• 02.11.2012 16:21

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Bianchi: Mit Topleistung in die Diaspora

Der Franzose hat nach seinem letzten Freitagseinsatz bei Force India weder Job noch Testmöglichkeit für 2013 in Aussicht: "Was ich will, ist die Formel 1"

(Motorsport-Total.com) - Lange galt Jules Bianchi als eines der hoffnungsvollsten Talente im internationalen Motorsport, nach seinem vorerst letzten Freitagseinsatz für Force India in Abu Dhabi blickt er einer ungewissen Zukunft entgegen. Dabei legte der Franzose mit Rang 15 und einer Bestzeit von 1:45.769 Minuten einen starken Auftritt hin und war nur rund zwei Zehntelsekunden hinter Stammpilot Nico Hülkenberg zurück. "Die Session war die beste für mich", blickt Bianchi auf seine insgesamt neun Freitage im Mallya-Auto.

Titel-Bild zur News: Jules Bianchi

Schnell und schnell weg vom Fenster? Jules Bianchis Zukunft ist ungewiss Zoom

Er betont, dass er mit dem etablierten Personal mithalten kann: "Ich war sehr nahe an Nico dran, was positiv ist. Ich habe viele Runden abgespult, bin drei Runs sehr konstant gefahren", so Bianchi, der derzeit keine konkreten Aussichten auf ein Formel-1-Cockpit 2013 hat. Seine Worte klingen nach einem Bewerbungsschreiben: "Ich weiß nicht, ob mir das hilft. Aber es ist mit Sicherheit gut, Leistung abzuliefern, wenn man die Chance hat, zu fahren", stellt der 23-Jährige fest.

In Austin und in Sao Paulo wird Bianchi freitags nicht mehr zum Einsatz kommen. "Es ist schwierig, weil ich nicht weiß, wann ich das nächste Mal im Auto sitzen werde - frühestens im kommenden Jahr", sagt er mit einigem Bangen, um sich dann professionell zu geben: "Es dauert auf jeden Fall, aber das ist Teil des Jobs. Ich muss dann gut fahren, wenn ich die Chance erhalte. Das habe ich heute getan." Nur wann kehrt so eine Gelegenheit zurück?

Bianchi lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass er sich bereit fühlt für die Königsklasse - auch samstags und sonntags. "Ich bin in der GP2 und der Renault-World-Series gefahren. Was ich jetzt will, ist die Formel 1. Das versuche ich und denke im Moment an nichts anderes", beteuert der Mann aus Nizza, ohne dabei einen alternativen Plan in der Tasche zu haben. "Ich arbeite an diesem Projekt. Wenn es scheitert, sehen wir weiter. Ich bin noch jung und will Rennen fahren."


Fotos: Jules Bianchi, Großer Preis von Abu Dhabi


Wie auch Williams-Leidensgenosse Valtteri Bottas klagt Bianchi über sein Freitagsschicksal: "Test- und Ersatzfahrer zu sein ist schwierig. In diesem Jahr hatte ich neun Sessions, die mir eine gute Chance eröffnet haben. Es ist nichts, was man sein ganzes Leben machen will", resümiert er. Aber vielleicht eine Karriere im Langstreckensport hinlegen, wie sie sein Großvater und sein Großonkel abgeliefert haben? "Im Moment nicht", wiegelt Bianchi ab.

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Instagram

Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt