• 11.10.2002 10:57

  • von Marcus Kollmann

BAR durch "JVs" Crash in doppelter Hinsicht bestraft

Ganz anders als man es sich erhofft hatte, fing das Wochenende in Suzuka für Panis (17.) und Villeneuve (19.) sehr schlecht an

(Motorsport-Total.com) - Der Truppe rund um Teamchef David Richards blieb nach den beiden Freien Trainings am Freitag in Suzuka nur die Hoffnung, dass man alles Pech dieses Rennwochenendes bereits aufgebraucht hat, denn schon von Beginn an hatte man Probleme gehabt die eine angemessene Vorbereitung auf das Rennen am Sonntag erschwerten.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Villeneuve kam bei seinem heftigen Crash mit dem Schrecken davon

Während Jacques Villeneuve in der 4. Runde über seinen Boliden in der "Spoon-Kurve" die Kontrolle verloren hatte, in die Streckenbegrenzung einschlug und die Mechaniker viel zu tun bekamen, hatte Olivier Panis aus lauter Fürsorge um seinen Teamkollegen nach dessen Crash sein Auto abgewürgt und deshalb in den ersten 60 Trainingsminuten nur 6 Runden fahren können.

In der zweiten Session lief es dann zwar etwas besser, doch im Fall von Panis kam man über insgesamt 23 Runden und eine Zeit von 1:37.927 Minuten die am Ende nur für Platz 17 reichte nicht hinaus. Villeneuve musste sich gar mit Platz 19 in der Tageswertung begnügen. Die schnellste Rundenzeit gelang dem Kanadier, der es am Freitag auf Grund des Unfalls auf nur 11 Runden brachte, in 1:38.138 Minuten.

Angesichts dieses katastrophalen Starts in das letzte Rennwochenende, an dem die Truppe rein theoretisch um Platz 6 in der Konstrukteurswertung noch ein Wörtchen mitreden könnte, waren weder der Teamchef noch die Fahrer im Anschluss an die beiden Trainings besonders gut gelaunt, versprachen aber sich nicht kampflos geschlagen geben zu wollen.

"Ich verlor den Großteil der ersten Session, leider war das mein Fehler. Ich verlangsamte mein Tempo als ich durch die Trümmer von Jacques Auto fuhr und schaute ob er in Ordnung ist. Dabei verlor ich die Konzentration und würgte mein Auto ab, was mir für das Team sehr Leid tut. Ich kann das selbst gar nicht glauben", nahm Olivier Panis die ganze Angelegenheit auf seine Kappe. "In der zweiten Session probierten wir dann verschiedene Dinge und arbeiteten an der Rennabstimmung. Wir kämpften aber mit dem Grip und waren einfach nicht schnell genug. Ich spüre aber, dass wir großes Potenzial besitzen das Auto zu verbessern, weshalb jetzt heute Abend viel Arbeit auf uns wartet, um das Beste aus dem Paket herauszuholen."

"Das Auto schien beim Herausfahren aus der Spoon-Kurve an Traktion zu verlieren und ich kam auf den Randstein, verlor die Kontrolle und drehte mich in die Leitplanke. Es war wirklich ein heftiger Einschlag doch ich bin in Ordnung", bemühte sich Jacques Villeneuve zunächst um Aufklärung wie es zu seinem Unfall gekommen war. Obwohl der BAR004 stark beschädigt wurde, konnten die Mechaniker durch den Wechsel des Getriebes und der Hinterradaufhängung , sowie der Reparatur des Frontbereiches, welcher auf Grund der Beschädigungen eine Herausforderung war, das Auto wieder einsatzbereit machen, sodass Villeneuve die letzten 12 Minuten wieder zurück auf die Strecke gehen konnte.

"Das Auto war ziemlich stark beschädigt, doch die Jungs haben wirklich fantastische Arbeit geleistet, indem sie es hinbekamen, sodass ich noch ein paar Runden fahren konnte. Das waren dann aber nur 4 Runden an der Zahl und 11 am heutigen Tag insgesamt, weshalb wir sehr wenig am Rennsetup arbeiten konnten. Die Ingenieure haben während der Reparatur aber viel gearbeitet und Oliviers Daten benutzt. Wir sind aber zu langsam und müssen gewaltig aufholen. Heute Abend haben wir einiges an Arbeit vor uns."

David Richards, Teamchef: "Was kann man schon über ein Wochenende sagen welches so wie dieses begonnen hat? Es kann eigentlich nur besser werden. Dass keiner unserer beiden Piloten viel fahren konnte, kann man deutlich an den Rundenzeiten ablesen. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir mit einem problemlosen morgigen Tag uns bedeutend verbessern können."