Boullier über FRIC-Verbot: Mussten eine bittere Pille schlucken

McLaren schmeckt das FRIC-Verbot durch die FIA zwar nicht, dennoch stellt sich das Team aus Prinzip an die Seite des Automobil-Weltverbands

(Motorsport-Total.com) - Das Radaufhängungssystem FRIC (Front-and-Rear-Interconnected) gehört in der Formel 1 der Geschichte an. Nachdem FIA-Rennleiter Charlie Whiting die Teams nach dem Großen Preis von Großbritannien darüber informiert hatte, dass das System aus Sicht des Automobil-Weltverbands nunmehr ein bewegliches aerodynamisches Hilfsmittel darstellt und damit nicht den Regeln entspricht, bauten sämtliche Teams vor dem Großen Preis von Deutschland in Hockenheim FRIC aus ihren Autos aus.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Auch der McLaren MP4-29 fährt ab sofort ohne das FRIC-System Zoom

Zuvor war der Versuch einer Einigung unter den Teams, bis zum Saisonende auf Proteste gegen FRIC zu verzichten, gescheitert. Als erstes Team hatte McLaren daraufhin am Montag dieser Woche bestätigt, in Hockenheim auf FRIC zu verzichten. Doch Freude herrscht beim britischen Team ob des Verbots des Systems, bei dem die Radaufhängungen über Hydraulikleitungen miteinander verbunden sind und so die Fahrzeughöhe reguliert werden kann, nicht.

"Wir mussten eine bittere Pille schlucken, als die technische Anweisung der FIA herausgegeben wurde, aus der hervorging, dass es nicht den Regeln entspricht", sagt Rennleiter Eric Boullier im Gespräch mit 'Sky Sports F1'. Denn durch das Verbot war einige Entwicklungsarbeit von McLaren im wahrsten Sinne des Wortes für die Tonne.

"Wir haben für die Entwicklung für das nächste Jahr bereits Geld ausgegeben", sagt Boullier. Dennoch kam McLaren der Anweisung der FIA prompt nach, denn Regeln seien nun einmal Regeln und müssten eingehalten werden, meint Boullier. "Wir haben uns auf die Seite der FIA gestellt und unterstützen ihren Vorstoß. Wenn sie glauben, dass es den Regeln nicht entspricht, sollten wir nicht damit fahren."


Fotos: Großer Preis von Deutschland, Freitag


Das Verbot des Systems sei für McLaren ein Rückschritt, denn der aktuelle MP4-29 sei rund um FRIC entworfen worden. Allerdings hatte das Team bereits beim Test nach dem Rennen in Silverstone auf das drohende Verbot reagiert und war ohne FRIC gefahren, und bislang ist Boullier mit der Performance des Autos zufrieden. "Bisher sieht es recht gut aus", sagt er.

Befragt nach den Aussichten für das Rennwochenende in Hockenheim glaubt Boullier nicht daran, dass der vierte Platz von Jenson Button in Silverstone bereits eine Trendwende eingeleitet hat. "Wir müssen ehrlich zu uns sein und weiter hart arbeiten. Wir sind noch nicht da, wo wir sein sollten", so der Rennleiter.

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