• 31.03.2009 15:11

  • von Roman Wittemeier

Brawn: Williams als Vorbild, Benetton als Erfahrung

Neo-Teamchef Ross Brawn will mit seiner eigenen Mannschaft dem Vorbild Williams nacheifern: "Ich sehe sie als unsere Referenz"

(Motorsport-Total.com) - Bei Williams hat er seine Formel-1-Karriere begonnen, bei Benetton nahm sie ihren Aufschwung, mit Ferrari feierte er viele Triumphe und nun steht der Name von Ross Brawn für ganz besondere Erfolge. Dass Jenson Button und Rubens Barrichello im Honda-Nachfolger Brawn-Mercedes auf Anhieb einen Doppelsieg erringen konnten, hat die Formel-1-Welt positiv erschüttert. Aber der Auftakt in Melbourne soll erst der Anfang einer möglichst erfolgreichen Teamgeschichte werden.

Titel-Bild zur News: Patrick Head (Teammitbesitzer), Ross Brawn (Teamchef)Melbourne, Albert Park Melbourne

Gegenseitiger Respekt: Ross Brawn und Williams-Teilhaber Patrick Head

Brawn hat sich auf seiner Mission als Teameigner Vorbilder gesucht: Frank Williams und Patrick Head. Das Duo brachte den britischen Williams-Rennstall über viele Jahre zu vielen Erfolgen. "Die beiden sind sehr vernünftig. Wenn ich auch nur annähernd das erreichen könnte, was die beiden geschafft haben, wäre das fantastisch", sagte Ross Brawn mit Blick auf die Erfolge von Williams. "Ich sehe sie als unsere Referenz."#w1#

"Sie hatten sicherlich einige schwierige Jahre", erklärte Brawn zur Williams-Form seit deren letzten Sieg 2004. "Aber scheinbar haben sie jetzt ein besseres Auto und es geht bergauf. Ich glaube sagen zu können, dass es mein Ziel ist, ein Team aufzubauen, wie Frank und Patrick es haben." Williams blickt auf eine lange und erfolgreiche Tradition zurück. Seit 1980 sammelte man neun Konstreurstitel, sieben Mal wurden Williams-Chauffeure Formel-1-Champion.

Die ersten Schritte des Brawn-Teams waren mit der Situation von Benetton in den Jahren 1993 und 1994 vergleichbar. Damals mit an Bord: Ross Brawn. "Scheinbar haben einige Leute vergessen, was passiert, wenn neue Regeln eingeführt werden", blickte der Brite zurück. "Zum Jahr 1994 änderten sich die Regeln und ich war bei Benetton. Wir erlebten 1993 ein hartes Jahr und 1994 wurden wir Weltmeister. Das war nicht normal. Wir waren ein kleiner T-Shirt-Hersteller, der den Titel geholt hatte."

¿pbvin|512|1413|Pitstop|0pb¿"Die Leute mochten das nicht. Sie konnten sich mit dem Konzept nicht anfreunden", erinnerte sich Brawn. Der Weg mit seiner neuen Mannschaft sei vielleicht ähnlich, doch von der Meisterschaft solle man noch nicht träumen. "Wir haben einen weiten Weg vor uns. Es wird in diesem Jahr signifikante Steigerungen geben. Aber die Tatsache, dass wir vor 15 Monaten mit der Arbeit an diesem Fahrzeug begonnen haben, zeigt doch ganz klar, das sich so etwas auszahlt. Wir sind das einzige Team, welches so gehandelt hat."

"Ich bin sicher, dass alle Teams deutliche Fortschritte machen werden. Wir haben nun alle anderen Autos gesehen und wir verstehen, was die anderen gemacht haben", so der erfolgreiche Teamboss. "Wir müssen auch weiter entwickeln. Wir haben ein Update für Barcelona, welches einen guten Eindruck macht. Später kommen noch zwei oder drei weitere Schritte im Verlauf des Jahres." Seine Mannschaft arbeite ohne Unterbrechung an der Optimierung: "Das ist eine tolle Mannschaft. Sie haben das mit dem Bau dieses Autos bewiesen."