• 15.01.2008 15:34

Alonso: "Ein positiver erster Tag"

In Jerez saß Fernando Alonso erstmals wieder in einem Formel-1-Auto, nämlich im Renault R27 aus dem Vorjahr ohne elektronische Fahrhilfen

(Motorsport-Total.com) - In Jerez de la Frontera herrschte heute ein Riesenaufmarsch, obwohl dort nur Testfahrten stattfinden: Fernando Alonso saß erstmals seit seinem Weggang von McLaren-Mercedes im Renault R27 aus dem Vorjahr und präsentierte sich der Öffentlichkeit in den neuen Farben. Dabei machte er einen gelösten und lockeren Eindruck.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

So gelöst wie heute hat man Fernando Alonso schon lange nicht mehr gesehen

Frage: "Gutes neues Jahr, Fernando! Was hast du gemacht, seit du bekannt gegeben hast, dass du 2008 wieder für Renault fahren wirst?"
Fernando Alonso: "Ich habe Weihnachten mit meiner Familie und Freunden in Spanien verbracht und habe mich ein wenig entspannt. Ansonsten war ich in der Schweiz, um mit dem körperlichen Training zu beginnen. Zu dieser Zeit des Jahres steckt man immer inmitten der Vorbereitungen."#w1#

Hartes Training im Winter

"Während des Winters ist es am wichtigsten, sich eine solide Grundfitness anzutrainieren." Fernando Alonso

Frage: "Mit welchem Training hast du dich über den Winter auf die neue Saison vorbereitet?"
Alonso: "Während des Winters ist es am wichtigsten, sich eine solide Grundfitness anzutrainieren, damit man immer am Maximum performen kann. Natürlich trainiert man auch zwischen den Rennen leicht, aber die Arbeit vor Beginn der Saison ist wesentlich intensiver. Hauptsächlich betreibe ich Laufen, Schwimmen und Training im Fitnesscenter."

Frage: "Wenn du drei Wünsche für 2008 frei hättest, welche wären das?"
Alonso: "Erstens wünsche ich allen viel Gesundheit, speziell den Menschen, die mir nahe stehen, denn das ist das Wichtigste. Zweitens Glück, denn das ist am zweitwichtigsten. Drittens hoffe ich auf ein gutes Jahr in meinem Job, damit meine Hoffnungen und die meiner Fans 2008 erfüllt werden mögen."

Frage: "2007 war in vielerlei Hinsicht ein kontroverses Jahr, für die Formel 1 und auch für dich persönlich. Wie wirst du ins Jahr 2008 starten?"
Alonso: "Genau wie immer. Am Start der Saison interessiert mich nur eines, nämlich will ich hart arbeiten und das Maximum geben, um mein Potenzial voll auszuschöpfen. Ich weiß, dass das mit Renault möglich ist, denn wir haben es in der Vergangenheit auch schon geschafft. Ich möchte alles geben, was ich kann, und ich weiß, dass das Team alles geben wird, um zu gewinnen. Das ist unsere Herangehensweise an diesen Sport."

Frage: "Heute hattest du zum ersten Mal seit 2006 einen Renault-Overall an. Wie fühlst du dich dabei, wieder in diesem Team zu sein?"
Alonso: "Es gab schöne Gefühle, schöne Erinnerungen und wir alle sind sehr optimistisch. Die Farben sind neu für mich und ich habe auch einen neuen Helm designt. Jetzt fehlt nur noch das neue Auto!"

Relaxtes Herangehen an die ersten Tage

"Ich habe keine konkreten Ziele für diesen Test." Fernando Alonso

Frage: "Was erwartest du dir von diesem ersten Test mit dem R27 und was sind deine Ziele für diese Woche?"
Alonso: "Ich habe keine konkreten Ziele für diesen Test. Mir persönlich ist wichtig, dass ich hier eine Gelegenheit habe, mich ohne elektronische Fahrhilfen an die Formel 1 zu gewöhnen, also gehe ich an diese zwei Tage wie an ein Training heran, um mich auf die neuen Regeln einzustellen."

Frage: "Siehst du 2008 als Start eines neuen Abenteuers mit Renault oder ist es nur ein neues Kapitel in einem alten Buch?"
Alonso: "Beides stimmt irgendwie. Das Team ist ganz anders als das, das ich 2006 verlassen habe. Es hat einschneidende Änderungen gegeben, sie haben vieles verbessert und viele Bereiche gestärkt, daher ist es einerseits ein neues Abenteuer in einem neuen Team. Gleichzeitig ist es aber auch unmöglich, die sechs Jahre zu vergessen, die ich schon Renault-Fahrer war. Daran habe ich sehr intensive Erinnerungen."

Frage: "Über dein Verhältnis zu Lewis Hamilton wurde 2007 viel geschrieben. Wie ist dein erster Eindruck von der Zusammenarbeit mit Nelson Piquet Jr. und wie wirst du mit ihm 2008 auskommen?"
Alonso: "Ich habe schon im Vorjahr gesagt, dass da viel Unsinn geschrieben wurde, aber so verkaufen sich Zeitungen nun einmal."

"'Nelsinho' habe ich noch nicht näher kennen gelernt, aber er scheint ein normaler und netter Kerl zu sein, der seine Zeit in der Formel 1 genießen will - nicht anders als Marques, Button, Trulli, 'Fisi', Montagny oder McNish, die alle meine Teamkollegen waren, mit denen ich immer gut ausgekommen bin und die heute noch meine Freunde sind. Für 2008 erwarte ich keine Probleme mit irgendjemandem. Flavio (Briatore; Anm. d. Red.) hat außerdem schon bewiesen, dass er solche Situationen sehr gut im Griff hat."

Noch keine konkrete Zielsetzung

Fernando Alonso

Der verlorene Sohn ist wieder zu Hause: Fernando Alonso im Renault R27 Zoom

Frage: "Was hast du vom R28 schon gesehen und was erwartest du dir vom neuen Auto?"
Alonso: "Ich habe schon einige Daten gesehen und wir hoffen, dass der R28 konkurrenzfähig sein wird, aber mehr kann man jetzt noch nicht sagen. Wenn du ein neues Auto vorstellst, sind die Erwartungen immer hoch, weil die Arbeit eines ganzen Jahres hineingeflossen ist. Wie immer kann man es kaum erwarten, erstmals mit diesem Auto zu fahren."

Frage: "Wie ist dein erster Tag gelaufen und welchen Eindruck hast du vom Renault?"
Alonso: "Am Anfang war es noch ein Rätselraten, denn es ist schon lange her, dass ich in einem Formel-1-Auto gesessen bin, aber ich konnte es gar nicht erwarten, mit dem Team zu arbeiten. Natürlich war es das erste Mal, dass ich ohne Traktionskontrolle gefahren bin, aber am Ende nahm ich mit jedem Run ein bisschen mehr Risiko. Alles in allem war es ein positiver erster Tag."

Frage: "Wie ist dein erstes Gefühl ohne elektronische Fahrhilfen? Was für eine Umstellung bedeutet das für euch Fahrer?"
Alonso: "Das Auto ist nicht radikal anders. Es geht darum, dass der Fahrer selbst das Limit findet und seinen Fahrstil anpasst. Das ist die Aufgabe für den Saisonbeginn, aber ich bin sicher, dass nach zwei, drei Rennen alle vergessen haben werden, wie es ist, mit Fahrhilfen zu fahren. Wir werden mit den neuen Regeln genauso arbeiten. Ich glaube wie gesagt, dass es ganz am Fahrer liegt, sich entsprechend einzustellen."