• 17.02.2010 13:43

  • von Britta Weddige

Abu Dhabi: Aldar verkauft seine Anteile an Rennstrecke

Der Yas Marina Circuit gehört nun der Regierung von Abu Dhabi - Aldar hat durch den Verkauf nach Gewinneinbrüchen wieder Geld zur Verfügung

(Motorsport-Total.com) - Der spektakuläre Yas Marina Circuit gehört nun ganz der Regierung von Abu Dhabi. Denn die Immobilienentwicklungsgesellschaft Aldar hat seine Anteile an die Regierung verkauft. Das hat Aldar-Finanzchef Shafqat Malik gegenüber 'Zawya Dow Jones' bestätigt.

Titel-Bild zur News:

Der Yas Marina Circuit gehört nun ganz der Regierung von Abu Dhabi

Demnach hat die Regierung dem Unternehmen den "Yas Marina Yachtklub, einige Gebäude an der Rennstrecke, die Rennstrecke selbst sowie mehrere Straßen, Teile der Kanalisation und des Elektrizitätsnetzes" abgekauft. Das gehöre zu den Plänen des Emirats, die Infrastruktur zu verbessern und die Wirtschaft zu diversifizieren, so Malik.#w1#

Aldar hielt einen 40-prozentigen Anteil am Yas Marina Circuit, auf dem im November der erste Grand Prix von Abu Dhabi ausgetragen wurde. Es wird vermutet, dass das Unternehmen zum Bau der eine Milliarde US-Dollar teuren Rennstrecke 400 Millionen US-Dollar beigesteuert hat. 60 Prozent der Rennstrecke gehören dem regierungseigenen Unternehmen Abu Dhabi Motorsports Management ADMM. Aldar selbst äußert sich nicht zu seinem Anteil an den Baukosten.

Wieviel das Unternehmen von der Regierung für die Anteile an der Rennstrecke bekommen hat, wird ebenfalls noch nicht bekanntgegeben. Finanzchef Malik verweist darauf, dass Details zur Veräußerung der Vermögenswerte im vollständigen Finanzreport von Aldar veröffentlicht werden. Eines steht jedoch fest: Mit dem Verkauf wird dringend nötiges Geld in die Kassen des Konzerns gespült.

"Man konnte davon ausgehen, dass sich Aldar von Vermögenswerten trennt, die nicht direkt zum Kerngeschäft gehören", sagt UBS-Experte Saud Masud. Denn durch den Verkauf der Strecke bekomme Aldar die nötige Liquidität zurück, ohne auf Kredite und Finanzspritzen der Regierung zurückgreifen zu müssen.

Und der Konzern kann frisches Geld wohl gut gebrauchen: 2009 musste Aldar einen Gewinneinbruch von 73 Prozent verzeichnen. Allein im vierten Quartal 2009 betrug der Nettoverlust 562 Millionen AED, das entspricht umgerechnet 112 Millionen Euro. Die Landverkäufe sind auf null gesunken. Doch Finanzchef Malik verweist darauf, dass das Unternehmen dennoch weiter genug Geld zur Verfügung hat, um gut gerüstet in das Jahr 2010 zu gehen. Zudem hofft er auf neue Bewegung im Markt.

Zudem erklärte Malik, dass ein Verkauf der Rennstrecke an die Regierung immer eine Option für Aldar war: "Es war immer geplant, mit der Regierung zu einem Arrangement zu finden."