• 30.06.2009 14:38

  • von Stefan Ziegler

Brawn: "Haben neue Teile in der Hinterhand"

Nach dem Doppelsieg von Red Bull in Silverstone will das britische Brawn-Team am Nürburgring kontern - Einige Entwicklungen sollen dabei helfen

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hatte WM-Leader Jenson Button beim Grand Prix von Großbritannien einen Heimsieg angepeilt, doch mehr als P6 war für den britischen Titelfavoriten vor heimischem Publikum nicht drin. Weil die Konkurrenz um Sebastian Vettel und Mark Webber einen Red-Bull-Doppelerfolg hinlegte und Rubens Barrichello im besten Brawn nicht über Rang drei hinausgekommen war, musste Teamchef Ross Brawn das Wochenende in Silverstone als Niederlage werten. Doch der Konter soll kommen.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

In den Kurven von Silverstone haderte das Brawn-Team mit der Reifentemperatur...

Für das Rennen am Nürburgring rechnet sich der frühere Technische Direktor von Ferrari wieder weitaus bessere Chancen aus, sind die Problemzonen am BGP 001 doch mittlerweile ausfindig gemacht worden. Nichtsdestotrotz haben Vettel und Webber zu Brawn aufgeschlossen. "Wir haben ja immer gesagt, dass es soweit kommen würde", sagte Brawn und fügte an: "Red Bull war uns schon das gesamte Jahr über sehr eng auf den Fersen."#w1#

"Wir müssen jetzt unbedingt ein bisschen Performance finden, denn sie haben in Silverstone einen großen Schritt nach vorne gemacht", musste Brawn neidlos anerkennen und erläuterte, warum seine Mannschaft beim Heimauftritt nicht wirklich auf Touren kam: "Der Freitag war angesichts der Temperaturen recht schwierig, daher haben wir einige neue Teile nicht eingesetzt. Wir konnten einfach nicht erkennen, ob die neuen Elemente funktionierten."

"Wir konnten in Silverstone in den mittleren und langsamen Passagen nicht so auftreten wie sonst, weil unsere Reifen kalt waren", meinte Brawn und verwies auf den kurvenreichen Schlussabschnitt der 5,141 Kilometer langen Rennbahn: "Als wir an diesem Komplex angekommen sind, hatten die Pneus schlichtweg nicht genug Temperatur, um unsere normalen Vorteile zur Geltung kommen zu lassen", erläuterte der Teamchef der WM-Leader.


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Großbritannien, Sonntag


Aus diesem Grund habe sich die Crew entschieden, die neuen Teile in der Garage zu lassen und stattdessen das bewährte Material einzusetzen. Brawn: "Wir wollten einer Konfusion entgehen und haben daher auf das Türkei-Paket zurückgegriffen. Wir haben also neue Teile in der Hinterhand und werden am Nürburgring zusätzlich weitere Verbesserungen einführen", kündigte der 54-Jährige an, dessen Rennstall in Deutschland wieder glänzen soll.

Mit dem Ergebnis aus Silverstone konnte Brawn einfach nicht zufrieden sein. "Bei allem Respekt: Wir hatten in Silverstone mit Williams und Ferrari zu kämpfen und das ist normal nicht der Fall", stellte der britische Technikspezialist heraus. "Ich gehe nicht davon aus, dass sie Fortschritte gemacht haben. Vielmehr hatten wir einige Probleme" - und diese gilt es freilich auszumerzen, wenn Brawn am Nürburgring wieder die erste Geige spielen will...