• 22.05.2005 18:25

Beide Fahrer des BMW WilliamsF1 Teams auf dem Podium

Nick Heidfeld und Mark Webber feierten mit den Plätzen zwei und drei die bisher beste Platzierung ihrer Formel-1-Karriere

(Motorsport-Total.com) - Eine starke Leistung zeigte das BMW WilliamsF1 Team in Monte Carlo. Am Start musste Mark Webber zunächst zwei Positionen einbüßen - Jarno Trulli im Toyota und Giancarlo Fisichella im Renault zogen vorbei. Damit hatte der Australier als Vierter seinen Teamkollegen Nick Heidfeld im Schlepptau. Ab der 52. Runde hingen die beiden weiß-blauen Autos hinter Fernando Alonso fest. Heidfeld nutze die Gunst der Stunde, steuerte in der 58. Runde die Box an und konnte so an Webber vorbeiziehen, der eine Runde später zum Tanken ging und hinter dem Spanier viel Zeit verloren hatte.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld feierte mit Rang zwei sein bestes Formel-1-Ergebnis

Binnen weniger Runden holte Heidfeld wieder auf Fernando Alonso auf, nach einem Überholversuch in der 69. Runde folgte im 72. Umlauf der erfolgreiche Angriff. Ausgangs des Tunnels zog der Deutsche beim Anbremsen der Hafenschikane in einem sehenswerten Manöver am WM-Führenden vorbei. Das gleiche Manöver versuchte Teamkollege Webber anschließend zunächst erfolgreich, musste durch die Schikane abkürzen. In der 74. Runde kürzten beide ab und Webber nutzte die Gelegenheit und ging am Renault-Piloten vorbei.#w1#

"Ich freue mich riesig über diesen zweiten Platz!", so ein jubelnder Nick Heidfeld. "Das ist mein bisher bestes Formel-1-Ergebnis. Das in Monaco zu erreichen, ist besonders toll. Mein Start war sehr gut, ich habe Mark in der ersten Kurve sogar leicht berührt, zum Glück ist dabei nichts passiert. Dann steckte ich genau wie Mark und einige andere Fahrer hinter Trulli fest. Ich habe mich bemüht, Benzin zu sparen und die Reifen zu schonen."

Heidfeld und Webber feierten ihre besten Formel-1-Platzierungen

"Als das Safety-Car auf die Strecke kam, hat das Team super reagiert und uns sofort an die Box geholt. Später hatte ich Glück, weil das Team entschieden hat, mich etwas früher zu meinem zweiten Stopp reinzuholen. So kam ich an Mark vorbei. Viele Fahrer schienen große Probleme mit ihren Reifen zu haben. Wir nicht. Als ich am Ende freie Fahrt hatte, konnte ich noch einmal alles geben. Ich habe Alonso mit seinen abgefahrenen Reifen ein paar Runden lang beobachtet und mir dann die beste Stelle zum Überholen ausgesucht. Er hat sich gut verteidigt, aber ich konnte ihn ausbremsen."

Mark Webber feierte seine Podestpremiere in der Formel 1: "Dies ist mein erster Podiumsplatz in der Formel 1, und ich freue mich, dass wir nach einem schwierigen Saisonstart hier gleich zu zweit das Team vertreten. Beim Test in Vallelunga haben wir in der vergangenen Woche intensiv Reifen getestet, und das hat sich ausgezahlt. McLaren war extrem stark, aber wir waren am dichtesten dran. So lange hinter Jarno Trulli festzuhängen, war frustrierend."

"Anlässlich der zweiten Boxenstopps hat mich Nick leider überholt, und dann hingen wir beide hinter Fernando Alonso fest, der offenbar Reifenprobleme hatte", fuhr der Australier fort. "Nachdem Nick Alonso überholt hatte, wollte der das natürlich nicht noch einmal mit sich machen lassen. Es war hart, aber es ist mir doch gelungen, an ihm vorbeizukommen. Es war eine tolle Leistung von WilliamsF1, BMW und Michelin heute. Wir waren heute stark und zuverlässig. Ich hätte nur gerne etwas mehr freie Fahrt gehabt."

Mario Theissen hofft nun auf die Trendwende

"Das ganze Team hat seine Sache sehr gut gemacht. Es war phantastisch, Nick und Mark Seite an Seite auf dem Podium zu sehen", freute sich auch Sam Michael, der Technischer Direktor von WilliamsF1. "Wir hatten hier einen Reifen, der perfekt zu dieser Strecke gepasst hat. Monaco belohnt Autos, die viel Abtrieb entwickeln und mit denen man reifenschonend fahren kann. Wir waren heute klar am nächsten dran an McLaren. Bei der Safety-Car-Phase haben wir per Strategie Boden gut gemacht, weil wir beide Autos reingeholt haben. Beim zweiten Stopp sind wir ein Risiko eingegangen, indem wir Nick früher als ursprünglich geplant an die Box geholt haben. Dasselbe haben wir anschließend auch mit Mark gemacht, der dabei allerdings seine Position an Nick verloren hat."

Auch Mario Theissen war sichtlich zufrieden: "Das war ein Monaco-Rennen mit Höhen und Tiefen, wie es sie nur hier geben kann", erklärte der BMW Motorsport Direktor. "Beide Fahrer sind fast über die gesamte Renndistanz von langsameren Fahrzeugen aufgehalten worden, so dass die Überholmanöver kurz vor Schluss wie ein Befreiungsschlag waren. Am Ende steht ein großartiges Resultat für das Team und beide Fahrer. Das war heute unser bisher bestes Saisonergebnis und erinnert uns an das Rennen in Monaco vor zwei Jahren, in dem wir die Wende geschafft haben."

Doch noch ist Konkurrenz einen Schritt voraus: "Nach meiner Einschätzung war der McLaren heute absolut überlegen", erklärte Theissen gegenüber 'Premiere'. "Kimi war heute sicher nicht zu holen. Bei den Renaults habe ich das Gefühl, dass sie von der Grundschnelligkeit nach wie vor vor uns sind. Sie haben sich aber offensichtlich mit den Reifen völlig verspekuliert."