• 16.05.2011 17:35

Boullier: "Wir haben die Situation jetzt geklärt"

Renault-Teamchef Eric Boullier analysiert das teaminterne Duell und die gezeigte Performance in Istanbul und wirft einen Blick auf das kommende Rennen in Barcelona

(Motorsport-Total.com) - Nicht nur bei McLaren-Mercedes war die Lage zwischen den Teamkollegen während des Rennens in der Türkei angespannt, auch bei Renault behakten sich Nick Heidfeld und Witali Petrow in einem teaminternen Zweikampf. Dieser verlief jedoch nicht ohne Berührung, was sicherlich zu dem einen oder anderen Luftanhalten am Renault-Kommandostand geführt hat. Auch die Kameras zeigten beide Rennfahrer wild gestikulierend, als sie ihren Unmut über den jeweils anderen Piloten äußerten. Renault-Teamchef Eric Boullier macht im Interview aber deutlich, dass diese Situation ausgeräumt ist und er es gerne sieht, wenn seine Piloten auf faire Art und Weise miteinander kämpfen.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier

Renault-Teamchef Eric Boullier hofft auf eine starkes Wochenende in Barcelona

Frage: "Eric, beide Fahrer punkteten in Istanbul, allerdings hast du nach dem Rennen gesagt, dass das Team sich steigern müsste. Was waren deine Gefühle nach dem Rennen in der Türkei?"
Eric Boullier: "Es ist gut, dass beide Autos auf ähnlichem Niveau in die Punkte gefahren sind. Wenn du aber jedes Mal mit beiden Fahrern versuchst, das Podium anzugreifen, erwartest du dir ein besseres Ergebnis als einen siebten und einen achten Platz. Daher hatten wir ein besseres Abschneiden erwartet."

Fairness zwischen Teamkollegen

Frage: "Nick und Witali kämpften hart um ihre Positionen in der Türkei. Was ist deine Meinung über ein teaminternes Duell auf der Strecke?"
Boullier: "Meine Meinung ist ganz klar. Sie haben beide das gleiche Auto, wenn sie sich also das gesamte Rennen über bekämpfen, heißt das, dass wir eine gute Fahrerpaarung besitzen. Dies muss aber fair ablaufen, und es ist immer schwierig, wenn sie gegeneinander fahren. Denn sie sind Rennfahrer und wollen ihre Positionen nicht kampflos hergeben. Wir haben jetzt die Situation geklärt, aber es ist schön, sie kämpfen zu sehen."

"Ich denke, mit DRS ist alles möglich." Eric Boullier

Frage: "Die Teams sind sehr vertraut mit der Strecke in Barcelona, da dort die Tests in der Winterpause abgehalten worden sind. Wird die Strecke dem Renault R31 liegen?"
Boullier: "Seit wir das letzte Mal in Barcelona gefahren sind, haben wir das Auto mit Updates verbessert, sodass wir schneller sein werden als in der Winterpause. Die Situation ist auch eine andere: Es ist ein Rennwochenende, und die Herangehensweise unterscheidet sich von Testtagen. Wir hoffen, einen weiteren Schritt vorwärts machen zu können, um wieder die ersten sechs Positionen anzugreifen."

Bessere Show dank DRS und Reifenabbau

Frage: "Wir haben einige großartige Formel-1-Rennen mit viel Action, Überholmanövern und Boxenstopps erlebt - das ist doch sicher gut für die Fans und den Sport?"
Boullier: "Solange der Sport für die Fans verständlich bleibt, ist das gut. Ich denke, jeder wollte eine bessere Show mit mehr Überholmanövern. Über viele Jahre beklagten sich die Leute über das Fehlen von Überholmanövern, sodass wir uns über die aktuelle Situation nicht beschweren sollten. Wir müssen sicherstellen, dass die Dinge in Balance bleiben, um die Verständlichkeit des Sports zu gewährleisten. Ich bin der Meinung, dass wir nun einen guten Kompromiss gefunden haben."

Frage: "Die Strecke in Spanien ist nicht für Überholmöglichkeiten bekannt. Werden wir Überholmanöver sehen?"
Boullier: "Ich denke, mit DRS ist alles möglich. Aufgrund des Reifenabbaus werden wir aggressive Rennstrategien sehen, die das Überholen auf der Strecke ermöglichen und ein gutes Rennende versprechen sollten."