• 13.03.2017 11:27

  • von Oliver Mueller

Alonso wird durch Honda der Spaß vermiest

Der spanische Ex-Weltmeister findet die 2017er-Formel-1-Boliden Spitze - Nur der Honda-Anrieb im Heck des McLaren gibt wenig Grunde zur Freude

(Motorsport-Total.com) - Im Jahr 2017 steht die Formel 1 vor einem großen Umbruch. Denn die neue Fahrzeuggeneration unterliegt einem ganz anderem technischen Reglement als noch in den Vorjahren: Fettere Reifen, breitere Autos und komplett anderes Flügelwerk. Das macht die neuen Wagen vor allem in Highspeed-Kurven um einiges schneller.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso fährt mit Sorgenfalten nach Melbourne Zoom

Und das bringt natürlich auch die echten Racer im Cockpit zur Verzückung. "Es war eine angenehme Überraschung zu sehen, wie wir in den Kurven angreifen können und wie sich der Grip anfühlt. Jetzt kannst du fahren, wie du willst und nicht wie kleine Kinder, um nicht die Reifen zu überhitzen. Das ist die beste Form, ein Formel-1-Auto zu spüren. Es hat Spaß gemacht, wieder frei fahren zu können", ist McLaren-Pilot Fernando Alonso gegenüber der spanischen 'AS' regelrecht überschwänglich.

Doch die Freude des zweimaligen Weltmeisters ist aktuell noch sehr getrübt. Denn der Honda-Antrieb im Heck seines McLaren MCL32 funktioniert noch nicht so, wie gewünscht. Bei den achttägigen Vorsaison-Testfahrten auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya in den vergangenen beiden Wochen gab es diverse Herausforderungen mit dem Aggregat.

Honda-Antrieb macht Sorgen

"Wir haben nur ein Problem, und das ist die Power-Unit", sagt Alonso dem britischen 'Express'. Der RA617H genannte japanische Motor ist eine komplette Neuentwicklung und sollte 2017 endlich die Lücke zu Ferrari, Mercedes und Renault schließen. Doch wie es aktuell scheint, kann dieses Ziel auch 2017 nicht realisiert werden.

Denn neben der schwächelnden Zuverlässigkeit, liefert der Motor auch nicht genug Topspeed."Jetzt liegt es an uns selbst, auf den Geraden schneller zu sein als die Konkurrenz", gibt Alonso in der 'AS' die Aufgabenstellung vor. McLaren fehlte in Barcelona teilweise ca. 30 km/h.


McLaren präsentiert den MCL32

"Natürlich hätte ich nicht so eine Bandbreite von Problemen erwartet. Alles, was vorgefallen ist, ist uns auf dem Prüfstand nie untergekommen", ist Honda-Motorenboss Yusuke Hasegawa gegenüber 'Racer.com' ratlos.

Japan der richtige Standort?

"Sie sind ein großes und erfolgreiches Unternehmen und sie haben ihre eigenen Wege, Dinge zu erledigen", steht Eric Boullier im 'Express' hinter Honda. Fügt jedoch gleichzeitig an: "Es ist eine Herausforderung, die Power-Unit in Japan zu konstruieren."

Letztendlich wird sich beim ersten Saisonlauf in Melbourne (26. März) herausstellen, wie es um McLaren-Honda 2017 bestellt sein wird. Nach dem momentanen Eindruck liegt ein wie auch immer geartetes erfolgreiches Ergebnis in weiter Ferne.