• 25.04.2009 17:00

  • von Dieter Rencken

Alonso: "Mehr durften wir nicht erwarten"

Fernando Alonso spricht über seinen siebenten Startplatz in Bahrain und seine realistischen Hoffnungen für das bevorstehende Rennen

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Fernando, hast du geglaubt, dass du Rubens Barrichello am Ende noch kriegen kannst, und wäre das dann das Maximum gewesen?"
Fernando Alonso: "Barrichello ist vier Zehntel vor uns, das ist zu viel. Platz sieben ist das, wo wir hingehören, denn da waren wir auch schon in Q2. Mehr durften wir nicht erwarten."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso ist froh, dass er den Einzug ins Finale geschafft hat

Frage: "Was war in Q1 los, als du dich am Funk über Adrian Sutil und Robert Kubica beschwert hast?"
Alonso: "Es ist in Q1 immer das Gleiche: Du musst Glück haben und Verkehr wird immer ein Problem sein, besonders hier, weil einige Autos zwei schnelle Runden fahren und andere nur eines. Manche waren auf ihrer Auslaufrunde und andere auf einer schnellen Runde. Das war in China schon so und jetzt wieder. Auf den kurzen Strecken wie Barcelona oder Monaco wird es noch schlimmer. In Q1 ist es besonders schwierig, weil da noch alle Autos fahren. Aber wir haben Q1 ja überstanden. Das hatte aber mehr mit Glück als mit sonst was zu tun, weil du nicht wissen kannst, welches Auto auf eine zweite schnelle Runde geht und welches an die Box kommt."#w1#

Frage: "Du hast dieses Wochenende lange gebraucht, um auf Speed zu kommen. Gab es ein Problem oder steckte da eine Strategie dahinter?"
Alonso: "Eher eine Strategie, denn wir haben uns halt strikt an unser Programm gehalten. Die Zeiten waren uns egal. Ich weiß, dass ich oft 20. war, aber da hatten wir viel Benzin an Bord und ich machte mir keine Sorgen. Klar ist aber auch, dass ich am liebsten immer vorne sein würde, denn Toyota und Brawn sind auch mit viel Benzin immer in den Top 6. Bei uns ist es hingegen so, dass wir sofort zurückfallen, wenn wir auftanken. Wir wissen, dass wir noch Performance finden müssen, aber wir hatten ein gutes Qualifying. Q3 war das Ziel und in Q2 war ich sogar kurz Dritter - das war besser als erwartet. Kein schlechtes Wochenende also! Aber morgen zählt es ja erst."

Frage: "Ist Bahrain von allen Strecken, auf denen bisher gefahren wurde, diejenige, die KERS am meisten begünstigt?"
Alonso: "Da bin ich mir nicht sicher. Es ist nicht einfach, das genau zu berechnen, weil die Simulationen eines sagen, aber es ist etwas anderes, das Auto damit zu fahren und den Knopf zu drücken. Das kann niemand berechnen. In Malaysia funktionierte es gut und ich konnte am Start einige Positionen aufholen. Diesen strategischen Vorteil zu quantifizieren, ist sehr schwierig. Es ist aber keine leichte Entscheidung für oder gegen KERS."

Frage: "Wie ist es mit diesen ganzen Änderungen für euch Fahrer?"
Alonso: "Sehr verwirrend. Wir lassen die Ingenieure entscheiden, was am besten ist. Wenn KERS an Bord ist, ist das Fahren logischerweise ein bisschen komplizierter, weil man sich auch auf andere Dinge auf dem Lenkrad konzentrieren muss, auf das Drücken des Knopfs und so weiter. Aber wir sind Profirennfahrer, also sollte das kein Problem sein."

¿pbvin|512|1484||1pb¿Frage: "Glaubst du, dass die verstellbaren Frontflügel morgen verwendet werden, um die Geschwindigkeit in der letzten Kurve zu erhöhen?"
Alonso: "Im Moment verwenden wir den verstellbaren Frontflügel vor allem für die Performance im Qualifying, um die Balance zu verbessern. Morgen ist vielleicht eine gute Gelegenheit, ihn bei einem Überholversuch zu verstellen. Man kann auf dieser Strecke super überholen - es gibt gleich drei oder vier potenzielle Stellen, wo man es probieren kann. Der Frontflügel kann dabei helfen, aber das werden wir erst morgen sehen."

Frage: "Was ist dein realistisches Ziel für morgen?"
Alonso: "Top 5, Top 6 - mehr nicht. Die Autos vor uns sind auf jeden Fall schneller, also können wir nicht damit rechnen, sie zu schlagen. Wir müssen abwarten, ob jemand ausfällt, und wir müssen uns auf unser eigenes Rennen konzentrieren, um vor den Ferraris zu bleiben, die hinter mir stehen. Und da ist auch noch der Williams von Rosberg. Aber die, die vor uns stehen, sind schneller."

Frage: "Auch McLaren-Mercedes?"
Alonso: "Ja. Ich glaube, McLaren hat hier einen Schritt nach vorne gemacht, denn Hamilton war auch in Q1 und Q2 schnell. Daher bin ich nicht überrascht, dass er in Q3 schneller war als wir - er ist sicher nicht leicht oder so, sondern vielleicht sogar schwerer. Der siebente Platz ist das, was wir verdienen, daher müssen wir morgen alles geben, wenn wir Punkte wollen. Sobald wir uns Fehler erlauben oder nicht schnell genug sind, sind wir raus aus den Punkten, also müssen wir uns wirklich konzentrieren."