Baustellen bei Lotus: E22 nicht so gut wie Vorgänger

Platz acht: Lotus hat in Monaco aber Probleme mit dem mechanischen Grip und der Zuverlässigkeit - Romain Grosjean sieht Fortschritte, aber es bleibt ein langer Weg

(Motorsport-Total.com) - Das Lotus-Team schöpft nach den jüngsten Ergebnissen wieder etwas Zuversicht, aber der E22 bleibt weiterhin eine Baustelle. Pastor Maldonado konnte den Grand Prix in Monaco gar nicht starten, weil die Benzinpumpe streikte. Romain Grosjean wurde zum zweiten Mal in Folge Achter. Allerdings verdankte der Franzose dieses Ergebnis auch den zahlreichen Ausfällen und nicht der puren Performance des Autos.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Der mechanische Grip war in Monaco das größte Problem für Lotus Zoom

Der E22 ist nicht der große Wurf geworfen. Noch im Vorjahr gewann Kimi Räikkönen ein Rennen und Grosjean eroberte sechs Podestplätze. Davon ist Lotus derzeit weit entfernt. Für das Fürstentum hatte das Team aus Enstone kleinere Updates im Gepäck. Der "Monkey Seat" im Heck, der in Spanien neu war, wurde zu einem größeren Zwei-Elemente-Flügel upgegradet, um den speziellen Anforderungen von Monaco gerecht zu werden.

Diese aerodynamische Hilfsmittel konnte die Probleme beim mechanischen Grip aber nicht wettmachen. "Ich bin aber kein Ingenieur und kann nicht ins Detail gehen. Der mechanische Grip ist im Moment aber nicht gut", streicht Grosjean hervor. "Ich war hier immer schnell. Es ist nicht so, dass wir nicht im Betriebsfenster der Reifen waren, aber man braucht hier mechanischen Grip. Dort haben wir Probleme. Wir wissen, dass das ein Problem ist. Daran müssen wir für die kommenden Rennen arbeiten."

Für seinen Teamkollegen Maldonado war das Rennen früh vorbei. Auch er ortet die gleichen Problemstellen: "Natürlich ist es im Moment sehr schwierig. Unsere Jungs arbeiten sehr hart und sie wissen, was sie tun müssen. Es ist das ganze Paket. Wenn die Reifentemperaturen nicht passen, dann fühlt sich das ganze Auto anders an. Dann verbremst man sich und das Auto ist sehr nervös. Man kann nicht 100 Prozent herausholen."

Dennoch macht Lotus in den vergangenen Wochen große Fortschritte, denn bei den Wintertests fuhr das Auto kaum. "Wir hatten zu Saisonbeginn viele Probleme und wussten nicht, ob es an den Reifen oder anderen Dingen lag. Jetzt ist das Auto viel zuverlässiger und wir können viele Runden fahren. Das ist viel besser", nennt Maldonado einen positiven Aspekt. "Wir können jetzt viele Daten sammeln und man kann ein Problem lösen."


Fotos: Lotus, Großer Preis von Monaco, Sonntag


Sein Ausfall hat aber gezeigt, dass auf die Ingenieure noch viel Arbeit wartet. Alle Probleme mit dem Antriebsstrang sind noch nicht gelöst, wie Grosjean zugibt: "Es gibt immer noch kleine Probleme mit der Antriebseinheit, dem Getriebe, der Energie-Rückgewinnung und so weiter. Es geht jetzt aber um die Feineinstellung." Lotus muss also noch an vielen Bereichen arbeiten.

Pastor Maldonado

Pastor Maldonado konnte das Rennen wegen eines Defekts gar nicht starten Zoom

"Es ist sicher nicht einfach. Wir haben aber gute Fortschritte geschafft", sagt Grosjean über den Aufholprozess. "Wir begannen die Saison mit einem instabilen und kniffligen Auto. Dieser Aspekt ist nun viel besser. Beim mechanischen Grip können wir Fortschritte schaffen. Ich glaube dennoch, dass wir es auf das Podium schaffen können, wenn auch nicht so konstant wie im Vorjahr. Wenn die Strecke uns passt, dann können wir es schaffen, es wird aber nicht einfach."

In den kommenden Wochen wird in Montreal, Spielberg, Silverstone und Hockenheim gefahren. Diese Strecken gelten als "Power"-Kurse, wo die Autos ihr komplettes Potenzial zeigen müssen. Welche Chancen rechnet sich Grosjean aus? "Kanada wird schwierig. In Silverstone wird es hoffentlich gut. In Österreich kenne ich die Strecke nicht. In Hockenheim kommt es auf die Geschwindigkeit auf den Geraden an."

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Twitter