• 24.08.2005 14:07

  • von Franziska Beetz

Barrichello: "Michael wird sogar immer schneller"

Rubens Barrichello spricht über seinen anstehenden Abschied von Ferrari und über seinen Teamkollegen Michael Schumacher

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Rubens Barrichellos Wechsel zu BAR-Honda feststeht, zieht der Brasilianer Resümee über sechs lange Jahre bei Ferrari, in denen er Höhepunkte und Talfahrten hatte. Trotz all der Debatten über die Stallorder-Problematik bei dem italienischen Rennstall, der zufolge sich Barrichello immer wieder Teamkollegen Michael Schumacher unterordnen musste, könnte man meinen, dass eine Trennung nach einer solchen Rennsportewigkeit bei Barrichello auch ein wenig Wehmut erzeugen müsste. Der 33-Jährige jedoch zeigt sich souverän.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello erhofft sich großartige Zeiten bei BAR Honda

"Mir geht es gut", lautet sein klares Statement gegenüber 'GMM'. "Es ist nicht so, als würde ich meine Freunde unwiederbringlich verlieren. Alles hat irgendwann ein Ende." Er macht deutlich, dass er den richtigen Zeitpunkt für seinen Weggang gewählt hat: "Das Erfolgsteam der letzten Jahre wird zerfallen. Jean Todt, Ross Brawn und Michael Schumacher werden nicht für immer für Ferrari arbeiten." Dennoch weiß er die Arbeit von Ferrari zu schätzen: "Sie waren gut für mich", so Barrichello. "Und ich hoffe, mit meinem neuen Team wird alles noch besser."#w1#

Weiterhin hofft der Brasilianer, dass die Dominanz des italienische Rennstalles nicht auch in den nächsten Jahren andauern wird. Allerdings sei dies auf Grund der Dynamik des Teams durchaus denkbar. Wichtige Komponente dabei: Weltmeister Schumacher, der, wie Barrichello gegenüber der 'Motorsport aktuell' berichtet, sichtlich "baff" war, als dieser ihm von seinem neuen Vertrag erzählte. Nach sechs gemeinsamen Jahren kennt man sich, und so weiß der Mann aus Sao Paulo Interessantes über Schumacher zu berichten:

"Nach allem, was Schumacher schon erreicht hat, könnte man vielleicht erwarten, dass er weniger Biss zeigt. Vergiss es! Der wird sogar immer schneller, je älter er wird. Er dreht sich noch heute im Training irgendwo, weil er ständig das Limit sucht, und gibt im Regen alles, weil es ihm so Spaß macht. Michael ist erstaunlich." Das viel diskutierte Verhältnis der beiden Ferrari-Piloten kommentiert Barrichello folgendermaßen:

"Ich fühle, dass ich ihm in reinem Speed nicht nachstehe. Doch als das Eine-Runde-Quali-Format eingeführt wurde, hatte er sofort die Oberhand", erläutert er. Schumacher könne sich in ein Auto setzen und von der ersten Runde an am Limit fahren. "Ich bin es gewohnt, mich zu steigern, und da musste ich auf die harte Tour lernen, es ihm gleichzutun. Das war eine harte Nuss."

Folgen Sie uns!