• 08.09.2011 14:37

Alonso träumt vom nächsten Monza-Triumph

Fernando Alonso will in Monza seine letzte theoretische Chance nutzen, um den amtierenden Champion Sebastian Vettel doch noch zu stoppen.

(Motorsport-Total.com/SID) - Monza ist für Fernando Alonso mehr als ein Rennen. Ein Sieg bei einem Grand Prix ist an sich schon für jeden Fahrer etwas Besonderes, ein Sieg für Ferrari noch mehr, aber ein Ferrari-Sieg beim Heimspiel in Monza ist das Größte überhaupt: "Es gibt Rennen, bei denen ein zweiter Platz genügt. In Monza ist es aber besser, eine Position im Kampf um den Sieg zu verlieren, statt nicht um den Erfolg zu kämpfen", wird Alonso vor dem Großen Preis von Italien von der 'Gazzetta dello Sport' zitiert.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso ist sich bewusst, welche Last in Monza auf ihm liegt

Im vorigen Jahr gelang dem Spanier gleich in seiner ersten Ferrari-Saison der Triumph beim Heimspiel. Der Sieg brachte ihn noch einmal zurück ins WM-Rennen. Kein Wunder, dass er diesen Erfolg am liebsten wiederholen würde, auch wenn die Titelhoffnungen angesichts von 102 Punkten Rückstand auf den souverän führenden Titelverteidiger Sebastian Vettel deutlich geringer sind als noch vor 12 Monaten.

Damals kam der Asturier mit nur 41 Zählern Rückstand auf den damals führenden Lewis Hamilton in den königlichen Park von Monza. Da ist es nicht überraschend, wenn Alonso über den Titel nicht mehr redet, sondern erst einmal nur auf das Ferrari-Heimspiel schaut: "Ein Jahr nach meinem Sieg ist es diesmal schwieriger, dasselbe Resultat zu erreichen. Doch dieser Grand Prix ist immer spannend. Auf dem Spiel stehen immerhin der zweite und der dritte Platz der Weltmeisterschaft", so Alonso.

"Das Ziel hat sich geändert, nicht aber die Motivation. Wir wollen siegen, auch für die Mechaniker und deren Familien, die auf der Tribüne sitzen." Alonso ist bei Ferrari sehr schnell in die großen Fußstapfen von Michael Schumacher getreten, der mit der Scuderia zwischen 2000 und 2004 fünf WM-Titel in Folge gewann.

Felipe Massa, Fernando Alonso, Stefano Domenicali (Teamchef)

Im Vorjahr holte Fernando Alonso den Sieg beim Ferrari-Heimrennen Zoom

"Ich denke, Fernando hat sogar weniger Zeit gebraucht, ins Team hineinzuwachsen, als Michael. Vielleicht wegen seiner Persönlichkeit oder auch wegen der Sprache", meint Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali. Alonso selbst begründet seine schnelle Integration damit, dass er einen großen Teil seiner Karriere in Italien verbracht hat: "Hier habe ich mit 13 Jahren angefangen und 90 Prozent meiner Kart-Rennen bestritten. Hier habe ich mit Minardi in der Formel 1 debütiert. Bei Renault gab es dann Flavio Briatore."

Die italienische Mentalität liegt dem Spanier: "In anderen Ländern ist die Formel 1 Arbeit, hier sind Rennen eine Leidenschaft", berichtet der 30-Jährige, der 2005 und 2006 Weltmeister war. Dorthin, an die Spitze, will er jetzt mit Ferrari zurückkehren. Daher denkt er auch schon an das Auto für die kommende Saison: "Auch wenn wir mehr Punkte haben als 2010 und die Saison besser ist, sind die Eindrücke über das Jahr genau das Gegenteil."

"Wir müssen Ruhe bewahren und das verbessern, was nicht funktioniert. Das sind die Momente, in denen man härter arbeiten, konzentrierter sein und auf die Erfahrung zurückgreifen muss. 2012 hoffe ich, dass wir von Anfang an gewinnen werden." Genau diesen Antrieb, den Alonso dem Team gibt, mag Domenicali, der den Spanier in dieser Hinsicht ähnlich einschätzt wie einst Schumacher: "Fernando ist ein großer Gewinn für uns, da er dem Team vertraut und eine so lange Zeit ein Teil von uns sein will", erklärt Domenicali mit Blick auf Alonsos Vertrag bis 2016: "Dieses Vertrauen wollen wir ihm zurückzahlen."