• 11.06.2009 21:10

  • von Britta Weddige

Baha: "Wir sind gerüstet!"

Morgen fällt die Entscheidung ob der Superfund-Team von Christian Baha und Alexander Wurz 2010 in der Formel 1 fährt - Der Prototyp war schon im Einsatz

(Motorsport-Total.com) - Der Countdown läuft: Morgen veröffentlicht die FIA die Liste der Teams, die für 2010 den Zuschlag bekommen und im nächsten Jahr in der Formel 1 fahren. Zu den Bewerbern gehört das Team von Superfund-Chef Christian Baha. Der Österreicher hofft, dass seine Argumente die FIA überzeugen können. Sein Börsenunternehmen verfüge über finanziellen Möglichkeiten, um ein Team auch ohne fremde Sponsoren zu führen, erklärte Baha im Interview mit der 'Kleinen Zeitung'.

Titel-Bild zur News: Christian Baha

Superfund-Chef Christian Baha will sofort loslegen, wenn er die Lizenz bekommt

Von Vorteil könne auch sein, dass man kein Werksteam und damit unabhängig sei. Und weil man schon seit Jahren den Aufbau einer eigenen Rennserie plane, besitze Superfund auch eine kleine Motorsport-Fabrik in Leobersdorf, "wo wir Rennfahrzeuge selbst entwickelt und designt haben", so Baha: "Unser Formel-1-Prototyp hat bereits mehr als 8000 Kilometer abgespult."#w1#

Superfund habe bereits Rennboliden "in der Garage" stehen, Formel-1-tauglich seien sie jedoch noch nicht. Doch das Team hat bereits mit einem Formel-1-Team bereits eine Absichtserklärung für eine enge Zusammenarbeit abgeschlossen. Und wenn solche Kooperationen nicht erlaubt werden, greife man auf die Eigenentwicklungen zurück, so Baha: "Wir sind gerüstet! So fern wir eine Lizenz bekommen, starten wir sofort, unser Formel-1-Team zu rekrutieren, die Infrastruktur aufzubauen und die Fabrik in Leobersdorf zu erweitern oder einen geeigneteren Standort zu suchen."

"Wir werden im ersten Jahr sicher nicht konkurrenzfähig sein, das sehen wir ganz nüchtern." Christian Baha

Das Team wird den Namen "Superfund F1" tragen. Da man laut Baha nicht auf andere Sponsoren angewiesen ist, wird auch nur das Branding seines Unternehmens auf den Boliden zu sehen sein. Man sei jedoch für Partnerschaften offen, "wenn es ins Konzept passt". Was die Chancen seiner Mannschaft als Neuling angeht, gibt sich Baha realistisch: "Wir werden im ersten Jahr sicher nicht konkurrenzfähig sein, das sehen wir ganz nüchtern." Doch Baha verwies darauf, dass man derzeit sehe, dass auch kleine Teams für Überraschungen sorgen können.

Die aktuellen Ereignisse in der Formel 1 schrecken Baha nicht ab. Und er bezeichnet die Machtkämpfe auch nicht als "politisches Hickhack": "Es geht um eine strategische Entscheidung für die Zukunft der Formel 1, die jahrelang maßlos überhöhten Budgets zu senken. Dass sich die großen, alteingesessenen Teams wehren, weil sie nicht über Nacht ihre Budgets von 500 auf 45 Millionen Euro abspecken können, verstehe ich allerdings." Er könne jedoch auch nachvollziehen, dass Bernie Ecclestones Nicht-Werkteams eine Chance geben will.