Rennen ein: "Er wird konkurrenzfähig sein, denn ihre Geschwindigkeit war im zweiten Qualifying-Teil sehr gut. Zudem denke ich, dass Red Bull schwerer ist als Toyota. Meiner Meinung nach fuhr Jarno eine super Runde, das denke ich wirklich. Aber Red Bull ist womöglich ein klein wenig schneller."

"Mein größtes Problem wird es morgen jedoch sein, dass ich Lewis neben mir habe, da er beim Start KERS hat. Ich denke nicht, dass dieser Ort im Rennen so gut sein wird wie jener der Autos vor mir, das wird also eines der größten Probleme sein."

"KERS macht sieben oder acht Meter aus." Jenson Button

Der Rennfahrer aus Frome hofft zudem, dass ihm nicht Fernando Alonso nahe kommt, der ebenfalls mit dem System zur Energie-Rückgewinnung unterwegs ist: "KERS macht sieben oder acht Meter aus, sie sollten also in der ersten Kurve nicht neben mir sein. Das ist eher für Rubens ein Problem als für mich."

"Die erste Kurve wird interessant werden, und wir müssen sauber durch sie durchkommen. Wir müssen einfach hoffen, dass wir eine Runde länger fahren als die Jungs vor uns. Wenn dies der Fall ist, dann können wir einen Unterschied ausmachen."

"Da haben wir definitiv einen Vorteil." Jenson Button

"Ich denke jedoch nicht, dass es so sein wird. Es ist jedoch ein langes Rennen und es ist verdammt heiß, wenn man also nicht auf seine Reifen achtet, könnte man Probleme bekommen. Wenn es um die Geschwindigkeit auf Longruns geht, dann haben wir definitiv die Oberhand, wir können sehr konstant fahren, wohingegen andere Leute wahnsinnig ansteigende Rundenzeiten haben werden. Da haben wir definitiv einen Vorteil. Hoffentlich können wir daran im Rennen festhalten."

Auch um seine Bremsen macht sich Button keine Sorgen: "Da ist alles in Ordnung. Klar ist es für alle Komponenten sehr heiß, die Bremsen, den Motor und für die Fahrer. Es ist im Auto unglaublich heiß, es fühlt sich an, als wäre man in einer Sauna. Es ist also hart, und auch wenn man im Verkehr steckt, wird es sehr hart werden. Ich denke, dass man viele Autos sehen wird, die auf der Gerade ausscheren, um Luft in die Einlässe zu bekommen."