• 06.11.2008 13:41

Arai: Toyota hat reichlich Selbstvertrauen gesammelt

Der Technische Koordinator des Toyota-Teams, Noritoshi Arai, blickt zurück auf ein recht erfolgreiches Rennwochenende in Brasilien

(Motorsport-Total.com) - Toyota lieferte beim letzten Saisonrennen in Interlagos eine solide Leistung ab und wäre mit einer riskanten Strategie beinahe zum Zünglein an der Titelwaage geworden: Nur durch ein Überholmanöver gegen Timo Glock - wenige Meter vor der Ziellinie - konnte Lewis Hamilton seinen Titel einfahren. Sowohl Jarno Trulli als auch Glock fuhren auf Slicks im Regen von Interlagos in die Punkte, verpassten aber den anvisierten Podestplatz. Dennoch war Noritoshi Arai unterm Strich zufrieden.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock zeigte in Brasilien eine starke Leistung und holte den sechsten Platz

"Wir sind in Brasilien eingetroffen, um zu demonstrieren, wie sich das Team im Laufe dieser Saison entwickelt hat", gab der Technische Koordinator des in Köln ansässigen Rennstalls zu Protokoll. "Eine Saison klingt aus, in der Toyota zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder auf dem Podest gestanden hat. Wir hatten gehofft, für den Kampf um den vierten Platz in der Konstrukteurswertung positioniert zu sein, diesen hatte sich aber Renault schon vor Brasilien gesichert."#w1#

Trulli mit Fieber und Startplatz zwei

"Der fünfte Rang war aber noch auszufahren und auch in der Fahrerwertung waren noch Plätze zu vergeben, sodass das Team stark motiviert in Sao Paolo eintraf. Unsere größte Sorge in Brasilien war dieses Jahr allerdings das Wetter. Wir erwarteten stark wechselhaftes Wetter und kühlere Temperaturen über das ganze Wochenende, womit die richtige Nutzung der Reifen eine schwierige Frage sein würde."

Doch Sorgen machen musste sich die Toyota-Truppe auch um Pilot Jarno Trulli: "Kaum in Brasilien angekommen, musste er mit Fieber das Bett hüten", berichtete Arai. "Wir mussten Jarno im Hotel lassen, damit er sich schonen und schnell erholen konnte. Nicht zuletzt dank der Bemühungen unseres Team-Doktors kam er rechtzeitig auf die Beine" - und wie: Trulli fuhr in der Qualifikation dank einer aggressiven Strategie auf Rang zwei.

Damit stand Toyota zum ersten Mal seit drei Jahren wieder einmal in der ersten Startreihe. Weniger gut lief es bei Teamkollege Glock, der sich allerdings trotzdem für die Top 10 qualifizieren konnte. "Bei Timo hatten wir Schwierigkeiten, das richtige Setup zu finden", erläuterte Arai. "Auf noch neuen Reifen zeigte das Auto ein gutes Verhalten, aber dann verschwand der Grip schon nach kurzer Zeit fast vollständig und das Bremsen war extrem schwierig."

Beide Toyota-Piloten in den Punkten

Beide Fahrer starteten schließlich gut in den Grand Prix und pokerten zum Schluss ziemlich hoch: Trotz eines kurzen Schauers blieben die Toyota-Piloten auf Trockenreifen. Arai: " Nach Rücksprache mit den Piloten rangen wir uns dazu durch, beide ohne Reifenwechsel bis zur Zielflagge auf den Trockenreifen fahren zu lassen. Timo machte zunächst drei Positionen gut, begann dann aber auf der nassen Strecke zu rutschen und verlor wieder zwei davon. Im Ziel war er Sechster."

"Ich glaube nicht, dass diese Strategie an sich ein Fehler war. Hätte das Wetter auch nur eine Runde länger gehalten, hätten wir ein Traumresultat eingefahren", meinte der Japaner - es wäre unter Umständen also mehr drin gewesen als ein sechster Rang für Glock und P8 für Trulli. Dennoch zeigte man sich bei Toyota zufrieden mit dem Saisonabschluss in Brasilien. "Sicher hätten wir es lieber gesehen, die Saison 2008 auf dem Podest ausklingen zu lassen."

"Es hat dem Team aber eine Menge Selbstvertrauen gegeben, unter den Ferraris and McLaren beide Autos in die Punkte gebracht zu haben. Ich bin auch fest überzeugt, dass wir in der nächsten Saison daran anknüpfen werden", sagte Arai abschließend. "Das kommende Jahr wird ein Jahr sein, in dem Toyota mit den Top-Teams Schulter an Schulter steht. Wir sind in der Formel-1-Weltmeisterschaft wieder dabei und man darf große Dinge von uns erwarten."