Bourdais: "Habe Massa den roten Teppich ausgerollt"

(Motorsport-Total.com) - Sébastien Bourdais hätte heute in Fuji das beste Resultat seiner noch jungen Formel-1-Karriere eingefahren, doch wegen einer Kollision mit Felipe Massa wurde der Toro-Rosso-Pilot nachträglich mit einer Zeitstrafe belegt. Dass im Nachhinein die Meinungen der beiden betroffenen Fahrer weit auseinander gingen, gehört in der Königsklasse zur Natur der Sache.

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Diese Szene sorgte nach dem Rennen in Fuji für heftige Diskussionen

Für Massa war die Sache eindeutig: "Da gibt es nicht viel zu sagen. Ich lenkte gerade in die Kurve ein und er traf mich beim Rausfahren aus der Box. Das muss man nicht kommentieren", gab der Ferrari-Pilot zu dem Zwischenfall zu Protokoll. "Ich finde, dass er ein bisschen zu optimistisch war. Er hat sich da total falsch verhalten. So kannst du nicht aus der Box rausfahren. Er hat zu spät gebremst und mich rausgedrückt."#w1#

Zwei Fahrer mit dem gleichen Manager

Auch für Bourdais, der den gleichen Manager hat (Nicolas Todt), war "glasklar", wie man die Kollision beurteilen muss: "Ja, ich kam aus den Boxen, ja, da muss man vorsichtig sein - aber das war ich auch! Ich blieb ganz innen und habe ihn nicht nach außen gedrückt, blieb in der Kurve. Ich habe alles getan, um nicht in ihn reinzufahren. Was soll ich machen? Ich kann mich nicht in Luft auflösen", meinte der Franzose achselzuckend.

Er habe Massa "den roten Teppich ausgerollt", betonte Bourdais nach seiner Anhörung vor den Rennkommissaren - und er wunderte sich: "Ich habe solche Situationen schon oft erlebt, aber Probleme gegeben hat es deswegen noch nie. Da geht es um Respekt, denn wenn man sich gegenseitig Platz lässt, passiert nichts. Wenn nicht, dann kracht es natürlich", erläuterte der 29-Jährige achselzuckend.

Hat Massa zu viel riskiert?

Und weiter meinte der vierfache ChampCar-Meister: "Ich habe auch schon oft um eine Meisterschaft gekämpft. In der Situation geht man nicht solche Risiken ein. Da hast du alles zu verlieren und nichts zu gewinnen. Er hätte sowieso noch an die Box kommen müssen und wäre sowieso hinter uns ins Ziel gekommen. Wie kann man da auch nur daran denken, so eine Aktion zu starten? Keine Ahnung. Ich kann ihn nicht verstehen."

Entscheidung der Rennkommissare: 25-Sekunden-Strafe für Bourdais, der damit auf Platz zehn zurückfiel. "Ich bin nicht überrascht, denn jedes Mal, wenn ich zu den Rennkommissaren muss, geht es gegen mich. Keine Ahnung, was ich falsch gemacht haben soll. Schade, denn das Team verliert drei Punkte", ätzte der Beschuldigte. Abschließend fügte er noch süffisant an: "Felipe gewinnt einen dazu. Das freut mich für ihn."