• 08.07.2010 11:27

Briten brennen auf Revanche an Vettel

Lewis Hamilton und Jenson Button sind vor ihrem Heimrennen heiß - Red Bull träumt von erneutem Doppelsieg

(Motorsport-Total.com/SID) - Nach dem schwarzen Sonntag mit der Niederlage gegen Sebastian Vettel in Valencia und dem bitteren WM-Aus der englischen Fußballer gegen Deutschland brennen Lewis Hamilton und Jenson Button auf Revanche. Beim britischen Grand Prix in Silverstone peilt das McLaren-Duo den Heimsieg an, um sich Vettel als schärfsten Konkurrenten im Titelrennen etwas vom Leib zu halten. Der Red-Bull-Pilot allerdings will den Lokalmatadoren wie im Vorjahr auf heimischem Boden ein Schnippchen schlagen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Lewis Hamilton

Kämpfen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton auch in England um den Sieg?

"Im letzten Jahr hatten wir wirklich einen traumhaften Tag mit dem Doppelsieg", sagt Vettel, der 2009 in Silverstone dem späteren Weltmeister Button die vielleicht bitterste Niederlage der Saison beigebracht hatte. "Wir hoffen natürlich, dass wir das in diesem Jahr wiederholen können und danach ein bisschen feiern dürfen." Mit dem Großteil des Teams aus der nur 20 Minuten entfernten Fabrik, da es für die meisten Mitarbeiter die einzige Chance ist, ihren Fahrern mal direkt an der Rennstrecke die Daumen zu drücken.#w1#

Vettel setzt darauf, dass die englische Traditionsstrecke, auf der am 13. Mai 1950 das erste Rennen der Formel 1 stattfand, auch nach dem Umbau mit seinen schnellen Kurven das ideale Revier für seine "Randy Mandy" ist. Zudem freut er sich auch auf die englischen Fans, die ihm im vorigen Jahr nach seinem Triumph fair und anerkennend Beifall spendeten.

"Man bekommt das auch aus dem Auto mit, wenn die Leute aufstehen und klatschen. Das war im letzten Jahr das Besondere in Silverstone. Aber das ist generell das, was einen guten Fan auszeichnet", so Vettel, der mit einem Sieg sogar erstmals in seiner Karriere die WM-Führung übernehmen könnte. Dafür dürfte Hamilton, der mit 127 Punkten vor Button (121) und Vettel (115) die Gesamtwertung anführt, maximal Vierter werden.

Hamilton und Button träumen vom Heimsieg

Lewis Hamilton

Die britischen Fans drücken Lewis Hamilton wie immer die Daumen Zoom

Der 25-Jährige würde allerdings lieber wie 2008 vor heimischer Kulisse gewinnen. "Damals waren die Bedingungen unheimlich nass, doch davon hat sich auf den Tribünen niemand ins Bockshorn jagen lassen. Die Leute haben in jeder einzelnen Runde ihre Fahnen für mich geschwenkt. Wenn dir solch eine Hingabe zuteil wird, musst du etwas zurückgeben", so Hamilton. "Daher bin ich fest entschlossen, in Silverstone ein gutes Ergebnis zu erzielen."

Button fehlt das Erlebnis eines Heimsieges noch. "Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als vor meinem Heimpublikum zu siegen", sagt der Weltmeister: "Das wäre der schiere Wahnsinn." Zusammen mit Hamilton hofft Button, dass die umfangreiche Überarbeitung des McLaren-Mercedes das Team wie in Istanbul und Montréal wieder an die Spitze führt. Vor allem eine neue Heckpartie, die die Auspuffgase wie beim Rivalen Red Bull gezielter in den Diffusor am Heck leitet, soll den entscheidenden Schritt bringen.

Neuer Diffusor bei McLaren

Michael Schumacher

Michael Schumacher möchte endlich aus dem Schatten der Konkurrenz heraustreten Zoom

"Es ist nicht so einfach, die Abgase auf den Diffusor zu lenken. Deshalb haben wir diese Entwicklung nicht überstürzt", so McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh, nachdem das Luftschachtsystem der Briten inzwischen auch von Red Bull kopiert wurde. Probleme könnten zu hohe Temperaturen im Heckbereich machen, weswegen beispielsweise Mercedes in Valencia noch einen Teil seiner Neuerungen vor dem Rennen wieder ausbauen musste.

Für Silverstone wurden die neuen Komponenten jetzt verstärkt, sodass Rekordweltmeister Michael Schumacher hofft, dass das komplette Update auch hilft, die Reifen endlich richtig auf Temperatur zu bringen. "Unser Speed im Rennen war schon bisher recht vielversprechend, aber im Qualifying läuft es noch nicht ideal, und wir haben noch nicht verstanden, die Reifen optimal zu nutzen. An der Lösung dieses Problems arbeiten wir intensiv", sagt der 41-Jährige, der aber keine Prognose wagt. "Wir waren in Valencia nicht so stark wie erhofft, deshalb ist es schwer zu sagen, wie wir beim britischen Grand Prix abschneiden werden."